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Neues Feuerwehrhaus in Massenbachhausen – Gemeinde investiert über drei Millionen Euro

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Ein neues Feuerwehrhaus soll ab 2026 in Massenbachhausen entstehen. Der Gemeinderat hat grünes Licht gegeben, jedoch sorgt ein geplanter Aufzug für Diskussionen im Gremium.

In das ehemalige Haus der Gebäudetechnik soll 2027 die Freiwillige Feuerwehr Massenbachhausen einziehen.
In das ehemalige Haus der Gebäudetechnik soll 2027 die Freiwillige Feuerwehr Massenbachhausen einziehen.  Foto: Ferdinand, Ben

Das neue Zuhause der Freiwilligen Feuerwehr Massenbachhausen nimmt allmählich Formen an. Der Gemeinderat stimmte dem Baubeschluss und den Entwurfsplanungen des Architekturbüros Feigenbutz einstimmig zu. „Das ist ein schönes Zeichen für unsere Feuerwehr“, sagte Bürgermeister Steffen Braun.

Hierfür soll das ehemalige Haus der Gebäudetechnik in der Daimlerstraße 23 genutzt werden, das die Gemeinde im Juni für rund 1,65 Millionen Euro erwarb. Nun soll das Gebäude für 1,628 Millionen Euro umgebaut werden.

Neues Feuerwehrhaus in Massenbachhausen: Gemeinderat beschließt Umbau einstimmig

Als Architekt Tim Feigenbutz die Entwürfe für die Umgestaltung präsentierte, nickten die wenigen anwesenden Feuerwehrleute zufrieden.

Klar ist: Die geplante Ausstattung übertrifft das bisherige Feuerwehrhaus bei Weitem. „Es ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik“, so Bürgermeister Braun.

Geplant sind im neuen Feuerwehrhaus unter anderem großzügige Sozial- und Kameradschaftsräume, ein Schulungs- und Veranstaltungsraum, geräumige Umkleiden für Männer, Frauen und die Jugend – jeweils mit Duschen und Spinden –, fünf Stellplätze für Einsatzfahrzeuge, Übungsflächen sowie Parkplätze rund ums Gebäude. „Das sind Verbesserungen in jeglicher Hinsicht“, sagte Steffen Braun. Die Feuerwehrleute stimmten ihm zu.

Feuerwehr Massenbachhausen: Neues Gebäude geplant, Aufzug sorgt für Diskussion

Ein Punkt sorgte jedoch für Stirnrunzeln im Gemeinderat: der Aufzug, der die beiden Ober- mit dem Erdgeschoss verbinden soll. „Es handelt sich um einen Aufzug, der an eine Homelift-Variante erinnert“, erklärte Architekt Feigenbutz. Der reine Personenaufzug mit geplanter Drehtür würde die Gemeinde 70.000 Euro kosten.

Für Udo Neuweiler (Freie Wähler) ist das zu viel: „Braucht es diesen Aufzug überhaupt?“ Die Kosten seien hoch, „und bei der Feuerwehr sind es doch gerade die Fitten, die problemlos Treppen steigen können“, so Neuweiler.

Thomas Krahmer (CDU) entgegnete: „Wenn man so ein Gebäude baut, sollte man es auch barrierefrei nutzen können.“ Im Falle einer Veranstaltung im geplanten Schulungsraum im Obergeschoss sollten auch verletzte oder gehbehinderte Personen die Möglichkeit haben, dorthin zu gelangen. Bürgermeister Braun ergänzte: „Die Verwaltung sieht das Gebäude auch als Anlaufpunkt in Krisen- oder Katastrophenfällen. Da sollte jeder Teil der Bevölkerung Zugang haben. Ein Aufzug wäre wichtig.“

Das alte Feuerwehrhaus in Massenbachhausen.
Das alte Feuerwehrhaus in Massenbachhausen.  Foto: Ferdinand, Ben

„Ich bin immer dafür, dass man Dinge richtig macht“, sagte Nadine Müller (Freie Wähler). „Der Aufzug ist wichtig, aber ich würde mir eine normale, übliche Variante wünschen. Daher würde ich es begrüßen, wenn man das noch einmal prüft.“

Braun dazu: „Wir haben andere Varianten geprüft, aber aus Platzgründen ist es schwierig.“ Für den Aufzug stünden aus bautechnischen Gründen nur 1,55 Meter in der Länge zur Verfügung. „Da sind die meisten Hersteller bereits drüber“, so Braun. „Wir nehmen das aber gern mit und prüfen noch einmal.“

Neue Heimat für die Feuerwehr Massenbachhausen: Baubeginn im Frühjahr 2026 geplant

Nun ersucht die Gemeinde beim Land um die Baugenehmigung. „Wir hoffen, dass wir im Frühjahr 2026 mit den Bauarbeiten beginnen können“, so Steffen Braun. Ein Jahr später soll die Fertigstellung gefeiert werden.

Entgegen erster Annahmen wird das Projekt günstiger: Erwartete Mehrkosten im Bereich Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen und Brandschutzvorgaben trieben die vorläufige Kostenberechnung auf 1,78 Millionen Euro. Neueste Berechnungen kommen nun auf 1,65 Millionen Euro. „Der eingeplante Gesamtkostenetat für das Projekt beträgt 3,2 Millionen Euro“, so Braun. Enthalten sind darin der Erwerb des Gebäudes, die Umbaukosten sowie Nebenkosten. Die Verwaltung bemüht sich um Zuschüsse in Höhe von einer Million Euro. Ob diese bewilligt werden, wird erst Ende nächsten Jahres feststehen.

Das Thema „Neues Feuerwehrhaus – Sanierung oder Neubau“ war bereits ein zentrales Anliegen im Wahlkampf von Steffen Braun, der seit März Bürgermeister von Massenbachhausen ist. Weitere „Herzensprojekte“, wie er sie nennt, sind ein Ärztehaus und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der 3.600-Einwohner-Gemeinde.

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