Wie läuft das Weihnachtsgeschäft? Einzelhandel zwischen Lichterglanz und Sparsamkeit

Auf gemütliche Wohnzimmeratmosphäre legt Christa Wagenhals im Güglinger „Genuss und Kultur“ das ganze Jahr über Wert. Aber jetzt, in der Vorweihnachtszeit, setzt die Verkäuferin das feine Geschäft für Handwerkskunst und Lebensmittel aus regionaler Erzeugung noch einmal zusätzlich in Szene: Lichterketten und Lampen strahlen eine behagliche Ruhe aus.

Der Betrieb bei „Genuss und Kultur“ habe seit Mitte November zugenommen und ziehe weiter an, berichtet Christa Wagenhals. In der Vorweihnachtszeit erziele man die wichtigsten Umsätze. Und obwohl der Onlinehandel noch immer eine ernstzunehmende Konkurrenz für den örtlichen Einzelhandel darstellt, schätzen die Kunden das entspannte Einkaufen in dem Güglinger Laden. „Es wird gern vor Ort geschaut“, sagt Wagenhals, „hier hat man Zeit und Raum für Beratung und Gespräche.“ Und auch lokale Unternehmen würden das Güglinger Genusslädchen bewusst für ihre Weihnachtsfeiern auswählen, gerade wegen der direkten Nähe. 

Kulinarik und Handwerk: Geschenke in Güglinger „Genuss und Kultur“

Besonders gefragt seien Geschenkartikel, die Wagenhals und ihr Team mit Produkten aus Kulinarik, Handwerk und Seife fertig zusammengestellt haben. „Sie lassen sich aber auch individuell auswählen“, so Wagenhals. Besonders regionale Lebensmittel werden gern verschenkt. Wer noch immer auf der Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk ist, kann an Heiligabend von 9 bis 12.30 Uhr vorbeischauen. 

Längst hat sich „Genuss und Kultur“ außerdem als Treffpunkt für Veranstaltungen und Vorträge regionaler Akteure etabliert. So wurde beispielsweise das vierte Türchen des Lebendigen Adventskalenders bei „Genuss und Kultur“ ausgerichtet, und auch für 2026 gibt es schon ein neues Programm. Erster Termin wird etwa ein Vortrag über die vielfältigen Aspekte von Blut sein. 

Diem in Leingarten: Haushaltswaren kommen zu Weihnachten gut an 

Auch im Leingartener Haushaltswarengeschäft Diem bewertet Geschäftsführer Ulrich Diem das diesjährige Weihnachtsgeschäft äußerst positiv: „Bei uns läuft es gut, wir liegen beim Verkauf leicht über dem Vorjahr“, zeigt sich Diem zufrieden über die Sparte Wohnkultur seines Unternehmens. Von Dekorationen und Tafelservice über Küchenutensilien bis hin zu Textilwaren – das passende Weihnachtsgeschenk ist schnell gefunden. Auf Nachfrage äußert er sich zur Konkurrenz durch den Onlinehandel und die S-Bahn-Verbindung in die Heilbronner Innenstadt: „Naja, das Internet ist für jeden eine Konkurrenz“, meint er.

Die Konkurrenz in Heilbronn selbst schätzt Ulrich Diem hingegen als überschaubar ein. Um das Weihnachtsgeschäft zusätzlich anzukurbeln, veranstaltete man Ende November eine Verkaufsaktion.

Schwaigerner Buchladen spürt schwierige Wirtschaftslage

Die schwierige wirtschaftliche Lage spürt dagegen Karin Fröschl-Wagner in ihrem Schwaigerner Geschäft, das passenderweise auch „Der Buchladen“ heißt. Dort läuft das Weihnachtsgeschäft nur schleppend an. Viele Interessenten kämen um zu gucken, nur um dann doch wieder zu gehen. „Die Leute müssen einfach schauen, wie sie ihr Geld ausgeben“, vermutet die 61-Jährige. In angespannten Zeiten zieht ein Buch wohl oft den Kürzeren gegenüber einem praktischen Geschenk, so die Theorie. Vergangenes Jahr sei das noch anders gewesen. Aber womöglich zieht die Nachfrage noch an, wenn die Feiertage näher rücken. „Das ist unsere große Hoffnung“, sagt Fröschl-Wagner. An der weihnachtlichen Dekoration liegt es nicht. „Wir haben ein tolles Schaufenster“, erklärt sie.

Auch sonst sind die Bemühungen da. Im November lud der Buchladen zu einem Event ein, bei dem Anhänger gebastelt werden konnten. Aber die Kälte hielt viele Besucher fern. „Wir machen schon einiges“, sagt Fröschl-Wagner. Der Laden, der Genres für Kinder und Erwachsene anbietet, hat an Heiligabend bis 12.30 Uhr geöffnet. Eine lange Pause gönnt sich Karin Fröschl-Wagner aber nicht – auch nach den Feiertagen steht sie wieder hinter der Verkaufstheke. 

So läuft das Schmuck-Geschäft in Brackenheim

Klassische Laufkundschaft hat Anja Muth nicht in ihrem Werkstattbetrieb „Die Schmuckmanufaktur“ in Brackenheim, dafür lädt die Schmuckdesignerin und Goldschmiedemeisterin an Donnerstagen und Freitagen im Dezember zur Ausstellung in ihren „Schmuckkeller“ ein. Dort stellt sie, liebevoll inszeniert, ihre Auslage vor – alles handgefertigte Unikate. Mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft sei sie zufrieden, sagt Muth. Wegen steigender Materialpreise komme es vor, dass Kunden vermehrt auf Platin oder Weißgold umsteigen, doch das Auftragsvolumen bleibe gleich.

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