„Make it“ will beim Klimaschutz loslegen
Seit kurzem agiert die Klimaschutzagentur des Landkreises Heilbronn als eigenständige GmbH in der Keplerstraße. Ihre Aufgabe ist unter anderem die Beratung der 46 Kommunen bei lokalen Klimaschutzprojekten - was die Agentur noch plant.

„Wir haben noch ein paar Schritte zu gehen“, sagt Jonathan Wein. Der Gründungsgeschäftsführer von „make it“, der Klimaschutzagentur des Landkreises, gibt sich angesichts des Aufholbedarfs bei Klimaschutz-Themen pragmatisch. Während andere Kreise im Land schon länger Klimaschutzagenturen gegründet haben, musste man hier erst nachziehen. Demotiviert sei sein fünfköpfiges Team davon nicht, sagt Wein, im Gegenteil: Der Landkreis leiste mit 500 000 Euro im Jahr die höchste Grundfinanzierung – und „make it“ genieße volle Rückendeckung. Nebenbei wird sie ab Herbst, zusätzlich zu Thomas Löffelhardt und Armin Müller-Scheerschmidt, um zwei Projektleiter reicher.
Denn aus dem Bedarf der Landkreis-Kommunen, welche die „make it“ beim Umwelt- und Klimaschutz unterstützt, hat sich ergeben, dass die Bereiche kommunaler Klimaschutz und Energieberatung sehr gefragt sind.
Wirtschaftlicher und ideeller Klimaschutz
Es gibt also genug Gründe für die kreiseigene Klimaschutzagentur, die im April als selbstständige GmbH gegründet wurde und inzwischen in den Geschäftsräumen in der Keplerstraße zu Hause ist, mehr „ins Tun zu kommen“, wie Jonathan Wein sagt. Sowohl beim wirtschaftlichen als auch beim ideellen Klimaschutz.
Mit der unabhängigen Beratung „von Kommunen für Kommunen“ wolle man weiter Kreise ziehen, Fachwissen bündeln und an die Kommunen weitergeben. Diese sollen durch Best-Practice-Beispiele voneinander lernen. Die „make it“-Agentur wendet sich aber auch mit einem Energieberatungsangebot an Privatleute.
Wie sieht die Beratung der Kommunen konkret in der Praxis aus? Unterstützt wird bei kommunalen Klimaschutzprojekten wie Wärmenetze oder bei Förderanträgen, die Agentur versteht sich aber auch als Dienstleisterin, etwa bei der Planung von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern – ein Angebot, das sehr gut angenommen wird, sagt Teresa Erhard, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei „make it“, weil es die Kommunen auch personell entlaste.
Denn oft liege das Grundproblem beim Personalmangel oder bürokratischen Hürden, lässt Jonathan Wein durchblicken. Die Bürokratie macht jedoch auch vor der „make it“ nicht Halt. Ein Beispiel: Die Bearbeitung der Förderanträge zur kommunalen Wärmeplanung, welche die Klimaschutzagentur für die Kommunen im Herbst beim Land eingereicht hat, läuft schleppend. „Deshalb wollen wir mit den Kommunen bereits dort loslegen, wo es geht“, sagt Wein. Mittelfristig stehen die kreisweite Wärmeplanung und CO2-Bilanzierung an.
"Make it" muss Überzeugungsarbeit leisten
Bei 46 Kommunen, die inzwischen alle dem eigens gegründeten Klimaschutzverein beigetreten sind, reicht das Spektrum von der Großen Kreisstadt bis hin zur kleinen Gemeinde. Dementsprechend unterschiedlich ist der Anteil an Überzeugungsarbeit, den „make it“ leisten muss. „Manche Kommunen stehen beim Klimaschutz noch am Anfang“, sagt Jonathan Wein ohne Wertung.
Öffentlichkeitsarbeit gehört ebenfalls zur Arbeit der „make it“. Sie initiiert in diesem Jahr wieder eine Aktionswoche während der Klima-Länd-Tage vom 18. September bis 8. Oktober. Landkreisweit finden Aktionen, Vorträge oder Beratungen statt. Vertreten ist „make it“ auch beim Heilbronner Nachhaltigkeitstag am 21. September.

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