Mehr Platz für Gewerbe in Lauffen schaffen
Das bestehende Gewerbegebiet Vorderes Burgfeld in Lauffen soll erweitert werden. Den ersten Schritt hat der Gemeinderat nun getan.

Die freien Flächen zur Ansiedlung von Gewerbebetrieben sind knapp in Lauffen - die Nachfrage aber ist hoch. Am Mittwochabend hat der Gemeinderat einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan mit großer Mehrheit gefasst und damit den ersten Schritt getan.
Die Stadt möchte die Ackerflächen südöstlich des bestehenden Gewerbegebiets Vorderes Burgfeld I entwickeln. Dies passiert in zwei Bauabschnitten. Der erste umfasst rund fünf Hektar. Vorgesehen ist eine Haupterschließungsstraße mit zwei Stichwegen samt Wendemöglichkeit. Die Zufahrt zum Baugebiet erfolgt über die K 2082/Hoher Steg.
Große Herausforderung
Zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt sich das Gebiet in südöstlicher Richtung weiter. Auch der Anschluss eines möglichen Gewerbegebiets "Geschrei" nördlich der K 2082 auf Talheimer Gemarkung wird in Betracht gezogen. Mit Talheim stehe man diesbezüglich in Kontakt, allerdings gebe es unterschiedliche Geschwindigkeiten in diesem Prozess, erklärte Bauamtsleiter Helge Spieth. Ein großer Vorteil im Hinblick auf die zeitliche Dimension ist, dass sich ein Großteil der Fläche bereits im Eigentum der Stadt befindet. Die Erschließungsplanung sieht vor, dass alle drei Flächen unabhängig voneinander entwickelt werden können.
"Es gab in der Vergangenheit großes Interesse, das aber nicht umgesetzt werden konnte, weil die Flächen nicht vorhanden waren", sagte Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger.
Vor einer größeren Herausforderung stehen die Planer im Hinblick auf die Entwässerung. Vier Varianten haben sie erarbeitet. In allen Fällen muss zur Entwässerung des südlichen Gebiets das Straßenniveau um einen halben Meter über die Geländeoberkante angehoben werden.
Das Vorhaben stieß nicht bei allen Stadträten auf positive Resonanz. "Wir Weinbaubetriebe sehen es kritisch. Wir brauchen die Flächen", sagte Bernd Mittenmayer (FDP). "Es besteht auch der Bedarf, Arbeitsplätze in Lauffen zu schaffen", erklärte unterdessen Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger.
Verpflichtung für Photovoltaik verlangt
Grünen-Stadtrat Ralf Roschlau fehlten drei Elemente in der Planung: Eine verpflichtende Variante für Photovoltaik auf jedem Gebäude, die Verkehrssituation in dem Gebiet sowie ein zu entwickelndes Mobilitätskonzept. Die Verpflichtung von Photovoltaikanlagen forderten auch andere Räte wie Michael Mühlschlegel (FDP). "Wir sehen es als dringlich an, dass die Fläche entwickelt wird, und auch wir halten die Photovoltaik für wichtig", erklärte Uwe Fabich von der CDU. Jürgen Reiner (FWV) schlug vor, auf Straßen zu verzichten, um mehr Fläche zur Verfügung zu haben.
Bis November soll die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Träger öffentlicher Belange durchgeführt werden. Anschließend werden die Anregungen eingearbeitet und die Planung angepasst. Der Satzungsbeschluss könnte voraussichtlich im Sommer 2020 gefasst werden.
Die Vorentwurfsplanung für den Bebauungsplan "Vorderes Burgfeld II" haben die IFK Ingenieure aus Mosbach aufgestellt. Als Grundlage diente das städtebauliche Strukturkonzept. Das Gebiet soll für Betriebe fast aller Art offen sein. Ausgeschlossen werden allerdings Tankstellen, Anlagen für sportliche, für kirchliche und gesundheitliche Zwecke sowie Vergnügungsstätten.