Auch wenn die Preise sinken, bleibt Gas weiter teuer
Die Einsparbemühungen der Verbraucher haben zuletzt nachgelassen, aber eine Mangellage in diesem Winter ist nicht mehr zu erwarten. Zugleich sind die Gaspreise wieder gesunken.
Die Verbraucher in Deutschland sparen weiterhin Gas, allerdings weniger als in den Wochen zuvor. Laut Bundesnetzagentur lag der Gasverbrauch in der Woche vom 30. Januar bis 5. Februar 14,3 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021. Die Behörde hatte zu Beginn des Winters das Ziel ausgegeben, 20 Prozent weniger Gas als in den Vorjahren zu verbrauchen, um eine Gasmangellage zu verhindern.
Aufgrund der Einsparungen in den zurückliegenden Monaten ist dieses Ziel erreicht. Die Netzagentur hält es für unwahrscheinlich, dass es in diesem Winter zu einer Mangellage kommt.
Region lässt beim Sparen nach
In der Region haben die Einsparbemühungen zuletzt deutlich nachgelassen, wie ein Blick auf den Gasmonitor zeigt, den das Ferdinand-Steinbeis-Institut gemeinsam mit der Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) entwickelt hat. Demnach lag der Gasverbrauch in der fünften Kalenderwoche um 4,8 Prozent unter dem Durchschnittsverbrauch der zurückliegenden fünf Jahre. Die Haushalte und das Gewerbe im HNVG-Gebiet haben 3,6 Prozent weniger Gas verbraucht, die Industrie lag mit einer Reduktion um 8,3 Prozent deutlich darüber. Im Gesamtbetrachtungszeitraum seit 1. August 2022 liegt die Einsparung in der Region aber mit 20,5 Prozent noch knapp über der Zielmarke.
Gasspeicher sind gut gefüllt
Die Gasspeicher in Deutschland sind weiterhin gut gefüllt. Nach Angaben des Speicherverbandes Ines betrug der Füllstand am Mittwochmorgen 75,4 Prozent. Dazu beitragen wird das Flüssiggas (LNG), das zunehmend nach Deutschland transportiert wird.
Allerdings seien die Mengen, die an den LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Lubmin eingespeist werden, noch schwankend, hieß es. Das dritte LNG-Terminal in Brunsbüttel wird voraussichtlich ab Ende Februar Flüssiggas ins deutsche Netz einspeisen.
Auch Strom ist wieder günstiger
Die Entspannung beim Gas wirkt sich auch auf die Preise aus, die gesunken sind. Der durchschnittliche Gaspreis für Haushaltskunden liegt derzeit laut Energiewirtschaftsverband BDEW in einem Mehrfamilienhaus bei 17,72 Cent je Kilowattstunde. 2019 lag der Preis allerdings bei 6,34 Cent pro Kilowattstunde. Die Neukundenpreise liegen laut dem Vergleichsportal Verivox im Bundesschnitt bei 11,94 Cent pro Kilowattstunde. "Sie sind damit seit Herbst letzten Jahres um 70 Prozent eingebrochen", sagte Verivox-Experte Thorsten Storck.
Erste Grundversorger würden in den nächsten Wochen ihre Preise senken. Die durchschnittlichen Angebote für Neukunden von überregionalen Versorgern lägen nun sowohl bei Gas als auch bei Strom unter den Preisgrenzen der Energiepreisbremsen. Diese liegen bei Gas bei 12 Cent pro Kilowattstunde und bei Strom bei 40 Cent.
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