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Menschen in Not: Bescherung für Bedürftige in der Region

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Der Verein Menschen in Not unterstützt konkrete Projekte von Sozialorganisationen und leistet Einzelfallhilfe

Zur ersten Ausschüttung kommen traditionell die Vertreterinnen und Vertreter regionaler Sozialorganisationen in die Redaktion.
Zur ersten Ausschüttung kommen traditionell die Vertreterinnen und Vertreter regionaler Sozialorganisationen in die Redaktion.  Foto: Berger, Mario

Seit mehr als 50 Jahren gibt es in der Redaktion der Heilbronner Stimme eine Bescherung, die nicht nur die Spendenempfänger glücklich macht, sondern auch für Verantwortliche eine Bereicherung ist.

Jedes Jahr Ende Dezember schüttet der Verein Menschen in Not hohe Summen an Vereine, Institutionen und Organisationen in der Region aus, um direkt vor Ort unbürokratisch Hilfe leisten zu können.

Jährliche Ausschüttung: Verein Menschen in Not verteilt über 300.000 Euro in der Region

In diesem Jahr fließen mehr als 300.000 Euro unter anderem in Soforthilfen, Präventionsprojekte, Beratungsangebote, Kinder- und Seniorenarbeit, Schuldnerberatung, Obdachlosenhilfe und vieles mehr. Eine zweite Ausschüttung gibt es traditionell im Februar.

"Soziales Engagement ist für uns selbstverständlich", sagt Chefredakteur Uwe Ralf Heer. "Und dank der hohen Spendenbereitschaft unserer Leserinnen und Leser können wir direkt dort helfen, wo die Not in der Region am größten ist."

Erfolgsfaktor Zusammenarbeit: Fachkompetenz der Partner sichert zielgerichtete Hilfe

Das gelingt vor allem in der Zusammenarbeit mit den sozialen Akteuren in der Stadt und im Landkreis Heilbronn sowie im Hohenlohekreis. Die Fachkompetenz der Verantwortlichen in den einzelnen Organisationen sei eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Spendenaktion, sagt Tilmann Distelbarth, Verleger der Stimme Mediengruppe. Im Zusammenspiel mit dem Verein gelinge so der direkte Zugang zu den Menschen.

Ein Beispiel dafür ist die Energiekostenhilfe, die erneut verlängert wird. Mit dem Geld werden Geringverdiener unterstützt, die keinen Anspruch auf staatliche Hilfe haben und ihre Energiekosten trotzdem nicht stemmen können. "Für viele Klienten ist das wie ein Geschenk des Himmels", berichtet Angela Weber von der Schuldnerberatung im Landratsamt Heilbronn.

Die Spenden aus der Aktion ermöglichen ihr, schnell zu reagieren, wenn eine Stromsperre droht oder eine hohe Nachzahlung drückt. Dabei prüfe sie extrem streng, wer berechtigt ist, erklärt die Verantwortliche. Doch der Bedarf ist groß, auch für Einkaufsgutscheine, die in dringenden Notfällen ausgegeben werden. Manchmal sind es tatsächlich kleine Beträge, die eine große Wirkung haben, sagt auch Kerstin Rook-Pawletta, Fachleiterin der Caritas Heilbronn-Hohenlohe.

Chancengleichheit durch Bildung: Spenden fördern Integration und Schulabschlüsse

Seit vielen Jahren gehört die Susanne-Finkbeiner-Schule in Heilbronn zu den Spendenempfängern. Die Einrichtung des Bildungsparks ermöglicht Jugendlichen, die sonst chancenlos ins Leben starten müssten, die Integration in die Gesellschaft und einen Schulabschluss. Schulleiterin Ajla Coric ist dankbar für die wiederkehrende Hilfe durch Menschen in Not, die Projekte wie die Begegnung der Kulturen an der Schule erst möglich macht.

Spendengelder gehen außerdem erneut an die Bahnhofsmission Heilbronn, die AWO-Kinderspielstadt, die Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn oder die Wohnungslosenhilfe der Aufbaugilde. Erstmals bei der Ausschüttung berücksichtigt werden unter anderem Anträge der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen für Suchtkranke Region Heilbronn-Franken, um die psychosoziale Begleitung Betroffener zu intensivieren und niederschwellige Gruppeangebote auszubauen, oder der AWS Weinsberg-Heilbronn, der Klienten im betreuten Wohnen unterstützt und ihnen dank der Spenden Teilhabe und Notfallhilfe gewähren kann.

Transparenz und Wirkung: Berichte über Spendenaktionen fördern zusätzliches Engagement

Es gehört zur Tradition, dass der Verein im Advent über seine Arbeit, Spender und Spendenempfänger in der Tageszeitung und online berichtet. So entsteht Öffentlichkeit und Transparenz. "Die Fallberichterstattung zeigt anschaulich, was mit dem Geld passiert", sagt Karl Friedrich Bretz, Geschäftsführer der Diakonie Heilbronn.

Bei den Organisationen vor Ort sorgen die Zeitungsartikel zudem für zusätzliche Spenden, berichtet er. Beispielsweise erhielt die Familienberatung nach einem Bericht gleich von mehreren Personen gut erhaltene Kinderbetten. Das zeigt deutlich, dass Menschen in Not mehr ist als nur eine Spendenauszahlung.

Der Verein verbindet Menschen in der Region miteinander und ist als Teil des sozialen Netzwerks unersetzlich. Jeder Euro, der gespendet wird, geht an Bedürftige, die Verwaltungskosten der Hilfsaktion trägt die Stimme Mediengruppe. "Trotz des relativen Reichtums, der hier bei uns in der Region herrscht, gibt es auch viel Not. Deshalb ist es eine große Freude, dass wir mit unserem Verein so viel Sinnhaftes bewirken können", sagt Tilmann Distelbarth.

"Trotz aller Tragik, die die Fälle, in denen wir helfen können, oftmals mit sich bringen, ist das eine wichtige und erfüllende Aufgabe." Für das Medienunternehmen bleibt die Aktion Menschen in Not Verantwortung und Verpflichtung zugleich, weiterhin Gutes in der gesamten Region zu bewirken.

 
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