Neueste Kindertagesstätte in Leingarten mit offenem Konzept
In Leingarten wird die neue Kita Festplatz am früheren Standort der Feuerwehr eingeweiht. Ob beim Rollenspiel, Werkeln, Vorlesen oder Forschen: Wie die Kleinen in der Südstraße immer wieder in neuen Interessensgruppen zusammenkommen.

Sie heißt weiterhin Kita Festplatz, auch wenn sie von dort in die Südstraße an den ehemaligen Feuerwehrstandort gezogen ist. Am Samstag, 5. April, öffnet sie ihre Türen von 14 bis 18 Uhr zur Einweihungsfeier. Auf Kinder wartet ein buntes Programm, auf alle nebst Kuchenbuffet auch eine Ansprache von Bürgermeister Ralf Steinbrenner.
„Der Name hat sich etabliert“, begründet der Rathauschef, warum der jahrelang als Kita Südstraße gehandelte Kindergarten nun nach seinem Übergangsstandort heißt. Die Leiterin Luisa Wünsch ergänzt: „Wir identifizieren uns damit.“ Denn in den Containern auf dem Festplatz habe man sich durchaus wohl gefühlt. Und Platz und Festhalle seien vom neuen Standort aus in Blickweite.
Platz für Käsritt benötigt
Auch wenn die meisten Spielgeräte schon da sind, ist das Außengelände noch kahl. Bauhofmitarbeiter legen am großen Piratenschiff „Otto I“ Hand an, dem Riesensandkasten unterm ausfahrbaren Sonnensegel fehlt noch die Abdeckung. Absperrbänder sollen Besucher der Einweihungsfeier daran hindern, die Flächen zu betreten, auf die demnächst Rollrasen gelegt wird. „Für uns war wichtig, dass es innen so schnell wie möglich fertig wird“, sagt Steinbrenner, denn jeder Monat, den die Mietcontainer auf dem Festplatz früher zurückgegeben werden können, spare der Stadt Geld. Und der Rückbau am Interimsstandort müsse schnellstmöglich erfolgen, um den Platz für den Käsritt vorzubereiten. Das Traditionsfest soll im September endlich wieder stattfinden.
Zufrieden mit Kosten-Nutzen-Verhältnis
Der Bürgermeister freut sich über die Bauarbeiten für den ersten Kindergartenneubau in seiner 23 Jahre währenden Amtszeit: „Wir sind mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis sehr zufrieden.“ Das veranschlagte Angebot von 5,9 Millionen Euro ist eingehalten worden, ebenso die Bauzeit. Die Firma Nusser hatte beim Spatenstich am 22. April die Fertigstellung für das vierte Quartal 2024 vorhergesagt und konnte die Frist dank Systembauweise einhalten. Mit einer Brutto-Grundfläche von 1320 Quadratmetern, die Raum für bis zu 120 Kinder bieten soll, ist der „Festplatz“ nun Leingartens größter Kindergarten – von insgesamt zehn.


Kuschelhöhle und Regenbogensofa zum Lesen

Steinbrenner und Wünsch führen stolz durch das am 10. März bezogene zweistöckige Gebäude: „Das ist alles gut durchdacht“, lobt die Kita-Leiterin etwa das „Highlight Außentoilette“, die Schmutzschleuse für Gummistiefel, den Kreativraum mit angeschlossenen Sanitäranlagen fürs Händewaschen vor Ort, den nur in Begleitung Erwachsener zu betretenden Werkraum, wo an der Wand unter anderem ordentlich kleine Sägen hängen, die abgestuften Waschtische in den Sanitärbereichen – „für uns ist es wichtig, dass alle Kinder ans Waschbecken rankommen“ –, Rollenspielraum, Gesellschaftsraum mit Tischen für Frühstück und Mittagessen und für Spiele, Turn- und Multifunktionsraum, Schlafräume, Forscherraum und so weiter. Auf dem Regenbogensofa neben der Kuschelhöhle im Leseraum liest eine Praktikantin drei Kindern vor.

Orientierungstafel mit Raumüberblick
Zwei Mädchen beraten vor der Orientierungstafel an der Garderobe, wo sie als Nächstes spielen wollen und pinnen ihre Porträtbildkarten unter das Foto mit dem entsprechenden Raum. Zwar bietet die Kita offiziell Platz für drei Ü-3- und, bis Mai 2027, insgesamt drei U-3-Gruppen, doch verfolgt sie ein offenes Konzept. „Die Gruppenzahl ist nur für die Beantragung der Betriebserlaubnis von Bedeutung“, erklärt Steinbrenner. Wünsch ergänzt, dass jeder der lichtdurchfluteten Räume ein Funktionsraum ist: „Die Kinder können sich selbst einteilen.“ Nur die Morgenkreise finden in zwei Altersgruppen statt.

Meerestiere, die von Decken baumeln
Auch wenn schon 60 Kiddies durchs Gebäude wuseln und zum 1. April die ersten Krippen- beziehungsweise unter Dreijährigen Einzug halten, wirkt auch das Innenleben noch etwas grau. Vielleicht, weil diese Farbe an Wänden und Vinyl-Fußböden vorherrscht. „Wir haben es farblich schlicht gehalten. Farbe kommt durch den Alltag sowieso rein“, meint Wünsch und zeigt auf bunte Deko, meist Meerestiere, die von den Decken baumeln. „Wir haben ganz viel gebastelt, damit es nicht so kahl aussieht.“


Öffnungszeiten und Essen
Die Kita Festplatz ist wochentags von 7.30 bis 15.30 Uhr geöffnet – für, theoretisch, Kinder ab acht Wochen. Eltern können einen Platz für sechs bis acht Stunden buchen. Frühstück bringen die Kinder selbst mit. Das Mittagessen wird schockgefrostet geliefert und in Konvektomaten erhitzt – „immer mit Gemüsebeilage oder Salat“, erklärt Kita-Leiterin Luisa Wünsch.
Mit zehn Vollzeitstellen, einer Hauswirtschaftskraft, einer FSJlerin, einer ungelernten Kraft und insgesamt vier Azubis zusätzlich zur Leiterin sind derzeit alle Stellen in der Kita besetzt.