Mangelhaft: Die erste Runde mit der neuen Grundschulempfehlung ist missglückt
Navi vier ist in seiner jetzigen Form ist gescheitert, nach den Sommerferien muss es besser laufen.

Wenn viele Lehrer das neue Übergangsverfahren an die weiterführende Schulen kritisieren, besteht offensichtlich Handlungsbedarf. Umstritten sind die zentralen Prüfungen, die ein wichtiges Element beim Übergang ans Gymnasium sein können. In diesem Schuljahr sorgten sie für Angst bei Viertklässlern und Frust bei den Lehrern. Noch dazu war es viel Arbeit für nichts: Die Ergebnisse sind für viele Kollegien unbrauchbar.
Das muss den Verantwortlichen zu denken geben. Dass die Prüfungen vielerorts schon jetzt als Grundschul-Abitur gelten, ist erschreckend. Wenn Kinder vor diesen zwei Arbeiten verzweifeln, weil sie den Druck nicht aushalten, läuft etwas schief. Hinzu kommen oft noch falsche Erwartungen der Eltern. Viele Kinder leiden darunter.
Druck auf Viertklässler wird nicht weniger
Im nächsten Herbst muss es besser laufen. Erst wenn das System etabliert und die Aufgaben angemessen sind, können Eltern diesen Prüfungen vertrauen. Leider lässt es nicht verhindern, dass Mütter und Väter ihre Zöglinge dennoch gezielt auf diese Arbeiten vorbereiten. Denn der Druck nimmt nicht ab.
Familien muss jetzt noch besser verdeutlicht werden, dass das Bildungssystem durchlässig ist. Das Gymnasium ab Klasse fünf ist nicht das Maß aller Dinge. Genauso erfolgreich können Kinder sein, die an einer anderen Schulart starten: Dort haben sie im besten Fall Erfolgserlebnisse statt Frust und Tränen. Das stärkt das Selbstbewusstsein.

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