Auf der Heilbronner Theresienwiese werden 70 Bäume gepflanzt
Auf der Heilbronner Festwiese wird ein kleiner Klimawald angelegt. 24 der 70 Bäume stammen aus dem Buga-Areal. Das Grün wird ins Volksfest integriert, das erstmals seit 2019 wieder stattfinden kann - und zwar mit Zelt.

Autofahrern, die im P+R-Bereich ihr Fahrzeug abstellen, aber auch Passanten ist es nicht entgangen: Im nordöstlichen Bereich der Heilbronner Theresienwiese sind Bauarbeiter mit schwerem Gerät zu Gange und greifen in den Untergrund ein. Auf Nachfrage ist an der Baustelle zu erfahren, dass sich ein Teil der Schotterfläche bald in einen kleinen Klimawald verwandelt. Die ersten Bäume stehen schon.
Festwiese wird im Juni zur Zeltstadt
Wie Oliver Toellner vom Grünflächenamt bestätigt, handelt es sich um einen Vorboten der Ecsite-Konferenz, also der Jahrestagung europäischer Science Center und Museen, die die Experimenta von 2. bis 4. Juni erstmals in Heilbronn auf die Beine stellt. Schon ab Anfang Mai verwandelt sich die Festwiese mit den aufwendigen Aufbauarbeiten in eine Art Zeltstadt: für Seminare, Workshops, Kulturbeiträge und nicht zuletzt kulinarische Angebote.
Grüninsel wird ins Volksfest integriert
Ob sich das 800 Quadratmeter große Wäldchen mit 70 Bäumen, von denen 24 aus dem Neckarbogen stammen, nicht mit anderen Großveranstaltungen beißt, die die 30.000 Quadratmeter große Festwiese Jahr für Jahr in Beschlag nehmen - allen voran das Volksfest? Ganz und gar nicht, erklärt Steffen Schoch von der Heilbronn Marketing GmbH (HMG). "Wir wurden in die Planungen des Heilbronner Grünflächenamtes ebenso einbezogen wie der Festwirt." Ähnlich äußert sich Karl Maier als Chef des Unternehmens Göckelesmaier. "Wir können das Wäldchen gut in unser Festkonzept integrieren." Demnach werden die Bäume so platziert, dass sich der Bereich in die sogenannte Gastromeile mit einigen Imbissbetrieben und Außenbewirtschaftungen anbinden lässt.
Gleichzeitig betont Maier, dass das Traditionsfest heuer nach zwei corona-bedingten Leerläufen wieder stattfindet: im Prinzip im üblichen Rahmen. Nach derzeitigem Stand sehe die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg keine Einschränkungen vor, weiß auch Schoch. "Zwar weiß man ja nie, was kommt", so Maier, "aber ich gehe davon aus, dass sich bis Juli nichts ändert". Anders als beim derzeitig laufenden Cannstatter Frühlingsfest wird es auf der Heilbronner Theresienwiese auch ein großes Festzelt geben. Außerdem habe er die meisten seiner 100 Schausteller schon unter Vertrag, erklärt Karl Maier.

Festtermin außerhalb der Sommerferien
Freilich: Eine wesentliche Änderung wird es 2022 geben. Das zehntägige Volksfest wird nämlich nicht wie sonst am ersten Wochenende der Sommerferien eröffnet, sondern bereits am Freitag, 8. Juli. Die Veranstalter erhoffen sich außerhalb der Urlaubszeit ganz einfach mehr Publikumszuspruch. Gleichzeitig gehen HMG und Göckelesmaier einer zeitlichen Kollision mit dem zweiten großen Unterländer Traditionsrummel aus dem Weg.
Der Bad Wimpfener Talmarkt ist für 29. Juni bis 5. Juli angesagt. Bestenfalls könnte der eine oder andere Schausteller mit dem engen Auf- und Abbaufenster Probleme bekommen, heißt es.
Maifest beginnt Ende April
Die ersten Schausteller des Jahres werden auf der Theresienwiese übrigens schon in den nächsten Tagen auftauchen: denn von Donnerstag, 28. April, bis Montag, 2. Mai, findet dort das von Hanne und Uschi Schröter sowie Klaus Zöllner organisierte Heilbronner Maifest statt. Ein Festzelt werde man allerdings nicht aufstellen, erklärt Hanne Schröter: "Im Vorfeld war lange nicht sicher, ob das überhaupt erlaubt ist", gibt sie zu bedenken, "und auch jetzt wollen wir corona-bedingt diesmal drauf verzichten und uns mit Biergärten an den Imbissständen begnügen". Im Vergnügungspark selbst soll es keine großen Abstriche geben, auch dem Klimawäldchen kommt dieser Rummel nicht in die Quere, da das Maifest nur rund die Hälfte der Festwiese belegt.