15 Cent mehr für den Liter Milch
Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Land schafft Verbindung Baden-Württemberg (LsV), des Bundesverbands deutscher Milchviehhalter (BDM) und anderer Organisationen haben am Mittwoch ein Forderungsschreiben an weiterverarbeitende Unternehmen überreicht. Darin fordern sie eine stärkere Beteiligung an den Reinerlösen.
Die Aktion fand bei Friesland-Campina in Heilbronn, bei der Hohenloher Molkerei in Schwäbisch Hall, bei der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall sowie beim Schlachthof Vion in Crailsheim statt. Die Delegationen waren überwiegend mit Landmaschinen angereist.
Aufgrund der anhaltend niedrigen Erzeugerpreise sei die Lage "schlicht ruinös" heißt es in dem Positionspapier. Besonders betroffen seien tierhaltende Betriebe. Die Erlöse müssten innerhalb der Wertschöpfungsketten gerechter verteilt werden.
Die Treckerkorsos begannen mit einem Eklat
Konkret fordern die Überbringer des Schreibens für den Liter Milch mindestens 15 Cent mehr, für das Kilo Rindfleisch mindestens einen Euro mehr, für das Kilo Schweinefleisch mindestens 50 Cent mehr und für das Kilo Geflügel mindestens 20 Cent mehr.
Treckerkorsos gegen Niedrigpreise führen die Bauern seit Frühjahr deutschlandweit durch. Der missglückte Werbeslogan einer Handelskette, die Lebensmittel hätten "nur den niedrigsten Preis verdient", hatte die Branche mobilisiert. Inzwischen habe es konstruktive Gespräche mit einigen der großen Handelsketten gegeben, berichtet das Bönnigheimer LsV-Vorstandsmitglied Wolfgang Kölle. "Da wir dem Handel aber nicht allein die Schuld geben wollen, haben wir die Aktion auf die Verarbeiter unserer Produkte ausgedehnt."