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Der Freizeitpark Tripsdrill hat seit Samstag seine Pforten geöffnet

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Menschenschlangen an den Kassenhäuschen im Cleebronner Freizeitpark Tripsdrill. 90 Jahre ist der Park nun alt. Im Moment wird neben der hölzernen Achterbahn ein großer Spielplatz gebaut. Er soll im Mai fertig sein.

Von Wolfgang Müller
 Foto: Seidel, Ralf

Trocken, sonnig, weder zu kalt noch zu warm. Der Wettergott meint es am Wochenende gut mit Tripsdrill. Seit Samstag hat der Cleebronner Freizeitpark seine Pforten geöffnet, und die Besucher lassen nicht lange auf sich warten. Ein gut gefüllter Parkplatz vor dem Spaßgelände, Menschenschlangen an den Kassenhäuschen: Für Geschäftsführer Helmut Fischer ist der Samstag "ein zufriedenstellender und vielversprechender Start in die Saison".

90 Jahre Tripsdrill - der Vergnügungspark feiert die runde Zahl und befördert sie kurzerhand zum Jubiläum. Dass in der Saison ein paar Jubiläumsüberraschungen auf die Besucher warten, merken die Stammgäste schon, wenn sie ein paar Meter gelaufen sind. Die Altweibermühle grüßt mit roten Geschenkschleifchen ummantelt.


"Natürlich haben wir Geschenke für unsere Besucher", sagt Pressesprecher Birger Meierjohann. Das größte Präsent ist der neue Spielplatz neben der hölzernen Achterbahn Mammut. Auf rund 1400 Quadratmetern entsteht hier ein Kinderparadies mit rund 250 Spielelementen und 15 Meter hohem Kletterturm. Die Anlage ist derzeit noch im Bau und wird voraussichtlich im Mai fertig sein. Hier wird es auch eine sogenannte "Toilette für alle" geben. Wobei der Name etwas irreführend ist. Gemeint ist eine barrierefreie sanitäre Anlage, die für Menschen mit Behinderung eingerichtet wird.

"Wir sind wieder zu Hause", sagt Stammgast Annemarie

Runter gehts mit der Achterbahn - und dann gleich wieder hoch. Die Mitfahrer genießen den Nervenkitzel.
Runter gehts mit der Achterbahn - und dann gleich wieder hoch. Die Mitfahrer genießen den Nervenkitzel.  Foto: Seidel, Ralf

Die Tage vor dem 6. April hat Familie Hirth aus Mainhardt rückwärts gezählt. "Wir sind wieder zu Hause", sagt Tochter Annemarie. Seit vier Jahren ist sie mit ihren Eltern Stammgast in Tripsdrill. "Wir sind jedes Wochenende da", sagt Susanne Hirth. "Manchmal auch noch unter der Woche." Der familiäre Charakter des Freizeitparks habe es ihr angetan. "Die Mitarbeiter kennen wir schon und auch andere Stammbesucher", sagt sie.

Der erste Tag in der Saison sei immer ein großes Hallo. "Man winkt hier, man winkt da." Kein Wunder. Susanne Hirth betreibt im Internet auf Facebook eine Fanseite mit mittlerweile 700 Mitgliedern. Die Achterbahnen haben es ihr angetan. Während ihr Ehemann eher den Rostbraten mit Spätzle zu schätzen weiß.

Seniorin saust mit 100 Stundenkilometer in die Kurven

Spitzes Kreischen allenthalben. Mammut und Karacho katapultieren die Fahrgäste bergauf und -ab in andere Sphären. Von null auf 100 Stundenkilometer in 1,6 Sekunden. Auf der Katapult-Achterbahn Karacho geht ohne Adrenalin nichts. Mit Ausnahme von Ursel Dees aus Böblingen. "Ich lasse ganz locker und bin vollkommen entspannt", sagt die Seniorin. Vor fünf Jahren ist die heute 79-Jährige das erste Mal in die Karacho-Bahn eingestiegen. 2670 Fahrten hat sie seitdem mitgemacht. "Ich führe genau Tagebuch", sagt Ursel Dees.

Am Eröffnungstag fährt sie alleine am Vormittag zehn Mal. Mit Karacho-T-Shirt und dazugehöriger Pin. "Es ist Therapie und Lebensfreude", sagt Ursel Dees. Sie hat Probleme mit der Hüfte und dem Rücken. Seit ihr Arzt grünes Licht gegeben hat für die Katapult-Achterbahn, gibt sie sich den Fliehkräften hin. "Das streckt und dehnt. Das ist gut für die Bandscheiben."

Die ersten paar Male habe sie sich noch mit beiden Händen festgehalten. Nach einer Weile noch mit einer. Inzwischen schießt die Böblinger Senioren locker und entspannt mit 100 Stundenkilometer durch die Kurven. Ihr Krankengymnast merke jedes Mal, wenn sie am Tag vorher in Tripsdrill war. "Er sagt immer, er bekäme das niemals so hin wie die Karacho-Bahn."

Sohn Volker Dees (57) und Enkel Markus Dees (21) sind ebenfalls vom Tripsdrill-Virus befallen. Der Enkel hat zu Hause sogar ein Modell vom Musikpavillon "Die Fidelen Tripsdriller" maßstabsgetreu nachgebaut - Originalmusik inklusive.

 
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