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Keine Sauna mehr auf dem Aquatoll-Gelände in Neckarsulm

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Der Gemeinderat hat sich dafür entschieden, die komplette Fläche für einen Bürgerpark zur Verfügung zu stellen. Die Gebäude des ehemaligen Freizeitbades werden abgerissen. 

Die Sauna-Landschaft im Aquatoll hat keine Zukunft
Die Sauna-Landschaft im Aquatoll hat keine Zukunft  Foto: Seidel, Ralf

Der Gemeinderat hat über die Zukunft der Saunalandschaft auf dem Aquatoll-Gelände entschieden. Als Optionen standen zur Auswahl die Weiterführung des bisherigen Betriebs durch einen externen Betreiber. Dafür hatte sich aber im so genannten Markterkundungsverfahren kein interessierter Betreiber gefunden. 

Als zweite Option stand die Fortführung in einem reduzierten Funktionsgebäude auf dem Plan. Dieses Gebäude müsste neu gebaut werden, alle bestehenden Bauten des Aquatoll sollen zugunsten des neuen Bürgerparks abgerissen werden. In dem neuen Gebäude könnten, je nach Bedarf des Betreibers, ein Fitnessstudio oder Reha-Einrichtungen untergebracht werden. Stefan Müller (Grüne) plädierte für den Teilerhalt der Saunalandschaft. "Das rangiert ganz oben auf der Liste der Bürger-Wünsche." 

Sauna-Aus auf Aquatoll-Gelände: Komplette Fläche für den neuen Bürgerpark

Die dritte Option, für die bis auf Joachim Eble (FWV) und Volker Raith (fraktionslos) der Gemeinderat mit Ja stimmte, ist: "Keine Sauna mehr auf dem Aquatoll-Gelände". Die komplette 37.000 Quadratmeter Fläche solle dem neuen Bürgerpark zur Verfügung stehen, so SPD-Fraktionssprecher Karl-Heinz Ullrich. "Dies ist die konsequente Fortsetzung des bereits eingeschlagenen schmerzlichen Wegs." Man glaube nicht, so Ullrich, dass die Stadt einen externen Betreiber finde. Zudem sei der Bau des Funktionsgebäudes vermutlich sehr teuer. 

Eberhard Jochim (CDU) war ebenso der Meinung, dass man auf das Saunaangebot verzichte müsse. "So gut, wie es war, wird es nicht mehr werden." Er sei der Ansicht, dass man das Geld lieber für "die Neckarsulmer Bürger", sprich den Bürgerpark in die Hand nehmen sollte. Ein externer Betreiber müsse "Preise aufrufen, die für die Neckarsulmer nicht mehr günstig sind". Kevin Pukat (CDU) bezweifelte, ob die vorhandene Technik besonders klimafreundlich sei. 

Eble vermisste weitere Untersuchungen zur Zukunft der bestehenden Gebäude. "Es sind weder Kosten noch Folgekosten aufgeführt." Deshalb könne man nur aufgrund von Meinungen entscheiden. Die Fraktion der Freien Wähler sei nicht einig geworden, was mit der Saunalandschaft geschehen solle. "Ich persönlich bin für die Wiederaufnahme des Saunabetriebs." 

"Kannibalismus mit Steuergeldern" 

Gerald Friebe (FDP) meinte: "Wir würden die Sauna nur für eine sehr kleine Nutzergruppe herstellen, die wir erst wieder gewinnen müssten." Es würde ein "Kannibalismus mit Steuergeldern" zwischen Bad Rappenau und Neckarsulm stattfinden. Volker Raith (fraktionslos) forderte den Vollbetrieb und setzte sich dafür ein, "dass alle Bäume erhalten werden".  

Oberbürgermeister Steffen Hertwig mahnte zum Realismus: "Wir haben vor drei Jahren keinen externen Betreiber gefunden, das wäre utopisch zu glauben, mit etwas Farbe am Altbestand rennen die uns jetzt die Bude ein." Man wolle aber prüfen, inwieweit auf der Seite des Sportbades "eine deutlich abgespeckte Sauna" beziehungsweise auch ein Lehrschwimmbecken möglich sei. "Wir sind aber nicht bereit, das Aquatoll nachzubauen." 

Die Stadtverwaltung gibt eine Studie in Auftrag, inwiefern die Fläche sich für Erdwärme eignet. Ohne Sauna könnten 350 Sonden im Boden versenkt werden. Die Idee der Geothermie findet der Grüne Müller gut, aber: "Der Zeitplan für den Bürgerpark solle sich dadurch nicht verschieben." 

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