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Pro & Contra: Brauchen Faschingsumzüge rund um Heilbronn mehr politische Neckereien?

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Wie ist es um Qualität und Inhalt der Faschingsumzüge im Raum Heilbronn bestellt? Die Meinungen darüber gehen auseinander, auch in der Redaktion.


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Die Faschingskampagne nähert sich der heißen Phase. In der Region finden bis zum Faschingsdienstag etliche Umzüge statt. In der Regel werden sie von örtlichen Vereinen auf die Beine gestellt, meist klinken sich auch befreundete Gesellschaften und Gruppen ein. Was fehlt, sind oftmals politische Botschaften. Braucht’s die oder sind die Umzüge in der Region gut, wie sie sind?


Pro: Faschingsumzüge rund um Heilbronn sollten kreativer sein

Die Narren ziehen wieder durch die Gassen der Städte und Gemeinden der Region. Bunt, laut, schrill – aber irgendwie langweilig. Wer regelmäßig Faschingsumzüge besucht, dem fällt auf, dass sich die Aufzüge der Gruppen Jahr für Jahr nahezu wiederholen. Kreativität geht anders. Was gänzlich fehlt, sind politische Botschaften. Gab es in den vergangenen Jahren jemals einen Zeitpunkt, der besser geeignet gewesen wäre, (Lokal-)Politik aufs Korn zu nehmen als diese Tage? In kleineren Umzügen in Hohenlohe gelingt das bisweilen gut.

In der Region Heilbronn dröhnt viel zu oft Ballermann-Musik aus den Boxen der Umzugswagen. Jedes Jahr dieselben Lieder. Von Humor keine Spur. Fanfarenzüge oder Musikvereine sind selten.Neben den Umzügen organisieren viele Vereine Prunksitzungen, Faschingspartys, Kinderfasching und sorgen für sozialen Zusammenhalt. Doch stellt sich die Frage, was die Gruppen sonst in den elf Monaten vor und nach Fasnet machen? Fasching in der Region fehlt es an Tradition. Und die Vereine tun alles dafür, dass eine solche erst gar nicht aufkommt. Die Umzüge sind olle Kamellen und in der Form wie bisher größtenteils verzichtbar. (Jürgen Kümmerle)


Contra: Karnevalsvereine sorgen mit ihren Faschingsumzügen für Abwechslung

Nichts gegen Kritik. Ganz im Gegenteil. Als Korrektiv ist sie fürs gesellschaftliche und auch fürs persönliche Zusammenleben wichtig, vorausgesetzt sie ist angemessen – und vor allem relevant. Aber irgendwie ist es Mode geworden, an allem rum zu nörgeln. Nun also ist der Fasching dran, respektive die Umzüge in der Region. Sie seien zu langweilig, zu unpolitisch. Aber Hallo! Erstens ist niemand gezwungen, mitzufeiern. Zweitens ist Humor Geschmacksache. Drittens stellt sich die Frage, ob man alles politisieren muss, bis hin zum Freizeitvergnügen.

Denn der Fasching ist in erster Linie dies: Eine wohltuende Abwechslung vom Alltag und damit auch von den kleinen und großen Ärgernissen der Politik. Wer aber tatsächlich meint, es müsste noch bunter und politischer zugehen, der kann sich ja in einen der zwei Dutzend regionalen Karnevalsvereine einklinken und seine Ideen einbringen. Oder er gründet kurzerhand seinen eigenen Narrenverein. Aber Obacht! Da könnte ihm das Lachen ganz schnell vergehen, wenn er nämlich sieht, mit welchem ideellen, finanziellen und organisatorischen Aufwand so ein buntes Treiben verbunden ist. (Kilian Krauth)

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