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Angriffe auf stationäre Blitzer nehmen deutlich zu

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Die Heilbronner Polizei registrierte 2020 zehn Beschädigungen im Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie im Hohenlohekreis. Welcher Sprengstoff beim am Freitag schwer beschädigten Anhänger verwendet wurde, ist noch unklar.

von Alexander Klug
Stationäre Blitzer und Blitzer-Anhänger wurden im vergangenen Jahr fünf Mal im Stadtkreis Heilbronn, drei Mal im Landkreis Heilbronn und zwei Mal im Hohenlohekreis mutwillig beschädigt.
Foto: Alexander Klug
Stationäre Blitzer und Blitzer-Anhänger wurden im vergangenen Jahr fünf Mal im Stadtkreis Heilbronn, drei Mal im Landkreis Heilbronn und zwei Mal im Hohenlohekreis mutwillig beschädigt. Foto: Alexander Klug  Foto: Klug, Alexander

Im vergangenen Jahr wurden in den Landkreisen Heilbronn und Hohenlohe sowie in der Stadt Heilbronn zehn stationäre Blitzer und Blitzer-Anhänger beschädigt - so viele wie in den vier Jahren davor zusammen. Das meldet das Heilbronner Polizeipräsidium. Im jüngsten spektakulären Fall wurde vor wenigen Tagen ein Blitzer-Anhänger an der Mannheimer Straße zwischen Eishalle und Bildungs-campus Heilbronn durch Sprengstoff schwer beschädigt. Einzelteile wurden durch die Explosion meterweit geschleudert.

Für die Heilbronner Polizei bedeutet der Einsatz von Sprengstoff eine neue Dimension, auch wenn es nicht das erste Mal ist: 2020 wurde im Hohenlohekreis ein stationärer Blitzer durch Sprengstoff beschädigt. "Bisher wurden die Geräte gelegentlich zerkratzt oder mit Farbe besprüht", sagt der Sprecher des Heilbronner Polizeipräsidiums, Daniel Fessler. Die Schäden beliefen sich auf zwischen 50 und 5000 Euro. Das ist im aktuellen Fall anders.

Durch die Wucht der Explosion könnte nicht nur der Anhänger, sondern auch sein Innenleben in Mitleidenschaft gezogen worden sein, Fessler schließt einen Schaden zwischen 10.000 und 15.000 Euro nicht aus. "In den Blitzer-Anhängern kommt einiges an Technik zum Einsatz. Die zu reparieren ist teuer." Laut Angaben der Verwaltung hat der Anhänger 150.000 Euro gekostet, die Stadt verfügt über zwei solcher Geräte.

Kontrollen gehen mit übrigen Geräten weiter

Seit der Sprengstoffattacke sind die Beamten auf der Suche nach dem Verantwortlichen für Explosion und Schaden. Dazu, welche Art Sprengstoff verwendet wurde, könne man aber noch nichts sagen, erläutert der Sprecher. Auch, ob es sich um bloßen Vandalismus oder die Reaktion eines geblitzten Autofahrers gehandelt hat, sei unklar. Fakt ist, dass im vergangenen Jahr deutlich mehr Geschwindigkeitsverstöße registriert wurden zuvor - allein in Heilbronn stieg die Zahl der geblitzten Fahrer um 22 000 auf 88 722, wie die Sprecherin der Stadt Heilbronn, Claudia Küpper, mitteilt. Wer zu schnell unterwegs ist, kann sich aber auch in nächster Zeit nicht in Sicherheit wiegen. "Während der Reparaturzeit des Anhängers wird zwar kein Ersatztrailer eingesetzt, allerdings wird mit den verbleibenden Geräten weiterhin die Geschwindigkeit kontrolliert." Man gehe in der Verwaltung davon aus, dass der Anhänger reparabel ist.

Personal wird gelegentlich angepöbelt

Abgesehen von Graffiti habe es bislang keine Beschädigungen an den Geräten gegeben, so die Sprecherin. "Im Durchschnitt zwei bis drei Mal im Jahr gibt es an den Blitzersäulen im Stadtgebiet Fälle von Vandalismus. Dieser betraf bislang aber ausschließlich die Verkleidung der Säulen und nicht die Messtechnik im Inneren."

Anders sei das bei mobilen Messungen, bei denen Personal vor Ort im Einsatz ist. "Die Kolleginnen und Kollegen vom Verkehrsüberwachungsdienst werden bei mobilen Messungen gelegentlich angepöbelt. Insbesondere nachts kommt es zu solchen Vorkommnissen", erläutert die Stadtsprecherin.

 

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Kommentare

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Joachim Kircher am 24.08.2021 22:13 Uhr

Natürlich kann man argumentieren, dass die stets zunehmende Anzahl an Geschwindigkeitsverstößen die Anschaffung und den Betrieb dieser Geräte erforderlich machen. Allerdings muss man sich auch vor Augen halten, dass es hierbei sicher (nicht nur) um eine "verkehrstechnisch-erzieherische" Maßnahme geht, sondern wohl auch darum, die Stadtkasse mit "leicht verdientem" Geld zu füllen.
Nicht umsonst macht man die Hauptverkehrsadern der Stadt wie z.B, Stuttgarter/Mannheimer Str. zu Tempo 40 Zonen, belässt aber offensichtlich die Ampelschaltungen angepasst an die alten 50km Taktung. Aus Gründen der "Nachhaltigkeit" ergibt sich dann ein Stopp & Go mit ständigem Anfahren, Bremsen und Standgas-Warten an jeder zweiten roten Ampel, "grüne Welle" war gestern, und das ganze nennt sich dann "Reduzierung der Lärm und Abgasbelastung". Und wehe wenn jemand denkt er kann die "grüne Welle" doch noch erwischen, dann erwischt einen garantiert ein lieber Blitzer, welche so knapp eingestellt sind, dass sie bereits ab 5km Geschwindigkeitsüberschreitung die Stadtkasse füllen. Es ist ein Schelm wer böses dabei denkt:)
Hier muss man in der Tat für Verständnis werben, von alleine kommt das sicher nicht auf.

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