"Wolf ist kein Kuscheltier" – Halter von Schafen wollen Feuer anzünden
Fritz Sigloch aus Brackenheim-Meimsheim zündet diesen Freitag ein Mahn- und Solidarfeuer im Zabergäu an. Damit drücken Schafhalter ihren Widerstand gegen die Wolfspolitik aus. Der Umgang mit Wölfen ist aus ihrer Sicht zu lax, eine Bejagung müsse her.

Fritz Sigloch hält seit vielen Jahren Schafe. "Wir leben für unsere Tiere", sagt der Tierhalter aus dem Brackenheimer Teilort Meimsheim. Zwischen 300 und 500 Tiere hält er, das ganze Jahr über seien sie im Freien, erzählt er. Nachts, das wird beim Gespräch deutlich, macht er sich häufig Sorgen, um seine Herde. Wenn das Telefon klingelt, schreckt er auf. Was sei mit den Tieren geschehen? Das sei abends und nachts immer sein erster Gedanke, erzählt er. Seien sie ausgebüxt, ist Schlimmeres geschehen?
Fritz Sigloch schließt sich diesen Freitagabend einem europaweitem Mahn- und Solidarfeuer an, aufgerufen dazu hat der Förderverein der Deutschen Schafhaltung. Gefordert wird unter anderem: Weidetierhaltung funktioniert nur ohne Wolfsdruck, so jedenfalls die Aussage im Internet. Das Feuer im Zabergäu werde zwischen Hausen und Meimsheim angezündet. Fritz Sigloch hofft, dass die Menschen zum Nachdenken kommen. Denn ein anderer Umgang mit Wölfen ist aus Sicht des Schafzüchters nötig.
Schafhalter aus Brackenheim: "Der Wolf muss reguliert werden"
Beim Schafhalter aus dem Zabergäu hat noch kein Wolf Tiere gerissen, aber die Wölfe sollen bereits durchziehen. Fritz Sigloch geht davon aus, dass sich die Situation ändern könne: "Das Problem fängt an, wenn der Wolf sesshaft wird und sich Rudel bilden." Er hat eine klare Haltung zu den Tieren: "Der Wolf muss reguliert werden."
Ihm gehe es nicht darum, den Wolf ganz loszuwerden. Das könne man auch gar nicht schaffen. "Der Wolf muss gejagt werden, damit er wieder eine Scheu vorm Menschen hat." Würden sie gejagt, dann hätten sie Respekt vor den Menschen. Ohne diesen Eingriff sieht es seiner Ansicht nach anderes aus: Dann werde man nicht mehr Herr der Lage sein. "Und in zehn Jahren sind die Wölfe in Heilbronn."
Mit dem Feuer will sich Fritz Sigloch gerade auch solidarisch mit Kollegen in östlichen Bundesländern zeigen, bei denen Tiere schon gerissen wurden. Wenn die Kollegen danach zur Herde gehen müssten, zu den gerissenen Tieren, sei es eine psychische Belastung. "Der Wolf ist kein liebes Kuscheltier", sagt er.