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Künstliche Intelligenz in Forschung und Lehre: Das tut sich bei den Hochschulen

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Künstliche Intelligenz wird bei den Institutionen rund um den Bildungscampus immer mehr zum Thema. Das sind die neuen Angebote.

Heilbronn will mit dem Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) bei der Künstlichen Intelligenz ganz vorn mitspielen. Der KI-Park, der in den kommenden Jahren bei Neckargartach entstehen soll, ist weit mehr als ein atemberaubender architektonischer Hingucker. Der Ipai versteht sich als Ökosystem, in dem verschiedene Partner zusammenkommen, um gemeinsam an KI-Lösungen zu arbeiten.

Die angewandte KI steht dabei im Zentrum. Der große Spatenstich folgt noch, im Wohlgelegen ist Ipai und mit ihm die ersten Firmen angesiedelt. Im dortigen Neubau soll es ein erstes Besucherzentrum geben.


So kommt immer mehr Künstliche Intelligenz in die Forschung Lehre in Heilbronn

Künstliche Intelligenz soll in der Stadt niederschwellig vermittelt werden, damit letztlich möglichst viele Menschen in der Region mit KI etwas anfangen können. Ziel ist es dabei oft auch, dass sie zugleich ihre Befürchtungen äußern und fundierte Antworten erhalten. Das ermöglichen unter anderem die Heilbronner KI-Gespräche der Volkshochschule Heilbronn.

Ähnlich breit aufgestellt ist das dritte KI-Festival, das Ende Juni im Wohlgelegen stattfindet. Die Veranstalter versprechen ein Fest für alle. Abseits des Ipai-Leuchtturms tut sich bei KI einiges. Die wissenschaftlichen Forschungs- und Lehrstätten in Heilbronn und Hohenlohe nehmen weitere Studiengänge aus diesem Bereich auf. Diesen Herbst soll es beispielsweise an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn gleich zwei neue Studiengänge mit KI-Elementen geben. Wir haben eine Übersicht.

Das tut sich an der Hochschule

Die Hochschule Heilbronn (HHN) habe das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz im Profil verankert. Das sagt Alina Parthun, die in der Pressestelle tätig ist. Im Oktober geht es zudem mit dem neuen Bachelor-Studiengang „Angewandte Künstliche Intelligenz“ los. Er befasse sich mit Grundlagen des maschinellen Lernens sowie deren praktischen Anwendung. „Zusätzlich spielen gesellschaftliche und ethische Fragestellungen eine wichtige Rolle im Lehrplan“, so Alina Parthun. Das neue Angebot hat sich unter potenziellen Studenten herumgesprochen.

 

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„Wir erhalten bereits jetzt Anfragen, wann die Bewerbungsphase für den KI-Bachelor startet.“ Daran sei zu erkennen, „dass die Nachfrage nach einem grundständigen Studium aus der Region für die Region sehr hoch ist“, so die Sprecherin. Auch in bestehenden Studiengängen werde das wachsende Angebot an KI-Vertiefungsrichtungen stark nachgefragt. Zudem gebe es KI-Forschungsprojekte wie das Center for Industrial AI, das Institut für Recht der innovativen Technologien, das Interdisziplinäre Zentrum für Maschinelles Lernen oder das KI-Labor.

Die Hochschule vernetzt sich zudem mit Forschungs- und Lehrinstitutionen in Heilbronn. Das Projekt „AI TRACQ“ (Artificial Intelligence Training & Qualification Campus) will nach Angaben von Alina Parthun die KI-Weiterbildung in der Region weiter verankern. Hier arbeiten die HHN, die Duale Hochschule Baden-Württemberg, die Technische Universität  München und Fraunhofer zusammen. Darüber hinaus tut sich in Sachen KI einiges an der HHN.

Ein paar Beispiele: Die Fakultät Technik verfüge über eine Vielzahl an Studiengängen, in denen KI angewandt wird, so Alina Parthun. Die Fakultät Technik & Wirtschaft lege Schwerpunkte auf elektromagnetische Systeme und Automatisierungstechnik, wobei KI als Antwort auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts zu Studieninhalten gehört. An der Fakultät Informatik setzen die Studiengänge ihre Schwerpunkte auf Medizin, Softwaretechnik oder Informationstechnik bei der Vermittlung von KI.

 

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So aktiv ist die Technische Universität München

Am Campus Heilbronn der Technischen Universität München (TUM) nimmt KI in der Forschung einen immer breiteren Raum ein. „Auch in den Studiengängen wird dem Thema KI immer stärker Rechnung getragen und spielt deshalb eine immer größere Rolle in einzelnen Lehrveranstaltungen, die entsprechend stetig angepasst werden“, so Pressesprecherin Kerstin Besemer. Das ist aus Sicht der Universität notwendig. „Ziel ist es, dass die TUM weiterhin regelmäßig auf den ersten Plätzen verschiedener internationaler Rankings aus dem Hochschulbereich bleibt, insbesondere die beiden Schools, die in Heilbronn ansässig sind.“

Zwei neue Studiengänge an der TUM School of Management, die es nur in Heilbronn gibt, haben laut Kerstin Besemer „ganz gezielt“ KI-Themen in den Lehrplänen: Im neuen Studiengang „Master in Management & Digital Technology“ (ab Sommersemester) werde unter anderem eine kritische Technologiebewertungsfähigkeit gelehrt, wenn es beispielsweise um neue Technologien wie KI, Blockchain und Cloud Computing geht.

