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Der Regen hat sich im Juni ungerecht auf die Region verteilt

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Während es in einigen Gebieten üppig geregnet hat, bekamen andere viel zu wenig ab. Der Monat Juni brachte damit nach heftiger Trockenheit nicht überall Erleichterung. Der Wetterdienst spricht von "Schauerstraßen", der Bauernverband sieht nur beim Getreide derzeit noch Probleme.

von Carsten Friese

Nach zwei extrem trockenen Monaten endlich Regen, meist üppig und über den langjährigen Durchschnittsmengen: Der Monat Juni hat die Mienen von Landwirten, Förstern und Gartenbesitzern wieder aufhellen lassen. Und auch Badefans kamen auf ihre Kosten: Ein Hitzetag mit über 30 Grad, bis zu 15 Sommertage mit mehr als 25 Grad in Öhringen und Obersulm sind so schlecht nicht. Mit 209 Sonnenstunden in Öhringen lag der Juni im Durchschnitt.

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Ein Dürremonat April, ein sehr trockener Mai: Landwirte in der Region blickten oft mit ungutem Gefühl gen Himmel. Jetzt fiel vielerorts wieder ordentlich Regen, aber nicht überall. In Obersulm stehen beachtliche 110 Liter je Quadratmeter in der Wetterstatistik, in Waibstadt bei Sinsheim 96 Liter. Die amtliche Station in Öhringen und die beim Eppinger Wetterbeobachter Willi Funk blieben dagegen mit 67 und 64 Litern klar unter dem langjährigen Mittelwert. Zwischen 64 und 110 Liter, fast 50 Liter Unterschied - wie ist diese große Spanne erklärbar?

Typische kleinräumige Unterschiede im Sommerwetter

Es seien zum Beispiel Ende Juni sogenannte "Schauerstraßen" über Nord-Württemberg gezogen, die räumlich begrenzt über bestimmte Orte wanderten, erklärt Michael Gutwein vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart. Das sei typisch für unser Sommerwetter. "Manche Orte werden getroffen, andere nicht. Das ist nicht gerecht, aber völlig normal", sagte der Leiter der Messnetzgruppe.

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Ein Beispiel: Am 17. Juni fielen in Obersulm satte 32 Liter. In Öhringen regnete es an dem Tag mit 1,5 Liter dagegen nur sehr wenig. Rund elf Kilometer Luftlinie liegen dazwischen.

Weinreben stehen im Moment sehr gut da, sagt der Bauernverband

Helmut Eberle, Vizevorstand im Kreis-Bauernverband, ist mit dem Juni-Wetter größtenteils zufrieden. Der Regen "kam für viele Pflanzen zur richtigen Zeit und war Gold wert", sagt er. Für einige Getreidearten, zum Beispiel für Braugerste oder Winterweizen, "war es jedoch zu spät". Dort gebe es Mindererträge, dies sei "nicht mehr aufzuholen". Mais, Gemüse, Zuckerrüben oder Weizen in guten Beständen habe der Regen dagegen gut getan. Und auch die Weinberge seien grün. "Die Weinreben stehen im Moment sehr gut da."

Eberle ist vorsichtig, er hofft, dass es in den nächsten Wochen keine heftigen Trockenperioden gibt. Bei extremer Hitze könnten die Kulturpflanzen zudem leiden. "Bei 38 Grad sieht es wieder anders aus. Das vertragen unsere Pflanzen nicht."

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