Der Badesaison am Breitenauer See steht nichts mehr im Weg
Das Hochwasserrückhaltebecken Breitenauer See hat bald die magische Grenze erreicht. Es fehlen nur noch wenige Zentimeter, bis das Baden wieder zulässig ist. Fische kehren nach dem Ablassen und der Sicherheitsüberprüfung wieder zurück.

Es geht jetzt ruckzuck. Mitte Februar lautete die Wasserstandsmeldung: Es fehlen noch 40 Zentimeter. Nun, vier Wochen später, sind es nur noch fünf. Der Breitenauer See füllt und füllt sich, die Badesaison 2023 kann kommen.
Johannes Kübler, Technischer Leiter des Wasserverbands Sulm, strahlt immer Ruhe und Gelassenheit aus. So war er in den vergangenen Monaten auch nicht besorgt, ob das Hochwasserrückhaltebecken nach dem Ablassen und der vertieften Sicherheitsüberprüfung rechtzeitig zur Badesaison wieder genügend Wasser führen wird. "Ich habe überhaupt nicht gezittert und schon immer gesagt: An Ostern ist der See voll." Das dürfte jetzt sogar schon deutlich früher der Fall sein. "Ich habe das berechnet", sagt Kübler. "Das ist ein normaler Dreisatz."
Die Wassermenge in Sekundenliter, die in den See fließt, rechnet er in Kubikmeter pro Tag um. Dann schaut Kübler in seiner Liste nach, wie viele Kubikmeter noch bis zu den für die Freigabe erforderlichen 221,50 Metern über Normalnull fehlen und teilt diese Summe durch die Tagesmenge. "Dann weiß ich, wie lange es noch braucht."
Es hat endlich mal richtig geregnet
Nach dem trockenen Winter hat es am vergangenen Montag mal wieder richtig Niederschlag gegeben. 18 Millimeter hat Kübler registriert, so viel, wie schon seit langem nicht mehr. Auf den Regen wollte der Naherholungszweckverband Breitenauer See nicht warten. Er kann den Nonnenbach "anzapfen", von dem eine Leitung zum See führt. Während aus der Sulm 20 Liter pro Sekunde in den See fließen, kommen weitere zehn Liter pro Sekunde aus dem Nonnenbach hinzu. "Das beschleunigt die Aktion", sagt Kübler.
Für den Badebetrieb sind 93 Prozent des Dauerstauvolumens notwendig, derzeit sind 90 Prozent erreicht. 230 000 Kubikmeter Wasser fehlen noch bis zum normalen Dauerstau des Beckens von 2,4 Millionen Kubikmeter.
Schieber wird für Fische geöffnet
Wenn das Rohr von der Vorsperre überspült ist, wird der Schieber geöffnet, und die sieben bis acht Tonnen Fische können aus ihrem Übergangsdomizil wieder in den See flutschen. Das soll in den nächsten Wochen geschehen, gibt Markus Friedle, Vorsitzender des Fischereivereins Breitenauer See, zur Auskunft. Zander und Hecht werden ausreichend Nahrung finden. Der Verein hat für die Raubfische zweimal einen Besatz an Futterfischen in den See gesetzt. "Ich freue mich darauf, wieder angeln zu dürfen", sagt Friedle, der im Gegensatz zu anderen Mitgliedern nicht auf andere Vereinsgewässer auswich. Nichtmitglieder müssen sich gedulden. In diesem Jahr werden keine Angelkarten ausgegeben, informiert Friedle. Die Fische müssten sich erst akklimatisieren. Zudem wolle man sie erst einmal im Frühjahr ablaichen lassen.
Gemeingebrauchs-Verordnung des Landratsamtes
Wenn der Normalwasserstand von 221,50 bis 222,50 Metern über Normalnull erreicht ist, greift die Gemeingebrauchs-Verordnung des Landratsamtes Heilbronn. Dann ist Baden zugelassen. Am 15. Mai, vor Beginn der Badesaison, wird das Gesundheitsamt mit den regelmäßigen Wasserproben beginnen.