France Mobil an der Leintalschule in Schwaigern: Spielerisch eine neue Sprache lernen
Von und mit Muttersprachlern lernen – das konnten die Schüler der Leintalschule in Schwaigern. Das Team des France Mobil besteht aus französische Lektorinnen, die auf ein spielerisches Programm setzen.

Die fremden Begriffe kommen noch etwas zögerlich. Die Sechstklässler von Patricia Mühlbeyer lernen erst seit wenigen Monaten Französisch. An diesem Schultag sollen sie die Bezeichnungen von Tieren und Obstsorten erraten. „Es sind alles ähnliche Wörter“, ermutigt sie ihre Lehrerin. „Le panda“, „la girafe“ und „l’ananas“ – gar nicht so kompliziert.
Pauline Nievollet, die Bilder der genannten Objekte hochhält, spart nicht mit Lob. Die Lektorin arbeitet im Team des France Mobil – und tourt mit diesem Programm durch Deutschland, um Schülerinnen und Schülern ihre Muttersprache näherzubringen. An diesem Mittwoch ist sie in der Leintalschule in Schwaigern zu Gast. Der letzte Besuch des France Mobils dort ist mehr als sieben Jahre her.
Mehr als Grammatik und Vokabeln: France Mobil setzt auf Spaß und Miteinander
„Wir versuchen natürlich, den Französischunterricht so aktiv und motivierend wie möglich zu gestalten“, sagt Hannah Brame, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Patricia Mühlbeyer für die Organisation zuständig ist. Kernpunkt des Programms sei ein spielerischer Ansatz, mit dem für die Sprache geworben wird. Dadurch sehen die Kinder, dass es nicht nur um „harte Grammatik und stumpfes Vokabellernen“ geht, so Brame. Zudem sei es viel interessanter, wenn sie auch mal mit Muttersprachlern zu tun haben, ergänzt Patricia Mühlbeyer: „Von der Aussprache her ist das etwas ganz anderes.“
Auch wenn es schön ist, im Urlaub auf französisch ein Eis bestellen zu können – die Bedeutung geht tiefer. Nach Englisch sei Französisch eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt. „Es ist unser Nachbarland“, betont Hannah Brame. Das France Mobil – zu dem es auch ein deutsches Gegenstück gibt – sei ein Beitrag zur Völkerverständigung. Zwar habe man bereits Ausflüge, zum Beispiel nach Straßburg, unternommen, aber mit realen Menschen zu sprechen, sich auch mal anstrengen zu müssen, sei eine andere Erfahrung.
Leintalschule in Schwaigern belebt Schüleraustausch nach Frankreich neu
Deshalb freuen sich die Lehrerinnen auch, dass im kommenden Jahr der Schüleraustausch mit Schwaigerns Partnerstadt La Teste-de-Buch neu aufgenommen wird. „Darauf arbeiten wir echt schon Jahre hin, dass das wieder losgeht“, erzählt Mühlbeyer.
Das Programm ruhte unter anderem deshalb so lange, weil in Frankreich immer weniger Kinder deutsch sprechen. Oft sei eine Lehrkraft für mehrere Schulen zuständig. Viele Schülerinnen und Schüler würden sich für Spanisch oder Italienisch als Zweitsprache entscheiden. Durch den romanischen Ursprung sei die Aussprache ähnlich und leichter zu lernen, meint Patricia Mühlbeyer.
Als sich die Schulstunde dem Ende neigt, sind die Zwölfjährigen sichtlich aufgetaut. Im Ratespiel tritt Team Macaron gegen Team Baguette an. Wer gewinnt, ist zweitrangig. Als schließlich der Pausengong klingelt, heißt es „merci beaucoup“ und „au revoir“.
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