Sozialladen und Treffpunkt: Meseno-Stiftung bietet Hilfe für Bedürftige in Heilbronn
Seit 1974 unterstützt die Meseno-Stiftung sozial schwache Menschen in Heilbronn. Im Sozialladen in der Zeppelinstraße gibt es Lebensmittel, Reinigungsartikel und Klamotten für einkommensschwache Familien.

„Wir haben hier noch einen körnigen Frischkäse, wäre das nichts für Sie?“ Monika Heuschele deutet auf ihre Auslage in der Kühltheke. Ihre Kundin beugt sich interessiert Richtung Käsewaren, in ihrem Korb sind schon mehrere Lebensmittel. Für den Frischkäse ist sie nicht recht zu begeistern, dafür stöbert sie noch ein bisschen weiter bei den haltbaren Lebensmitteln.
Meseno-Stiftung unterstützt Bedürftige: Sozialladen verkauft gespendete Lebensmittel
Im Sozialladen der Meseno-Elsa-Sitter-Stiftung in der Zeppelinstraße in Heilbronn gibt es Lebensmittel, Reinigungsartikel und auch einen großen Fundus an Kleidung für sozial benachteiligte Menschen. Um die 600 Familien sind derzeit bei Meseno registriert. Mit einem Einkaufsausweis können diese die preiswerten Artikel einkaufen, die von Firmen wie Knorr, der Metzgerei Nothwang, der Bäckerei Härdtner, der Essiggurken-Firma Hengstenberg und weiteren aus der Region gespendet werden. Auch private Spenden, vor allem bei Kleidung, werden in dem Laden angeboten.
Zwischen den Kleiderstangen suchen mehrere Kunden nach passenden Pullis und Jacken für den Winter. Auch Kinderkleidung wird begutachtet, die Jeans in der passenden Größe aus dem Regal geholt. „Jetzt im Winter wird klar nach Winterkleidung gesucht und Bettwäsche ist gerade gefragt“, sagt Bettina Kümmerle, Vorstandsmitglied von Meseno. „Wir haben eine Spenderin, die kauft neue Winterschuhe und spendet diese dann. Darüber sind wir sehr dankbar.“ Denn Schuhe seien immer Mangelware, erzählt sie. Trotzdem sei das Meseno-Team mit Sachspenden gut versorgt.
Meseno-Stiftung in Heilbronn: Umzug in ein neues Gebäude
„Wir sind unabhängig. Alles, was wir hier leisten ist Kleinstarbeit“, erklärt Bettina Kümmerle. Seit 1974 hilft der Verein, der spendenbasiert ist, sozial schwachen Menschen. Im selben Jahr wurde ein Sozialladen mit Kleiderkiste ins Leben gerufen. 2019 folgte der Umzug in ein neues Gebäude. „Wir mussten modernisieren. Die alten Häuser waren teilweise aus den 50er Jahren“, sagt Bettina Kümmerle. Früher hatte die Stiftung ihren Sitz in einer Doppelhaushälfte. Jetzt sind die Mitarbeiter Mieter bei der Stadtsiedlung, haben Verwaltung, Sozialladen und Kinderhaus in den neuen Gebäuden. „Wir bräuchten aber noch mehr Platz“, sagt Kümmerle.
Um 12 Uhr verlassen die letzten Kunden den Laden. Außen hört man Kinder lachen und toben, ein neongelber Fußball fliegt krachend an ein Tor. Direkt neben dem Sozialladen, im weiteren Neubau, ist das Meseno-Kinderhaus, ein Kindergarten mit Ganztagesbetreuung. Entlang der großen Anlage kommt man auf eine Spielstraße. Ein mit Graffiti besprühter Wohnwagen kommt ins Blickfeld, direkt gegenüber des Spielplatzes. Er ist das Aushängeschild, welches vor einem weiteren Meseno-Gebäude steht.
Nicht nur Hausaufgabenbetreuung: Treffpunkt von Meseno fördert Schüler
Der Treffpunkt ist ein weiteres Projekt der Stiftung. Von Montag bis Freitag kommen Kinder der Wilhelm-Hauff-Schule dorthin, die Schwierigkeiten in der Schule haben. Im Treffpunkt bekommen sie gezielte Einzelförderung und Lernunterstützung. Es gibt ein warmes Mittagessen und die Kinder lernen Strukturen. „Die Kinder brauchen jeden Tag den gleichen Ablauf“, erklärt Frank Schweizer, der hauptamtlich beim Treffpunkt arbeitet.
Wenn der Sozialladen schließt, fängt die Arbeit im Treffpunkt erst an. Gemeinsam arbeiten Betreuer und Kinder an den Hausaufgaben, es wird gespielt und spielerisch auch weiter gelernt. „Wir machen Lesestunden am Fernseher, dann lesen alle gemeinsam mit. Und auch eine Mathe- und Lesewerkstatt haben wir“, berichtet Schweizer. Allgemein sei die deutsche Sprache ein großes Thema. Die meisten Kinder haben einen Migrationshintergrund. Bis zu zwölf Kinder von der zweiten bis zur achten Klasse lernen täglich gemeinsam im Treffpunkt. Nach Hause geht es dann um 16.30 Uhr, „im Sommer ist es aber eher ein open End“, erklärt Frank Schweizer.
Meseno ist auf Spenden angewiesen – Spendenbereitschaft in Heilbronn ist gut
Finanziert wird auch der Treffpunkt von Spenden. „Wir sind gut aufgestellt“, sagt Bettina Kümmerle. Das liege aber vor allem daran, dass in letzter Zeit keine großen Investitionen nötig waren. Dass es so weitergeht werde aber nur dann funktionieren, „wenn die Spendenbereitschaft so bleibt“. Auch der Verein Menschen in Not der Heilbronner Stimme unterstützt Meseno mit einem fünfstelligen Betrag aus den eingegangenen Spendengeldern.
Kommentare öffnen

Stimme.de
Kommentare