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Unruhe im Löwensteiner Rathaus: Bürgermeister Birk zum Gespräch beim Landrat

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Offensichtlich läuft es im Löwensteiner Rathaus nicht rund. Die drei Stellvertreter von Bürgermeister Dr. Eberhard Birk haben ein Schreiben an Landrat Norbert Heuser geschickt, um die Situation in der Stadt zu schildern. Am Montag war dann im Landratsamt ein Gespräch mit dem Rathauschef angesetzt.   

Da war zumindest nach außen noch alles in Ordnung: Bürgermeister Eberhard Birk (links) und sein erster Stellvertreter Harald Koppenhöfer vor ein paar Wochen.
Da war zumindest nach außen noch alles in Ordnung: Bürgermeister Eberhard Birk (links) und sein erster Stellvertreter Harald Koppenhöfer vor ein paar Wochen.  Foto: Archiv/Döttling

Was sie an der Amtsführung von Bürgermeister Eberhard Birk genau stört, darüber bewahrt sein erster Stellvertreter Harald Koppenhöfer Stillschweigen, auch im Namen der beiden weiteren Stellvertreter Tobias Schock und Dieter Sammet. Doch auf Stimme-Nachfrage bestätigt der Stadtrat, dass sie sich in einer gemeinsamen Mail an Landrat Norbert Heuser und an Jonas Bauer, den Leiter der Kommunalaufsicht im Landratsamt, gewandt haben. „Es läuft nicht alles rund im Rathaus, sonst würden solche Schritte nicht unternommen werden“, sagt Koppenhöfer. 

Es rumort offenbar im Rathaus Löwenstein – keine Details zum Sachverhalt

Details zum Sachverhalt werde er nicht nennen, sagt Koppenhöfer. Er, Schock und Sammet wollen die Angelegenheit nicht zu hoch hängen, „aber wir sehen uns in der Verantwortung, die übergeordnete Stelle zu informieren, dass im Rathaus nicht alles wie gewünscht läuft“. Man wolle sich nicht irgendwann vorwerfen lassen, untätig gewesen zu sein. Außerdem: „Mir liegt das Wohl Löwensteins am Herzen.“

Löwensteins Bürgermeister Eberhard Birk: Die Dinge laufen jetzt anders

Andreas Zwingmann, Pressesprecher im Landratsamt, teilt auf Stimme-Anfrage mit: „Wir bestätigen, dass ein vertrauliches Gespräch mit Herrn Bürgermeister Dr. Birk im Landratsamt stattgefunden hat.“ Zum Inhalt macht Zwingmann ebenfalls keine Angaben. 

Eberhard Birk, am 14. Januar 2024 als Nachfolger von Klaus Schifferer gewählt und vor gut einem Jahr als Bürgermeister von Löwenstein verpflichtet, kennt nach eigenen Angaben den Wortlaut des Schreibens seiner drei ehrenamtlicher Stellvertreter nicht. Auf Nachfrage unserer Zeitung sagt er, bei dem Gespräch am Montag mit dem Landrat sei es nicht nur um Aktuelles, sondern „auch um andere Sachen“ gegangen. Es seien zum Beispiel Dinge besprochen worden, die sich „auf früher in meiner Amtszeit“ beziehen, „und die jetzt anders laufen“. Dass sie anders laufen, sei zumindest seine Wahrnehmung.

Während Birks Abwesenheit führte Koppenhöfer die Amtsgeschäfte in Löwenstein

Der 58-Jährige ist seit Ende März zurück auf dem Chefsessel im Rathaus, nachdem er, wie berichtet, mehrere Wochen ausgefallen war. Gründe waren eine Grippeerkrankung und ein Erschöpfungszustand mit Burnout-Symptomen. Während Birks Abwesenheit führte Harald Koppenhöfer die Amtsgeschäfte. Nach eigenen Angaben verbrachte der Inhaber eines Weinguts jeden Tag zwischen acht und 15 Stunden im Rathaus. 

Eberhard Birk, dessen Vater Ernst von 1966 bis 1992 Bürgermeister in Löwenstein gewesen war, setzte sich am 14. Januar 2024 im ersten Wahlgang gegen vier Mitbewerber durch. Birk ist kein gelernter Verwaltungsfachmann, sondern von Haus aus Politikwissenschaftler und Historiker. Vor seinem Amtsantritt in Löwenstein arbeitete Birk als Dozent für Militärgeschichte und Politische Bildung an der Offiziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck.

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