Der Bachelor in Management and Data Science startet im Wintersemester 2024/2025: Zu dessen Besonderheiten gehört das Modul „Artificial Intelligence and the Sustainable Development Goals“. Laut TUM wird hier aus einer Managementperspektive gefragt, wo KI hilft, die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wo das wohl nicht der Fall ist und wo KI diesen Zielen zuwiderläuft. Der Kurs „Machine Learning“ wird ein Pflichtmodul mit einer technisch-mathematischen Stoßrichtung sein. Der bestehende Master in Management bietet in diesem akademischen Jahr Wahlmodule, „die sich speziell mit KI beschäftigt haben“, betont Kerstin Besemer.

In Heilbronn bietet die TUM School of Computation, Information and Technology unter anderem den Bachelor in Information Engineering an, wo KI im Informatik-Wahlmodul „Foundations and Applications of Generative AI“ enthalten ist. Die TUM-Sprecherin ergänzt: „Generell werden die Kataloge der Programme von den Professoren stetig erweitert, und der Bereich KI wird künftig noch stärker präsent sein.“

Das sind Neuerungen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn

Das Thema Künstliche Intelligenz zieht sich quer durch alle Studienangebote der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn. Das betont Jana Elsner, die für die Hochschulkommunikation verantwortlich ist. Ein Beispiel: In der Weinbranche gehe es um digitale Anwendungen beim Pflanzenschutz oder in der Ernte. Auch im Weinberg werden zunehmend Roboter und Drohnen eingesetzt.

An der DHBW ist laut Jana Elsner KI „am prominentesten im Studiengang Data Science und Künstliche Intelligenz mit der Studienrichtig Smart Operations Management vertreten“. Eine größere Rolle spiele das Thema außerdem im Studiengang Wirtschaftsinformatik, hier vor allem in der Studienrichtung Data Science. Neben dem Management von Informationen sei es hier wichtig, Handlungsempfehlungen für strategische Unternehmensentscheidungen abzuleiten. Es gehe dabei um Fragen wie: „Wie können Methoden der Künstlichen Intelligenz Geschäftsprozesse im Unternehmen unterstützen?“

Im neuen Studiengang Personalisierte Ernährung bildet laut Jana Elsner die Digitalisierung neben der Gesundheit und Ernährung die dritte Säule. Ernährung, Sport und Alltagsgewohnheiten würden getrackt und damit große Mengen von Daten gesammelt. „Diese Daten zu clustern, zu interpretieren und dann für zielgerichtete Therapien einzusetzen, das ist eine der Kernkompetenzen, die unsere Studierenden erwerben“, so die DHBW-Sprecherin. Im dritten digitalen Studienangebot BWL-Digital Commerce Management werde das Thema KI vor allem in Bezug auf die Handelsbranche untersucht.

Zufrieden mit den Angeboten ist DHBW-Rektorin Nicole Graf. „Gerade unsere digitalen Studienangebote konnten im vergangenen Jahr eine deutlich positive Entwicklung verzeichnen und sind zum Teil von einem auf drei Kurse gewachsen.“ Die digitalen und Informatikstudienangebote würden sowohl von den Unternehmen als auch von den Bewerbern gut angenommen. „Die Studienrichtung Data Science ist im Studiengang Wirtschaftsinformatik am stärksten nachgefragt“, so Nicole Graf.

Auch am DHBW Cas ist etwas geplant

Zum Bildungscampus in Heilbronn gehört ebenfalls das Center for Advanced Studies der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHWB Cas). Hier können Studierende in zwei Studiengängen im Rahmen ihrer individuellen Modulwahl einen KI-Schwerpunkt wählen, betont Jana Ziegler, die als Redakteurin am DHBW Cas tätig ist. Im Studiengang Informatik ist dies ihren Angaben zufolge der Schwerpunkt Künstliche Intelligenz. Im Studiengang Maschinenbau gebe es den Schwerpunkt „KI für Ingenieurwissenschaften“.

Damit nicht genug. „Grundsätzlich können alle Studierenden aus dem Fachbereich Technik, beispielsweise auch im Studiengang Integrated Engineering, aufgrund der Wahlfreiheit jederzeit KI-bezogene Module als Wahlmodul belegen“, so Jana Ziegler. „Dementsprechend sind unser bestehendes Angebot und die KI-bezogenen Module derzeit gut nachgefragt.“

 

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