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Wasser und Schnee gab es im Überfluss in der Region Heilbronn

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Nach dem Trockenjahr 2020 startet das neue im Januar mit überdurchschnittlichen Niederschlägen. 14 Tage mit Schneedecke sind etwas Besonderes, nur 25 Sonnenstunden fast ein Negativrekord.

von Carsten Friese

Endlich mal wieder Wintergefühle: Der Januar hat der Region zwei lange vermisste Wettererlebnisse beschert. Nach dem erneuten Trockenjahr 2020 fiel mal wieder im Überfluss Niederschlag vom Himmel. 82 Millimeter (Liter je Quadratmeter) in Obersulm oder 90 in Waibstadt bei Sinsheim bedeuten immerhin 138 oder 162 Prozent des langjährigen Mittelwertes.

Und: Schneewanderungen waren wieder möglich. An 14 Tagen lag zum Beispiel in Öhringen eine Schneedecke, die maximale Schneehöhe waren neun Zentimeter. 14 Tage sind etwas Besonderes: Im Mittelwert der Jahre 1991 bis 2020 lag die Zahl der Tage mit Schneedecke im Januar bei 8,8. Und: 17 Tage mit Frost und ein Eistag mit Temperaturen ganztägig unter Null belegen in Obersulm ebenso das winterliche Flair. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 wurde an den drei Stationen der Region kein einziger Eistag notiert.

An 22 oder 23 Tagen Schnee oder Regen

Feucht war es über den gesamten Januar, Tiefdruckgebiete wechselten sich in kurzer Folge ab. An 23 Tagen Tagen fiel in Obersulm Regen und Schnee, in Waibstadt und Öhringen an 22. Aber: Große Niederschlagsmengen blieben die Ausnahme. Nur an drei Tagen gingen die Niederschlagswerte in Obersulm über zehn Liter je Quadratmeter hinaus. Spitzenreiter war der 12. Januar mit 16,7 Litern.

"Die Sonne schien in Öhringen nur 25,3 Stunden, das ist Platz 3 der "sonnenärmsten Januare" seit Beginn dieser Messungen in den 1950er Jahren, erklärt Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart. Der Januar kann aber auch viel nasser sein: Der Rekord liegt in Öhringen bei 143 Litern je Quadratmeter im Jahr 1965.

 

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Gute Grundlage für Flachwurzler im Obstbau

Für das Obstbau-Versuchsgut Heuchlingen der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg war am Januar-Wetter "schon mal gut, dass das Wasser oder tauender Schnee langsam in den Boden einsickerte", erklärt Referatsleiter Dr. Franz Rueß auf Anfrage. In den obersten 50 Zentimetern des Bodens habe eine gewisse Durchfeuchtung stattgefunden. Da Obstgehölze in der Regel Flachwurzler sind, sei dies eine Basis für die nächsten Monate. Aber: Die Böden seien nicht mit Wasser gesättigt. In tieferen Bodenschichten sei es nach wie vor sehr trocken.

Im trockenen Jahr 2020 sei man im Obstbau beim Einsatz von Tröpfchenbewässerung mit einem blauen Auge davongekommen. Ohne Bewässerung seien viel zu kleine Früchte entstanden oder Früchte im Streuobstanbau vorzeitig vom Baum gefallen, weil der Baum sich vor dem Austrocknen schützen wollte. Mit Blick auf die neue Saison hätte Rueß gegen einen ebenfalls nassen Februar jedenfalls "nichts einzuwenden".

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