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Böckinger Bürger fordern weniger Autoverkehr

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Ein Wasserrohrbruch in Böckingen sorgt für eine Teilsperrung der Bundesstraße und Umleitungen durch ein Wohngebiet. Die Anwohner sind gar nicht erfreut. Wegen der Ortssperrung in Klingenberg ist das Verkehrsaufkommen sowieso schon erhöht.

von André Daub
Auf der Großgartacher Straße staut sich auf Höhe der S-Bahn-Station der Verkehr wegen einer Baustelle und einer Umleitung.
Foto: AndreDaub
Auf der Großgartacher Straße staut sich auf Höhe der S-Bahn-Station der Verkehr wegen einer Baustelle und einer Umleitung. Foto: AndreDaub  Foto: Daub, Andre

Zwischen den Häusern und über der Großgartacher Straße staut sich die Wärme, Abgase aus laufenden Autos füllen die Luft und legen sich Radfahrerinnen und Radfahrern sowie Fußgängerinnen und Fußgängern auf Nase, Rachen und Lunge.

Circa hundert Meter lang ist die Schlange der an der Ampel Ecke Wilhelm-Leuschner-Straße stehenden Autos. Während die Stadtbahn auf den parallel zur Straße verlaufenden Schienen vorbeisaust, stehen sie dort, warten und schauen zu, wie auch Fahrräder und E-Scooter an ihnen vorbeiziehen.

Die durch die Sperrung der Klingenberger Ortsdurchfahrt ohnehin belastende Situation für die Anwohner hat sich in den letzten Tagen verschärft. Zur Lärmbelästigung und Luftverschmutzung durch den umgeleiteten Verkehr kommen nun zusätzliche Staus durch eine Baustelle und Teilsperrung auf der B293, berichten Leserinnen und Leser.

Fahrbahn an mehreren Stellen aufgerissen

"Grund ist ein Wasserrohrbruch in der Wilhelm-Leuschner Straße", erklärt Heilbronns Pressesprecherin Nadine Izquierdo. An mehreren Stellen musste die Fahrbahn aufgerissen und der Verkehr stadteinwärts über den verkehrsberuhigten Teil der Großgartacher Straße umgeleitet werden. Die Baumaßnahmen begannen am 27. Juli.

"Seit der Umleitung ist der Verkehr hier brutal", berichtet Anwohnerin Elvira Umbach. Die Fenster ihrer Wohnung hält die erst seit Juli in Böckingen wohnende Elvira Umbach daher geschlossen. "Bei geöffneten Fenstern setzt sich nicht einmal mehr unsere Katze auf den Fenstersims um die Gegend zu beobachten", erzählt Umbach mit einem bitteren Lachen.

Arbeiten dauern bis Mitte August

Laut Izquierdo müssen sich die Anwohner bis 13. August gedulden. Eigentlich sollten die Bauarbeiten am 5. August abgeschlossen sein. Dazwischen kam aber ein weiterer Wasserrohrbruch in der Wilhelm-Leuschner-Straße Ende vergangener Woche. "Die Anwohner sind durch ein Schreiben der HNVG über die Baumaßnahmen informiert worden." Auch Elvira Umbach hat ein solches Schreiben erhalten.

Die Anwohnerin Rebecca Karle ist ebenfalls mit der Verkehrssituation unzufrieden. "Für den einen Kilometer von der Jet-Tankstelle bis zu Lidl brauche ich unter diesen Bedingungen 15 Minuten." Die Autofahrerin ist daher auf das Fahrrad umgestiegen, wobei es wegen des vielen Verkehrs viel Aufmerksamkeit und Vorsicht bedürfe.

Vorschlag: Straße zum Teil sperren

Auch Elvira Umbach würde ihren Arbeitsweg gerne mit dem Rad oder dem ÖPNV antreten. "Ich arbeite allerdings in Eberbach Hölzern", die Anreise mit dem Nahverkehr sei zu umständlich.

Umbach hat einen Vorschlag für die künftige Verkehrsführung vor Ort: "Wir leben mit der großen Hoffnung, dass die Großgartacher Straße von einer Seite gesperrt wird." Ähnlich wie die in der Nähe verlaufende Hans-Multscher-Straße. Diesen Wunsch formuliert Umbach für den Abschnitt zwischen Aral-Tankstelle und Kreuzung mit der Wilhelm-Leuschner-Straße.

Auf lange Sicht wird ein Teil des Verkehrs in Böckingen wohl wieder abnehmen. Spätestens wenn die Baumaßnahme in Klingenberg zum 30. September abgeschlossen und die Ortsdurchfahrt wieder frei sein wird. "Die Arbeiten liegen im Zeitplan", versichert Nadine Izquiero.

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