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Mehr als 180.000 Tonnen Abfall im Landkreis Heilbronn in 2020

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Von fast allem mehr - dieses Fazit zieht die Leiterin des Abfallwirtschaftsamts des Landkreises Heilbronn, Beate Fischer, in ihrer Abfallbilanz für das vergangene Jahr. "Der wesentliche Treiber Corona hat in jede Richtungen Spuren hinterlassen-"

Die Bürger im Landkreis Heilbronn haben 2020 deutlich mehr weggeworfen als im Jahr davor. Das schlägt sich auch beim Glas nieder. Die Leiterin des Abfallwirtschaftsamts führt diese Entwicklung auf Covid 19 zurück.
Foto: Archiv/red
Die Bürger im Landkreis Heilbronn haben 2020 deutlich mehr weggeworfen als im Jahr davor. Das schlägt sich auch beim Glas nieder. Die Leiterin des Abfallwirtschaftsamts führt diese Entwicklung auf Covid 19 zurück. Foto: Archiv/red  Foto: unbekannt

Wichtig ist der Amtsleiterin aber, dass das Verhältnis von Wertstoffabfall und Restmüll gleich geblieben ist. Rund 65 Prozent der weggeworfenen Dinge lassen sich wiederverwerten. Etwa 35 Prozent kommt in die Müllverbrennung. Insgesamt entsorgten die Bürger im Landkreis 2020 gut 180.000 Tonnen Wertstoffe und Restmüll. Das sind gut 10.000 Tonnen mehr als 2019.

"In der Pandemie waren die Leute viel zu Hause. Sie gingen nicht in den Urlaub und auch nicht abends zum Essen ins Restaurant. Viele räumten auch Keller und Dachboden auf", so Beate Fischer. Die logische Folge: "Die Menschen produzierten mehr Müll." Mehr Abfall gab es im vergangen Jahr von allen Varianten, so die Leiterin des Abfallwirtschaftsamts.

4000 Tonnen mehr Restmüll

Beim Restmüll stieg die Menge 2020 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 4000 Tonnen auf jetzt knapp 64.000 Tonnen. Das bedeutet ein Plus von rund sieben Prozent. Darin enthalten sind sowohl Hausmüll als auch Sperrmüll und hausmüllähnlicher Gewerbeabfall. Pro Einwohner bedeutet das laut Abfallwirtschaftsamt im vergangenen Jahr 185 Kilogramm Restmüll.

Eklatant ist die Steigerung beim Sperrmüll. Laut Beate Fischer war die Menge bis 2019 tendenziell eher rückläufig. Im vergangenen Jahr ist sie im Vergleich zum Vorjahr dagegen wieder um gut 900 Tonnen auf insgesamt rund 4000 Tonnen gestiegen. Das ist ein Plus von mehr als 29 Prozent.

Menge an Wertstoffen wächst proportional an

Annähernd proportional angewachsen ist auch die Menge der Wertstoffe. Hier verzeichnet das Amt einen Zuwachs von gut 6200 Tonnen auf insgesamt mehr als 116.000 Tonnen. Auch dies führt die Amtsleiterin auf die Corona-Pandemie zurück. "Umso mehr als auch andere Stadt- und Landkreise deutliche Mehrmengen haben."

Unter der Rubrik "Wertstoffe" subsumiert sich eine ganze Reihe von Abfallarten. Angefangen von Papier und Kartonagen sowie Glas und Kunststoffe reicht die Palette hin bis Metalle, Aluminium, Holz und Elektrogeräte. Dazu gehören darüber hinaus Bioabfall, Laub und Gras sowie Baum- und Heckenschnitt. Den größten Anteil der insgesamt rund 116.000 Tonnen nehmen mit nahezu der Hälfte die sogenannten biogenen Stoffe ein. Gefolgt von Papier, Pappe und Kartonagen, die zusammen rund ein Fünftel des gesamten Wertstoffaufkommens ausmachen. Holzabfälle liegen bei rund zwölf Prozent Auf Platz vier rangieren Glasabflälle mit einem Anteil von gut sieben Prozent.

Menge an Problemstoffen ist signifikant gestiegen

Bei den Problemstoffen ist die Menge 2020 gegenüber 2019 signifikant gestiegen. Hier wurde mit 474 Tonnen der Höchstwert des Vorjahres um rund 92 Tonnen übertroffen. Das bedeutet eine Zunahme von gut 24 Prozent. Trockenbatterien nahmen um 19 Tonnen auf jetzt 67 Tonnen zu. Dispersionsfarben stiegen sogar um 39 Tonnen auf 190 Tonnen im Jahr 2020. Sonstige Problemstoffe machen mit rund 217 Tonnen den größten Anteil aus. Gegenüber 2019 ist das ein Plus von 34 Tonnen aus.

Bei den mobilen Sammlungen nimmt das Schadstoffmobil an 78 dezentralen Haltepunkten zwischen ein- und zehnmal im Jahr Problemstoffe entgegen. Außerdem werden Dispersionsfarben in den Entsorgungszentren Eberstadt und Schwaigern-Stetten sowie beim Recyclinghof Neckarsulm in jeweils mehreren Spezial-Containern separat gesammelt.

Verwertung und Vermeidung

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises sorgt dafür, dass die im Abfall enthaltenen Ressourcen verwertet und die gebundenen Energiegehalte möglichst gut genutzt werden. "Dem Recycling wird dabei Vorrang vor der thermischen Verwertung eingeräumt", so Beate Fischer, Leiterin des Abfallwirtschaftsamts im Landratsamt Heilbronn. Dennoch sei festzustellen, dass die der Verbrennung zugeführten Abfälle einen bedeutenden Teil des Energiebedarfes decken. Abfallvermeidung hat in jedem Fall aber oberste Priorität, so Fischer. Die Behörde wolle sich deshalb künftig mit verschiedenen Bildungsprojekten an die Jugend wenden.

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