Wohn- und Geschäftshaus in Brackenheim: Wie es mit dem Bau weitergeht
Rund ein Jahr lang ist auf der Baustelle in der Brackenheimer Bandhausstraße nichts passiert. Nun sollen die Arbeiten weitergehen. Die Investorin hält an einem Wohnhaus mit Café fest.

Holzplanken, Stahlstangen und Betonblöcke prägen derzeit das Bild der Baustelle in der Bandhausstraße 7 bis 9. Der Baukran ist einsatzbereit, und auch die Lager- und Büroräume im Baucontainer scheinen auf ihren Einsatz zu warten. Das Kellergeschoss ist bereits errichtet, und darauf gestapelte Baumaterialien sind mit schwarzen Plastikplanen abgedeckt, um sie vor der Witterung zu schützen. Einige gemauerte Wände aus roten Ziegelsteinen bilden die Basis für ein zukünftiges Gebäude.
Eigentlich sollte hier ein besonderes Projekt entstehen: ein Boutique-Hotel mit Wohn- und Geschäftshaus, Café und Museum. Die Eigentümerin plante, darin 4000 Kaffeekannen auszustellen. Doch seit einigen Monaten sichern provisorische Abdeckungen und Bauzäune die Baustelle. Nach dem Baubeginn 2022 ist seit Mitte 2023 nichts mehr passiert − nun soll der Stillstand bald ein Ende haben.
Wohn- und Geschäftshaus in Brackenheim: Neuer Architekt übernimmt Planung
Das Projekt wird mit veränderter Planung fortgesetzt. Auch beim Architekten gab es einen Wechsel: Das Eppinger Büro Müller übernimmt das Projekt − mitsamt den Herausforderungen. Die Planer müssen unter anderem darauf achten, dass alles wirtschaftlich wird.
Architekt Manuel Müller präsentiert dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung die überarbeiteten Pläne, für die ein nachträgliches Baugesuch eingereicht wurde. Bei einer Gegenstimme gibt das Gremium sein Einverständnis.
Stadtverwaltung hofft, dass Café Bereicherung für Tourismus wird
Die Stadtverwaltung begrüßt die Fortführung des Projekts in der Bandhausstraße. Es sei wertvoll für die innerstädtische Entwicklung, trage zur Nachverdichtung bei und schaffe Wohnraum. Das Café könne eine Bereicherung für den Tourismus werden.
Vor fast vier Jahren hatte die private Eigentümerin den Bauantrag eingereicht und eines der beiden Flurstücke von der Stadt Brackenheim erworben. Ursprünglich war in der Bandhausstraße im Juni 2021 ein Gebäude mit 16 Hotelzimmern, acht Wohnungen und Tiefgarage geplant − zwei Langbauten mit Innenhof, verbunden durch ein Treppenhaus mit Aufzug.
In der veränderten Planung ist daraus ein Wohn- und Geschäftshaus mit 15 Mietwohnungen geworden − sechs im vorderen, neun im hinteren Gebäudeteil. Die Pläne von Fremdenzimmern wurden verworfen, die Investorin hält jedoch am Café im Erdgeschoss fest. Am Gebäude selbst gibt es nur geringfügige Veränderungen: Das Treppenhaus erhält statt eines Satteldachs ein Flachdach, und anstelle von Gauben sind mehrere Balkone vorgesehen. Es werden 21 Parkplätze gebaut, davon 14 in der Tiefgarage und die restlichen sieben vor dem Gebäude. Dass der Platz für Cafébesucher, die mit dem Fahrrad kommen, ausreicht, versicherte Manuel Müller auf Nachfrage von Josef Festl (SPD).
Architekt: "Es ist nicht alles optimal"
"Vieles läuft unkonventioneller ab als sonst", sagte Müller. "Wir müssen mit dem arbeiten, was schon gebaut wurde." Kellergeschoss und Tiefgarage sind bereits vorhanden. "Es ist nicht alles optimal", gab Müller zu. Es mussten einige Korrekturen vorgenommen werden, aus Baugründen ist nun ein zweiter Fahrstuhl geplant. Ein veränderter Bauzeitenplan ist außerdem die Folge: Statt im Gesamten wird das Gebäude in zwei Bauabschnitten errichtet, beginnend mit dem Rohbau des vorderen Gebäudeteils an der Bandhausstraße. Dort werden sechs Wohneinheiten zwischen 45 und 70 Quadratmetern in Ober- und Dachgeschoss untergebracht. Außerdem das Café im Erdgeschoss, der Fahrradraum im Untergeschoss sowie der Teil mit Aufzug und Treppenhaus, der die Gebäudeteile miteinander verbindet.
Etwas zeitversetzt wird dann mit dem zweiten Bauabschnitt, dem hinteren Gebäudeteil, begonnen. Insgesamt soll das Gebäude nach 16 Monaten gebaut sein, schätzt Müller. "Das Café soll so schnell wie möglich fertig werden."

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