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700 Teilnehmer bei Pro-Palästina-Demonstration in Heilbronn

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Am Sonntagnachmittag demonstrieren rund 700 Teilnehmer unter dem Motto "Free Palestine - Angriff auf Muslime in Palästina" für ein freies Palästina. Die Polizei und die Organisatorin sprechen von einem friedlichen Verlauf.

Etwa 700 Menschen demonstrieren für ein freies Palästina. Foto: Andreas Veigel
Etwa 700 Menschen demonstrieren für ein freies Palästina. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Etwa 700 Menschen sind am Sonntagnachmittag neben dem Frankenstadion in Heilbronn zusammengekommen, um unter dem Motto "Free Palestine - Angriff auf Muslime in Palästina" für ein freies Palästina zu demonstrieren. Die Polizei und Organisatorin Sengül Cakmakci sprechen von einem friedlichen Verlauf.

Viele Familien und junge Erwachsene sind gekommen

"Wir sind keine Antisemiten", betont Sengül Cakmakci. Sie distanziere sich von jeder Gewalt, sagt die Türkin, die nach eigenen Angaben keiner Vereinigung und keiner Organisation angehört. Aber sie wolle, dass diejenigen Menschen Gehör finden, die seit Jahrzehnten im Gaza-Streifen immer weiter eingepfercht würden. "Wir stehen heute hier für ein freies Palästina." Zu Gebeten, Musik und Reden - fast alles auf Türkisch - und zur türkischen Nationalhymne schwenkt die Menge auf der großen Grünfläche zwischen Theresienwiese und Frankenstadion türkische Fahnen, viele tragen sie als Umhang. Zahlreiche Familien, aber auch Jugendliche und junge Erwachsene sind gekommen. Nach der Kundgebung fahren einige Teilnehmer ein paar Runden hupend durch die Innenstadt.

Polizei ist sensibilisiert

Die Polizei ist "mit einem entsprechenden Aufgebot vor Ort", sagt Polizeipressesprecher Frank Belz am Rande der Demonstration. Aus einsatztaktischen Gründen nennt er keine konkreten Zahlen. Natürlich ist die Polizei sensibilisiert: Bei Demonstrationen in zahlreichen anderen deutschen Städten am Wochenende flogen Steine, israelische Flaggen wurden verbrannt, die Stimmung eskalierte.

In Heilbronn bleibt es friedlich. Belz spricht von einem "geordneten Verlauf". Auch die Abstandsregeln würden "im Großen und Ganzen" eingehalten. Einsatzleiter Jens Blessing sagt ebenfalls: "Wir sind sehr zufrieden. Es läuft geordnet ab."


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Keine Zusammenstöße

Sengül Cakmakci hatte die Demonstration eigentlich auf dem Heilbronner Kiliansplatz abhalten wollen. Doch im Gespräch mit Polizei und Ordnungsamt habe sie sich kooperativ gezeigt und die vorgeschlagene Grünfläche beim Frankenstadion akzeptiert. Hier ist es für die Polizei leichter, die Menge im Blick zu haben als in der Innenstadt. Hier seien auch die Abstandsregeln besser einzuhalten, sagt Polizeisprecher Belz. Nach einer Kurden-Demonstration am Freitag hat die Polizei die Befürchtung, dass es bei der Kundgebung am Sonntag zu Zusammenstößen zwischen Kurden und Türken kommen könnte. Doch das ist nicht der Fall.

Distanzierung von Gewalt

"Wir wollen, dass die deutsche Bevölkerung in Heilbronn die Seite der Unterdrückten wahrnimmt", sagt Teilnehmerin Sevinc Das, die nach eigenen Angaben "alles unterstützt, was friedlich ist". Sie und Organisatorin Cakmakci distanzieren sich von der Gewalt in anderen deutschen Städten. "Und auch was die Hamas macht, wollen wir in keinster Weise unterstützen."

Cakmakci kritisiert den "Terror des israelischen Militärs" und "die pro-israelische Sichtweise der westlichen Weltpolitik". Darüber "werden wir Türken, Muslime und alle Menschen, die Achtung vor jedem Menschen haben, heute hier unsere Verärgerung und unseren Zorn zum Ausdruck bringen".

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