Bei E-Scootern sind Händler aus der Region noch zurückhaltend

Bei den Fahrradhändlern aus der Region ist klar herauszuhören, dass kleinere Fachgeschäfte dem E-Scooter Handel derzeit noch skeptisch gegenüberstehen. So erklärt Engin Cakir, Inhaber des Fahr-Rad Shops in Heilbronn, dass die Konkurrenz durch Onlineangebote von Großhändlern sehr groß sei. Außerdem betont er, dass er seinen Laden ausbauen müsste, um in dem Geschäft wirklich mitzuhalten. Insgesamt wäre eine Sortimentaufnahme der Elektroroller demnach mit großem finanziellen sowie zeitlichen Aufwand verbunden.

"Durch das Geschäft mit E-Scootern würden wir wahrscheinlich nur einen geringen Gewinn machen", führt Cakir aus. Dazu kommt auch, dass die Nachfrage aktuell noch nicht besonders groß sei. Im Endeffekt habe er die Vermutung, dass der Aufwand sich nicht lohnen würde, da der Handel mit E-Scootern momentan für kleinere Geschäfte wie seines nicht sehr vielversprechend scheine.

Kein geschultes Personal vorhanden

Ähnlich geht es Alfred Bruckner, Inhaber des Fahrradgeschäfts Bruckner in Heilbronn. Er erwähnt, wie wichtig der Service im Fachhandel sei. Zum einen habe er aber kein geschultes Personal für die neuen Roller, zum anderen gäbe es für ihn auch keinen ordentlichen Lieferanten.

Kaufzahlen bisher noch sehr gering

Größere Fachmärkte stehen dem Thema allerdings anders gegenüber. So hat die Bike Arena Bender bereits ein großes Modell des E-Scooters der Firma Kettler in ihr Sortiment aufgenommen, berichtet Geschäftsführer Ernst Bender. An kleinere Modelle anderer Firmen, die zwar etwas handlicher sind, habe man sich allerdings noch nicht herangetraut. Grund dafür seien bislang unklare Informationen über Gewährleistung und Service. "Weil diese Aspekte aber eine wichtige Rolle in dem Fachhandel spielen, möchte man das Risiko unter diesen Umständen nicht eingehen", argumentiert Bender.

Das große Modell von Kettler sei hingegen vergleichsweise sehr sicher. Auch wenn das Interesse, ob E-Scooter im Warenangebot vorhanden sind, bestehe, seien die tatsächlichen Kaufzahlen derzeit noch gering, schildert er. Insgesamt betont der Fachhändler, dass beim Umgang mit den Elektrorollern Vernunft sowie Umsicht sehr bedeutend seien. Besonders gilt das für junge Verkehrsteilnehmer ab 14 Jahren, die nur wenig bis keine Erfahrung im Straßenverkehr haben. Zwar herrscht für die Nutzung der E-Scooter keine Helmpflicht, jedoch empfiehlt Bender dringend einen Helm zu tragen. Vor allem, weil die Sturz- und Überschlagsgefahr nicht zu unterschätzen sei.

Was ist legal, was ist illegal?

Auch Michael Ebner, Inhaber des Cycle Sport Geschäfts in Heilbronn, besitzt die neuen E-Scooter in seinem Sortiment. Allerdings erklärt er, dass die Nachfrage zwar da sei, momentan aber trotzdem eher eine Zurückhaltung bestehe. "Viele sind einfach noch sehr unschlüssig, was nun legal und illegal ist", erläutert er. Jedoch habe er nur zugelassene in sein Warenangebot aufgenommen. Besonders weil Ebner sich für die obere Preisklasse entschieden hat, brauche man sich nicht um den Aspekt der Sicherheit sorgen, meint er.

Insgesamt steht er den neuen Fahrzeugen positiv gegenüber, er hat sich sogar selbst einen zugelegt. Dennoch macht er darauf aufmerksam, im Umgang mit den E-Scootern vorsichtig umzugehen und sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Genauso müsse man aber auch als Autofahrer auf die neuen Verkehrsmittel achten.