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Bei Marbach wird jetzt geimpft

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Der Stanzformspezialist ist einer von zwölf Teilnehmern des Modellprojekts des Sozialministeriums, bei dem die Belegschaft vor Ort im Betrieb gegen das Coronavirus geimpft wird. Der Aufwand für die Impfaktion im Betrieb ist enorm.

Guenter Wenninger war der erste Marbach-Mitarbeiter, der am Donnerstagmorgen mit Moderna gegen das Coronavirus geimpft wurde.
 Foto: Marbach
Guenter Wenninger war der erste Marbach-Mitarbeiter, der am Donnerstagmorgen mit Moderna gegen das Coronavirus geimpft wurde. Foto: Marbach  Foto: Marbach

Viele Unternehmen im Land haben sich darauf vorbereitet, ihre Belegschaften gegen das Coronavirus zu impfen, und warten nur noch auf den Startschuss des Landes. Doch in Stuttgart setzt man zunächst auf ein Modellprojekt mit zwölf Unternehmen, ehe voraussichtlich im Juni flächendeckend mit dem Impfen in Betrieben begonnen wird. Sozialminister Manne Lucha hofft, dass dann genügend Impfstoff vorhanden ist, um die Unternehmen versorgen zu können.

Marbach ist ein wichtiger Teil der Lieferketten

Beim Heilbronner Werkzeugbauer und Stanzformspezialisten Marbach wird seit Donnerstag geimpft. Das Familienunternehmen wurde von der IHK Heilbronn-Franken für das Modellprojekt vorgeschlagen. Da mit den Stanzformen und Werkzeugen von Marbach Verpackungen für zahllose Produkte des täglichen Bedarfs - vom Tetrapack über Joghurtbecher bis hin zu Arzneimitteln - produziert werden, gehört das Unternehmen zur sogenannten kritischen Infrastruktur.


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"Ich selbst hätte mich nie für das Projekt beworben bei all der Konkurrenz durch die großen Unternehmen im Land", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Peter Marbach. Umso mehr hat er sich gefreut, dass das Sozialministerium seine Firma ausgewählt hat.

1200 Dosen Moderna stehen zunächst bereit

Mit dem enormen Aufwand, den das Impfprojekt mit sich bringt, hat Marbach freilich nicht gerechnet. Den Impfstoff - 1200 Dosen Moderna - musste das Unternehmen in Stuttgart abholen. "Wir haben extra einen Kühllaster gemietet und einen Spezial-Kühlschrank für den Impfstoff gekauft", berichtet er.

Auch die Organisation der Impfung haben die Heilbronner selbst organisiert: Räume mussten freigeräumt werden, Impfstraßen, Warte- und Ruhezonen eingerichtet werden. Über das Heilbronner Notarzt-Netzwerk HonMed hat sich Marbach zwei Ärzte und drei medizinische Fachkräfte besorgt, um die Impfaktion stemmen zu können. Der Betriebsarzt Lars Schubert hätte das alleine nicht bewältigen können.

Auch Mitarbeiter benachbarter Unternehmen werden geimpft

Doch als es am Donnerstagmorgen um 8 Uhr losgeht, funktioniert alles. 303 der 650 Marbach-Mitarbeiter hatten sich zum Impfen angemeldet, dazu kommen die Mitarbeiter des benachbarten Unternehmens Amphenol-Tuchel. Als nächstes können die Angehörigen immunisiert werden, danach folgen Beschäftigte des Partnerunternehmens Landerer aus Neuenstadt und impfberechtigte Mitarbeiter der IHK Heilbronn-Franken aus dem Bereich der Aus- und Weiterbildung.

Die Zweitimpfungen starten in vier bis sechs Wochen. Das Unternehmen muss die Impfkampagne für das Sozialministerium detailliert dokumentieren. Schließlich sollen die Erkenntnisse dazu beitragen, dass die Betriebsärzte überall im Land mit dem Impfen loslegen können.

 

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