Die Spendenbereitschaft im Raum Heilbronn bleibt groß
373.000 Euro für Brot für die Welt stammen von Spendern aus dem Landkreis Heilbronn. Die Menschen spenden aber auch gerne für Dienste vor Ort.

Die Spendenbereitschaft ist trotz Krisen stabil in der Region. Das lässt sich aus der Jahresbilanz von "Brot für die Welt" der internationalen Diakonie herauslesen. "Der Wermutstropfen: Es ist weniger geworden", sagt Karl Friedrich Bretz, Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands Heilbronn.
Es geht nicht nur um Almosen
Bei Brot für die Welt gehe es auch und vor allem um strukturelle Hilfen, nicht nur um Almosen. Bretz: "Was wir vor Ort tun, nämlich Menschen zu unterstützen, die Hilfe brauchen und nicht schon gut begleitet sind von staatlichen oder sonstigen öffentlichen Strukturen, das tut Brot für die Welt im Ausland, in ärmeren Ländern."
Rund zehn Millionen Euro Spenden hierfür kommen aus Württemberg, wie das Evangelische Hilfswerk mitteilt. 373.000 Euro stammen aus dem Landkreis Heilbronn, davon rund 163.000 Euro aus dem Kirchenbezirk Heilbronn, 60.000 Euro aus Brackenheim und 149.000 Euro aus Weinsberg-Neuenstadt. Im Jahresbericht zeigt sich eine kontinuierliche Spendensteigerung bis 2020, dann 2021 ein Rückgang auf das Ergebnis von 2018.
An Weihnachten ist die Kollekte besonders hoch
"Eine wesentliche Einnahme von Brot für die Welt sind die Kollekten an den Weihnachtsgottesdiensten. Sie sind die bestbesuchten im ganzen Jahr, daher sind die Kollekten dort besonders hoch," so Bretz. Die Weihnachtseinnahmen würden erst im Folgejahr verbucht. Die sehr guten Einnahmen von 2020 kommen also von 2019. Im Stadt- und Landkreis Heilbronn sieht der Verlauf der Einnahmen so aus: 2020 waren es 488.000, im Jahr 2021 gab es 371.000 Euro. "Auch in unserer Region gab es ein Spitzenergebnis 2020, das aber auf Weihnachten 2019 zurückzuführen war. Dann kam der Knick", sagt Karl-Friedrich Bretz. Ihm ist wichtig zu betonen, dass die Spendenbereitschaft unter normalen Umständen eher steigt.
Wie sieht es damit beim Diakonischen Werk, beim Kreisdiakonieverband Heilbronn aus? "Die privaten Spenden, also ohne Firmenspenden, stiegen von 2018 auf 2019 immerhin um 15 Prozent, im Corona-Jahr 2020 waren es sogar deutliche 65 Prozent mehr."
Zwar habe es 2021 einen Rückgang um 20 Prozent gegeben. "Damit lagen wir aber immer noch um ein Drittel höher als 2019." Und: "Bis zur Jahresmitte 2022 haben wir etwa die Hälfte der Spenden von 2021 erreicht."
Nöte vor Ort auch im Blick
Die Leute seien gern bereit, für Nöte, die direkt vor Ort auftauchten, zu spenden, resümiert der Geschäftsführer. "Bei uns sind das Dienste, die gerade nicht von der öffentlichen Hand finanziert sind und über unser Sozialsystem hinaus betrieben werden", so Bretz. Süd- und Nordstadtkids, die Lernhilfen für Kinder im Mehrgenerationenhaus, die Tafeln, die sehr unter Corona gelitten haben, oder auch die Arbeit für und mit Senioren. Insbesondere 2020 kamen zu den privaten Spenden auch besonders hohe Firmenspenden etwa von Audi. Sein Fazit: "Ohne das hohe Spendenaufkommen gäbe es die Dienste nicht."


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