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Ämter sehen in weniger Neuinfektionen eine Momentaufnahme

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Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Stadt und Landkreis Heilbronn am Dienstag gesunken. Das Niveau bleibt hoch. Die Gesundheitsämter erwarten einen neuerlichen Anstieg in den kommenden Tagen.

In Stadt und Landkreis Heilbronn ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit Monatsanfang auf hohem Niveau konstant. Am Dienstag sank sie sogar merklich. Die Gesundheitsämter weisen aber darauf hin, dass über Ostern weniger getestet worden sei. Sie rechnen damit, dass die Inzidenz in den kommenden Tagen wieder ansteigt.

Heilbronn immer noch mit sehr hohem Wert

Zum Monatswechsel überstieg Heilbronn die Zahl von 200 Neuinfektionen binnen sieben Tagen, gerechnet auf 100.000 Einwohner, und wies eine der höchsten Inzidenzen aller Stadt- und Landkreis Baden-Württembergs auf. Fünf Tage gab es kaum Veränderung, am Dienstag sank der Wert auf 173 - immer noch einer der höchsten im Land. Im Landkreis Heilbronn ging die Zahl von 134,4 auf 114,4 zurück.

Die sogenannte britische Variante des Coronavirus, die als ansteckender und gefährlicher gilt, macht bundesweit bis zu 90 Prozent der Fälle aus. Die Region macht da keine Ausnahme. Die Variante mit dem wissenschaftlichen Namen B.1.1.7 "dominiert das Infektionsgeschehen", berichtet Heilbronns Rathaussprecherin Suse Bucher-Pinell. Den genauen prozentualen Anteil könne das Gesundheitsamt nicht beziffern. Nicht jede positive Probe enthalte ausreichend genetisches Material, um sie auf Virusmutationen hin untersuchen zu lassen.

Weniger Tests über die Feiertage

Die brasilianischen oder südafrikanischen Virusmutationen, die Experten Sorgen machen, sind bei Proben aus dem Gesundheitsamt Heilbronn bislang nicht identifiziert worden. Dass die Inzidenz nicht mehr weiter stieg und am Dienstag sogar leicht zurückging, führt Bucher-Pinell auf den Effekt der Osterfeiertage zurück. "Die Abstrichstelle auf der Theresienwiese war geöffnet, ansonsten wurde über die Feiertage weniger getestet", erklärt Bucher-Pinell.

Es sei davon auszugehen, dass die Inzidenz mit Verzögerung wieder ansteige. Das würde bedeuten, dass die nächtliche Ausgangssperre in Heilbronn noch eine Zeitlang Bestand hat.

Ausgangssperre ab Dienstag in der Stadt

Seit Dienstagabend ist es in der Stadt nur mit triftigem Grund erlaubt, zwischen 21 und 5 Uhr das Haus zu verlassen. Erst wenn die Inzidenz fünf Tage in Folge unter 100 liegt, tritt diese Verordnung automatisch außer Kraft. Befristet ist sie vorerst bis zum 5. Mai. Im Landkreis gibt es bislang keine Ausgangssperre. "Sollten sämtliche getroffenen Einschränkungen zur Eindämmung der Virusverbreitung nicht ausreichen, könnten auch nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kraft treten", heißt es auf der Internetseite des Landratsamts.

Auch im Landkreis Heilbronn fürchtet man, dass der leicht rückläufige Trend bei der Inzidenz eine Momentaufnahme bleiben könnte. Einige positive Schnelltests würden sicher dieser Tage durch die verlässlicheren PCR-Tests bestätigt, so eine Sprecherin der Kreisbehörde. "Da gab es über Ostern eine leichte Delle." Deswegen seien die aktuellen Inzidenzzahlen nur begrenzt aussagekräftig.

 

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