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Leingarten/Heilbronn
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Warum die schwerbehinderte Mila jetzt mit dem Treppenlift fährt

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Leingartener Verein Lolo"s Friends finanziert Anschaffung für schwerbehinderte Elfjährige aus Heilbronn

Von Harald Schmidt
Mila und ihre Eltern freuen sich mit Markus Bleich und Antonio Pernas von Lolo"s Friends (hinten v.l.) über den neuen Treppenlift.
Foto: Harald Schmidt
Mila und ihre Eltern freuen sich mit Markus Bleich und Antonio Pernas von Lolo"s Friends (hinten v.l.) über den neuen Treppenlift. Foto: Harald Schmidt  Foto: Schmidt, Harald

"Wer ein behindertes Kind hat, kann zurecht sagen, dass er Hilfe braucht. Und er darf diese Hilfe auch annehmen", sagte Markus Bleich beim Besuch der Familie von Elisabeth Wittek und Daniel Suderland. Wer könnte das besser wissen als Bleich selbst, der mit seiner Frau Sandra bei der Pflege ihrer vor zwei Jahren verstorbenen, schwer behinderten Tochter Leoni die Hilfe ihres Freundeskreises erfahren durfte? Die große Resonanz damals veranlasste die in Leingarten lebende Familie, gemeinsam mit Freunden 2011 den Verein "Lolo"s Friends - Hilfe für besondere Kinder" zu gründen, um Betroffene zu unterstützen.

Kind kam 13 Wochen zu früh zur Welt

Kürzlich waren der Vorsitzende und sein Stellvertreter Antonio Pernas nach Sontheim gekommen, um den Eltern der Elfjährigen Mila den mit Unterstützung ihres Vereins neu angeschafften Treppenlift für das seit ihrer Geburt an einer bilateralen spastischen Cerebralparese leidenden Mädchen offiziell zu übergeben. "Unsere Tochter kam 13 Wochen zu früh auf die Welt, ihre Zwillingsschwester ist bei der Geburt verstorben.

Täglich die Treppe hinaufgetragen

Die Muskulatur von Mila ist spastisch und schwach ausgebildet, so dass sie auf einen Rollstuhl angewiesen ist", sagte die Mutter zweier weiterer Kinder im Alter von 13 und 18 Jahren. Da die Familie in einem gemieteten Reihenhaus wohnt und die Kinderzimmer im ersten Stock liegen, musste Mila bisher täglich die steile Treppe rauf- und runtergetragen werden.

Leben nicht nur im Erdgeschoss

Die Pflege haben sich die als Angestellte beziehungsweise als Betriebswirt in Teilzeit tätigen Eltern tagsüber aufgeteilt. "Mila soll normal am Familienleben teilnehmen können, deshalb wollen wir ihr Leben nicht auf das Erdgeschoss beschränken", begründete Elisabeth Wittek die Überlegungen zum Kauf eines Treppenliftes. Über die Höhe der Angebote erschraken die die Eltern sehr. Daher wandte sich Daniel Suderland zunächst vergeblich an einige namhafte Stiftungen, ehe er auf "Lolo"s Friends" aufmerksam wurde. "Wir hatten von Beginn an einen sehr netten Kontakt, und die Zusage zur Kostenbeteiligung erfolgte zeitnah", sagten die Eltern voller Dankbarkeit.

Helfer spenden großzügig

Die Krankenkasse bewilligte für die sogenannte Wohnumfeld-Maßnahme 4000 Euro. Den Rest von 10 500 Euro übernahm der Verein, der wiederum zweckgebundene Spenden von der Albrecht-Kiesow-Stiftung (2500 Euro) und den Machern des Benefiz-Weihnachtsmarktes Höchstberg (1740 Euro) erhielt. Überhaupt generiert der 120 Mitglieder starke Verein seine Gelder überwiegend durch Spenden. Hinzu kommen eigene Veranstaltungen, wie die jährliche Charity in Leingarten. "Im Jahr könne wir Projekte mit 25 000 bis 30.000 Euro unterstützen", so die Vereinsvertreter.

Mila, die halbtags die Stephen-Hawking-Schule in Bad Wimpfen besucht, hat den Lift bereits in Beschlag genommen. "Ihr seid zu schwer", sagte sie auf die Frage, ob jemand mitfahren dürfe. hsc

Verein sucht Unterstützung

Der Verein zur Hilfe besonderer Kinder ist für jede Spende dankbar. Nähere Infos unter ww.lolosfriend.de.

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