OB-Wahl in Bad Rappenau: Bei den Finanzen zeigen sich Unterschiede der Kandidaten
Bad Rappenauer wählen am Sonntag einen Oberbürgermeister. Teilweise intensiv diskutiert wird am Montagabend beim Stimme-Forum in der Mühltalhalle.

Bad Rappenau hat die Wahl: Diesen Sonntag, 9. November, entscheiden 17 415 Wahlberechtigte in der Kurstadt darüber, wer die kommenden acht Jahre als Oberbürgermeister die Geschicke mitbestimmen soll.
Sebastian Frei möchte das Amt in den nächsten Jahren weiter ausüben, sein Herausforderer Christian Schultz den Posten übernehmen. Mit mehr als 500 Interessierten gut besucht war das Stimme-Forum, die Autorinnen Elfi Hofmann und Ulrike Plapp-Schirmer hakten zu wichtigen Themen nach.
Das sagen die Kandidaten zum Rappsodie-Neubau
Deutlich wurde beim Punkt Rappsodie-Neubau, dass die Männer unterschiedliche Ansichten haben – was die Verschuldung der Stadt angeht. Sebastian Frei betonte, dass in seiner Amtszeit noch keine Kredite aufgenommen worden seien, obwohl man dies Jahr für Jahr plane. Mit dem Rappsodie-Neubau ändere sich das. Was sich eine Stadt leisten könne, bemesse sich aber nicht am absoluten Stand der Verschuldung, so der Amtsinhaber. Andere Projekte fallen seiner Ansicht nach deshalb nicht hinten runter.
Der Neubau wird auf 39 Millionen Euro geschätzt. Auf den Anstieg der Verschuldung von derzeit 80 Euro je Einwohner auf über 300 Euro hatte eine Gruppe von Leserinnen vorab hingewiesen.
Für Christian Schultz unstrittig ist, dass die Stadt ein Kurbad benötige. Man müsse aber darauf schauen, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Der Herausforderer erinnerte an Ausführungen der Kämmerin. Diese mache sich Sorgen wegen der Finanzlage der Stadt, sagte er.
So positionieren sich Fraktionen im Gemeinderat Bad Rappenau zu den Kandidaten
Die Kandidaten sind parteilos. Sebastian Frei wird von vier der fünf Fraktionen im Gemeinderat unterstützt, Christian Schultz von den Freien Wählern. Sein Interesse an der Kandidatur sei in den vergangenen Monaten gewachsen, sagte er. Auch durch viele Gespräche mit Bürgern, bei denen sich viele eine Auswahl beim OB-Urnengang im November gewünscht hätten, sagte er.
Der 44 Jahre alte Sebastian Frei leitet die Amtsgeschäfte seit acht Jahren und war vorher als Jurist tätig. Christian Schultz (54 Jahre) ist zurück in seine Heimat gekommen und möchte nach eigenen Angaben neue Ansätze in der Arbeit als Oberbürgermeister finden. Der Diplom-Ingenieur ist bei der Bundeswehr bis zum Kompaniechef aufgestiegen, arbeitete in der Luft- und Raumfahrttechnik und war schließlich für die EU in Brüssel und in verschiedenen Krisengebieten wie dem Kosovo und Niger tätig.

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