Das Buga-Gelände befindet sich im Winterschlaf
Erst Anfang 2020 ist im Neckarbogen der Hafenpark mit den Seen und Spielplätzen wieder zugänglich. Die Verbindung zum Wohlgelegen wird noch vor Weihnachten freigegeben.

Viele Heilbronner warten sehnsüchtig darauf, das ehemalige Bundesgartenschaugelände wieder betreten zu dürfen. Sie müssen sich nicht mehr lange gedulden. Als erstes werden noch vor den Weihnachtsfeiertagen die Neckartreppen bei der Alten Reederei und der Zugang zum Wohlgelegen geöffnet. Der Hafenpark mit den Seen, der Kletterwand und den drei Spielplätzen folgt im "frühen Frühjahr", verspricht Buga-Chef Hanspeter Faas.
Eine Skulptur kommt ins schwedische Königshaus
Große Teile des Areals sind weiterhin umzäunt, der Rückbau ist in vollem Gange, eine Handvoll Bauarbeiter sind an diesem Wintermorgen damit beschäftigt. Pflanzen und die meisten Ausstellungsgegenstände sind abgeräumt. "Es ist nichts mehr zu holen", sagt Buga-Planer Oliver Toellner. Zwei Skulpturen stehen noch auf dem Wall. Das weiße Kunstwerk "Hoop-La" von Alice Aycock wird im Frühjahr von Heilbronn nach Stockholm ins schwedische Königshaus zu einer Ausstellung gebracht.
Hanspeter Faas steht seit Langem wieder einmal auf dem Wall des Hafenparks. Und gerät ins Schwärmen: "Beim Blick auf die beiden Seen und die große Wasserfläche geht mir das Herz auf." Der See mit den Gräsern sei die perfekte Kulisse für einen Spaziergang, sagt Planungsleiter Toellner. Wenn auch der Bereich der Seen offen ist, entsteht ein Rundweg. Über lange Rampen lassen sich die zehn Höhenmeter hoch zu dem Wall auch leicht für Rollstuhlfahrer überwinden. "Das wird einmal der Boardwalk von Heilbronn", ist Faas überzeugt.
Von der Innenstadt zu Fuß zum Wohlgelegen
Wenn in Kürze die Absperrung an den Neckartreppen fällt, ist das Wohlgelegen von der Innenstadt aus zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Geöffnet wird zeitgleich auch der Zaun an der Peter-Bruckmann-Brücke.

Der Zugang zum Wohlgelegen führt zunächst aber nur über den oberen Uferweg. Der Holzsteg am Ufer bleibt jedoch über die Wintermonate dauerhaft gesperrt: "Das war von Anfang an der Kompromiss mit dem Naturschutz", erklärt Faas. Am Neckarufer rasten Zugvögel, die durch Spaziergänger mit Hunden aufschreckt würden. Jede Störung erhöht jedoch bei den Vögeln den Energiebedarf. Der Steg ist so konstruiert, dass Elemente herausgenommen werden können. Ein zusätzlicher Zaun hindert am Zugang.
Keine Nostalgie in Sachen Fruchtschuppen-Abriss
Das Areal rund um die Sparkassenbühne hat sich in eine Brache zurückverwandelt. Der Fruchtschuppen ist leergeräumt und bietet einen trostlosen Anblick, seitdem die Holzpodeste im Außenbereich abgebaut sind. Dass er abgerissen wird, scheinen die Heilbronner offenbar akzeptiert zu haben. "Es hat sich keine Bewegung formiert, die das Gebäude erhalten will", sagt Faas. Ziel der Stadt ist es, nach dem Abriss dort eine Schule zu errichten, vermutlich in Trägerschaft der Dieter-Schwarz-Stiftung.

Im ehemaligen "Garten der Heilbronner" stehen noch die Fundstücke aus den früheren Hafenbecken: Die kleineren Teile, darunter ein Anker und eine Schraube, kommen ins Lapidarium. Das Schiffswrack wird verschrottet: Es hat keinen historischen Wert und ist stark verrostet. Zudem wäre es zu gefährlich, das scharfkantige Wrack im öffentlichen Raum aufzustellen. Die Pappeln im Inzwischenland sollen noch im Lauf des Winters gefällt werden.
Ärger über Autoverkehr
Der Weg am Neckaruferpark ist eine beliebte Spazierstrecke, auch der bereits zugängliche Campuspark und der Zugang über die ehemalige Kranenstraße sind stark frequentiert. Am Neckarufer bilden Betonbänke eine Barriere für Autofahrer, später sollen Poller eingebracht werden. Buga-Chef Hanspeter Faas ist entsetzt, „mit welcher Geschwindigkeit das Auto Besitz von dem neuen Stadtquartier genommen hat“. Sobald sich irgendwo ein freier Platz auftue, sei er auch gleich zugeparkt. „Dafür stehen die Tiefgaragen größtenteils leer.“ Die jetzt noch zum Parken genutzten Multifunktionsflächen sollen mittelfristig als E-Ladestation und für Carsharing genutzt werden. „Dauerhaftes Individualparken ist nicht vorgesehen“, sagt Buga-Planer Toellner. Ein Gästeparkplatz soll kommen.