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2035 leben mehr Leute in der Region - und die sind deutlich älter als jetzt

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Statistiker haben die aktuelle Bevölkerungsvorausrechnung für ganz Baden-Württemberg, aber auch für Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie für Hohenlohe vorgelegt. Die Unterschiede in der Entwicklung im Land sind beachtlich.

Von Reto Bosch

Entwicklungen

Bevölkerungsentwicklung bis 2035

Wo 2035 die Jungen leben werden

Wo 2035 die Alten leben werden

Prognostizierter Anteil der über

65-Jährigen in Prozent

Prognostizierte Veränderung

seit 2017 in Prozent

Prognostizierter Anteil der unter

18-Jährigen in Prozent

Heilbronn

Karlsruhe

Stuttgart

Ulm

Freiburg

3,4 bis 4,2

17,4 bis 17,5

28,7 bis 29,7

bis 1,6%

bis 16,8%

bis 27,1%

über 4,2

über 17,6

über 29,7

1,6 bis 2,6

16,9 bis 17,0

27,2 bis 27,8

2,7 bis 3,3

keine Daten

17,1 bis 17,3

keine Daten

27,9 bis 28,6

keine Daten

Landeswert: 3,1

Landeswert: 16,9

Landeswert: 26,5

HSt-Grafik, Quelle: Regionalisierte Bevölkerungsvorausrechnung Basis 2017, Hauptvariante, Statistisches Landesamt

Entwicklungen

Bevölkerungsentwicklung bis 2035

Prognostizierte Veränderung

seit 2017 in Prozent

Heilbronn

Karlsruhe

Stuttgart

Ulm

Freiburg

bis 1,6%

3,4 bis 4,2

1,6 bis 2,6

über 4,2

2,7 bis 3,3

keine Daten

Landeswert: 3,1

Wo 2035 die Jungen leben werden

Prognostizierter Anteil der unter

18-Jährigen in Prozent

Heilbronn

Karlsruhe

Stuttgart

Ulm

Freiburg

bis 16,8%

17,4 bis 17,5

16,9 bis 17,0

über 17,6

17,1 bis 17,3

keine Daten

Landeswert: 16,9

Wo 2035 die Alten leben werden

Prognostizierter Anteil der über

65-Jährigen in Prozent

Heilbronn

Karlsruhe

Stuttgart

Ulm

Freiburg

bis 27,1%

28,7 bis 29,7

27,2 bis 27,8

über 29,7

27,9 bis 28,6

keine Daten

Landeswert: 26,5

HSt-Grafik, Quelle: Regionalisierte Bevölkerungsvorausrechnung Basis 2017,

Hauptvariante, Statistisches Landesamt

Die Region wächst, wird aber älter. Von dieser Entwicklung geht das Statistische Landesamt aus. Die Bevölkerungsvorausrechnung ergibt von 2017 bis zum Jahr 2035 für ganz Baden-Württemberg ein Plus von 3,1 Prozent. Die Landkreise Heilbronn und Hohenlohe liegen über dieser Marke, der Stadtkreis kommt auf einen Zuwachs von 2,2 Prozent. Die wichtigsten Fakten:

 

Was ist eine Bevölkerungsvorausrechnung?

Die Fachleute der Statistikbehörde berechnen regelmäßig, wie sich die Bevölkerung in Struktur und Zahl verändert. Diese dürfe aber nicht als „Vorhersage“ verstanden werden. „Die Berechnungen stellen aber eine wichtige Orientierungshilfe dar“, sagt Werner Brachat-Schwarz vom Statistischen Landesamt. 

 

Wächst oder schrumpft die Einwohnerzahl in der Region?

Das Statistikamt hat für den Landkreis Heilbronn und für Hohenlohe ein Wachstum von jeweils 4,2 Prozent ausgerechnet – das sind vergleichsweise hohe Werte. Im Stadtkreis könnten im Jahr 2035 etwas mehr als zwei Prozent mehr Menschen leben. 

 

Gibt es lokale Unterschiede?

Ja. Bei Zaberfeld etwa beträgt das Plus 2,7 Prozent, in Hardthausen 6,4 Prozent. In Neckarsulm sind es 4,5, in Eppingen 4,1, in Bad Rappenau 4,7, in Öhringen 4,0 und in Künzelsau 4,1 Prozent. Bad Friedrichshall wächst um 5,6 und Brackenheim um 3,9 Prozent.

 

Was sind die Gründe für das Wachstum?

Schon in den vergangenen Jahren haben die Statistiker eine starke Zuwanderung, vor allem aus Südosteuropa, und viele Flüchtlinge registriert. Dazu kommt, dass sich die Geburtenrate von 1,4 (2010) auf 1,6 Kinder je Frau deutlich erhöht hat. Gründe dafür könnten eine verbesserte Kinderbetreuung und die gute Wirtschaftslage sein. Ein Rolle spielt nach Angaben der Statistiker auch, dass aus Staaten mit höherer Geburtenrate viele Frauen zugewandert sind.

 

Wie entwickelt sich die Altersstruktur?

In Baden-Württemberg steigt das Durchschnittsalter bis 2035 von 43,4 auf 45,6. Das identische Bild ergibt sich in Hohenlohe und im Landkreis Heilbronn: von 43,2 auf 46,1, im Stadtkreis beträgt das Durchschnittsalter dann 44,7. Auffällig ist, dass die Zahl der Menschen über 65 sehr stark ansteigen wird, dafür sinkt der Anteil der Menschen bis 65. „Konkret bedeutet das, dass auch eine stärkere Zuwanderung und eine gestiegene Geburtenrate den demografischen Wandel nicht aufhalten, sondern lediglich abmildern wird“, erklärt der Diplom-Volkswirt Brachat-Schwarz.

 

Wie wird die Berechnung bewertet?

Der Heilbronner Landrat Detlef Piepenburg freut sich über das Wachstum, es sage ja auch etwas über Attraktivität und wirtschaftliche Kraft der Region aus. „Das hat aber auch Konsequenzen: Für das Wohnraumangebot, für den Nahverkehr, für das Gesundheitswesen.“ Auf die Alterung der Gesellschaft müssten sich die Kommunen einstellen. Positiv wirkt sich nach Ansicht der Heilbronner Stadtverwaltung die Hochschule aus. Sie sorge dafür, dass junge Menschen nachziehen. Der Hohenlohekreis will für Menschen mittleren Alters noch attraktiver werden. Denn sie stellen das Gros der erwerbstätigen Steuer- und Beitragszahler. 

 

 

 

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