Open-Air-Kino Heilbronn mit 250 Zuschauern gestartet
Open-Air-Kino Heilbronn ist mit 250 Zuschauern wie meistens eher verhalten gestartet. Der Blick aufs Regenradar gehört für die Veranstalter derzeit zur täglichen Routine.

Der letzte Kuss im Feuerwerk, Abblende. Das Publikum beginnt zu klatschen. Das passiert im Kreissparkasse-Open-Air-Kino Heilbronn im Hof der Genossenschaftskellerei wohl eher selten, aber wenn schon mal Regisseur, Produzenten, Hauptdarstellerin und mehr zu Gast sind, dann gibt es ja auch direkt einen Empfänger für händisches Lob. Mit „Raub ihren Atem“, dem in Heilbronn gedrehten sexy Krimithriller, ist das Freilufterlebnis trocken in die Saison gestartet. 250 Zuschauer waren dabei und bis 13. August werden wohl noch einige tausend dazu kommen.
Der Blick aufs Regenradar gehört für Steffen Belz und Florian Staiger, Geschäftsführer von 21dynamic und damit dem Open-Air-Kino, seit Tagen zur Routine. „Aber letztlich können wir immer nur das Beste hoffen und für die nächste Woche sieht es aktuell etwas beständiger aus“, meint Steffen Belz achselzuckend. „Und wenn Regen angekündigt ist, schauen wir, wie viel und wann“, ergänzt Florian Staiger. Nachts und morgens könne es gern regnen, aber wenn das Wetter so um 16 Uhr gut ist, dann merke man das an den Onlinetickets und an der Abendkasse. „Die ist bis zum Filmstart um 21.15 Uhr geöffnet.“ Zum Auftakt bleibt es trocken, wenn auch etwas frisch.
Der rote Teppich wurde im Open-Air-Kino als letztes ausgerollt
Im zweiten Jahr läuft für das Team alles schon etwas routinierter, der Aufbau wurde gut überstanden und bis nachts um drei noch der Projektor getestet. Das letzte, was ausgelegt wurde, war der rote Teppich, über den die Zuschauer aufs Gelände kommen. „Der war der erste Gedanke und von da aus kamen dann noch ein paar Neuerungen dazu“, erzählt Florian Staiger. Die Beleuchtung für die Pause wurde angepasst, die Tonanlage noch mehr Richtung echtes Kinoerlebnis verschoben und mit Palmen und einem roten Herz mehr Wohlfühlatmosphäre geschaffen. Die ersten drei Stellschrauben, weitere sollen folgen.
Ein bisschen geschraubt wurde auch im Bereich Gastronomie. „Der größte Kritikpunkt letztes Jahr war, dass es bei gut verkauften Filmen schwer war, einen Platz im Weingarten zu ergattern“, erklärt Steffen Belz. Deswegen wurden jetzt auf der Hofseite der Stände weitere Biertischgarnituren platziert, rein und raus geht es nur mit Ticket. Apropos Ticket. An der Abendkasse sind die nicht mehr viel mehr als ein Kassenzettel statt dickem Papier. „Die haben eine Halbwertszeit von zwei Minuten, deswegen haben wir jetzt lieber nachhaltiges Papier.“ Nachhaltiger ist auch das Popcorn. Der Mais stammt aus Frankreich, das Raps- statt Palmöl aus Ludwigsburg, was mit höherer Qualität einhergeht. „Im Einkauf ist es zwar etwas teurer, aber im Verkauf sind alle unsere Preise stabil geblieben.“
Auch Hunde dürfen mit ins Kino
Luca und Annika aus Ilsfeld, ihre Nachnamen wollen sie nicht nennen, haben es sich in der Lounge auf den Sesseln gemütlich gemacht. Nicht zum ersten Mal. „Das Open-Air-Kino hat immer eine gute Filmauswahl, für jeden etwas und das Essen ist gut“, erklärt Luca, warum sie sich auf den Saisonstart gefreut haben. Markus und Ilka Lindenthal sind zum ersten Mal überhaupt dabei, speziell wegen dieses Films. Dass sie ihre Hunde mit ins Kino nehmen können, ist für die Heilbronner ein besonderes Plus. „Sonst hat man immer das Problem, wohin mit ihnen.“ Gin und Tonic werden den größten Teil des Films sowieso verschlafen.
Die Menschen werden allein vom durchdringenden Sound wachgehalten, aber natürlich trägt auch die spannende Geschichte mit lustigen und schaurigen Elementen ihren Teil dazu bei, dass der Auftakt zur neuen Open-Air-Kino-Saison ein eindrücklicher bleibt.