Heilbronner Polizei besorgt: Zahl der Verkehrstoten ist 2024 deutlich gestiegen
Die Polizei ist alarmiert: Immer mehr Menschen sterben bei Unfällen in der Heilbronner Region. Eine Entwicklung ist besonders überraschend.
Die Heilbronner Polizei nennt die Entwicklung "besorgniserregend": In diesem Jahr sind erkennbar mehr Menschen bei Verkehrsunfällen in der Region gestorben als im Vergleich zum Vorjahr. Betroffen seien vor allem Zweiradfahrer und Fußgänger, teilt die Polizei mit. Eine Tendenz sticht besonders heraus.
Polizei Heilbronn: So haben sich die Zahlen entwickelt
Erst am Dienstag, 24. September, sind zwei Verkehrsteilnehmer schwer verunfallt: zum einen auf der A6 bei Heilbronn-Untereisesheim undfast zeitgleich auf der Landesstraße bei Möckmühl. Ein Blick in die bisherige Statistik des Heilbronner Präsidiums zeige, dass "deutlich mehr Menschen gestorben sind als im Vorjahr", schreibt die Polizei. Der Bereich des Heilbronner Präsidiums umfasst die Autobahnabschnitte der A6 und A81 sowie die Straßen im Main-Tauber-Kreis, dem Neckar-Odenwald-Kreis, dem Hohenlohekreis sowie dem Stadt- und Landkreis Heilbronn.
Diese Entwicklung sei gegenläufig zum landesweiten Trend in Baden-Württemberg, wonach im ersten Halbjahr 2024 weniger Menschen tödlich verunglückten. Zwar sei es positiv, dass die Zahl der Schwerverletzten im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sei, so die Polizei. "Das zeigt aber auch, dass es oftmals ein schmaler Grad ist, ob ein Verkehrsteilnehmer seine schweren Verletzungen überlebt oder ihnen erliegt."
Eine Entwicklung fällt besonders auf: Neben jungen Erwachsenen seien bislang überdurchschnittlich viele Senioren über 65 Jahren bei Unfällen in der Region ums Leben gekommen. Dies sei laut Polizei eine weitere, "nicht unerhebliche Veränderung" im Vergleich zum Vorjahr.
Polizei Heilbronn: Das sind die Gründe für die vielen Unfälle
Vergleichsweise häufig betroffen von Unfällen seien Zweiradfahrer, sowohl Motorrad- als auch Fahrrad- und Pedelecfahrer und Fußgänger. "Nicht immer sind die Zweiradfahrer selbst verantwortlich, wobei zu hohe, nicht angepasste Geschwindigkeit nach wie vor die Unfallursache Nummer eins ist."
Neben dieser Hauptunfallursache komme es auch immer wieder vor, dass Zweiradfahrer und Fußgänger im Verkehr übersehen werden, teilt die Polizei weiter mit.
Polizei rät: So können sich Verkehrsteilnehmer schützen
Im Anbetracht der nahenden Herbst- und Winterzeit möchte die Polizei Heilbronn nicht nur zur Rücksicht und Achtsamkeit im Verkehr appellieren, sondern nennt auch Tipps, wie man sich möglichst schützen kann.
Zweiradfahrer sollten auf gute Kleidung achten, außerdem auf ein auffälliges Signalbild, um im Verkehr nicht übersehen zu werden. Wichtig sei es auch, sich mit Protektoren zu schützen und einen Helm zu tragen. "Handschuhe und Motorradstiefel gehören unbedingt zur Grundausstattung", appelliert die Polizei weiter.
Verkehrsteilnehmer sollten außerdem vorausschauend unterwegs sein. In den kühlen Monaten könne nasses Laub auf den Straßen wie Glatteis wirken. Die Polizei rät deshalb, die Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen anzupassen. Und vor allem: Beim Fahren auf den Blick aufs Handy zu verzichten.
Polizei Heilbronn setzt jetzt auf verstärkte Kontrollen
Die frühzeitige Erkennbarkeit von Pedelec-, E-Bike- oder Radfahrern stelle einen wichtigen Sicherheitsaspekt dar. Deshalb werde die Polizei in den kommenden Wochen ein besonders Augenmerk auf die vorgeschriebene Beleuchtung und die Reflektoren legen.
"Jede getötete Person im Straßenverkehr ist eine zu viel," sagt Polizeivizepräsident Markus Geistler. "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert volle Konzentration und gegenseitige Rücksichtnahme. Hierzu rufen wir alle Verkehrsteilnehmenden auf und werden weiterhin auch mit intensiven Verkehrsüberwachungsmaßnahmen auf die Einhaltung bestehender Regelungen hinwirken."