Klarer Sieg für Sarina Pfründer bei Bürgermeisterwahl in Lauffen
88,7 Prozent der Bürger wählen die 43-Jährige bei der Bürgermeisterwahl in Lauffen. Die Konkurrenten waren chancenlos. Die Wahlbeteiligung liegt bei 51 Prozent.

In der Hölderlinstadt beginnt eine neue Zeitrechnung. Mit Sarina Pfründer steht erstmals eine Frau an der Spitze des Rathauses in Lauffen. Die 43-jährige Bürgermeisterin von Sulzfeld hat die Wahl am Sonntag mit 88,7 Prozent klar gewonnen und wird damit Nachfolgerin von Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger, der nach 24 Amtsjahren in Lauffen und zuvor zehn Jahren in Kirchheim (Neckar) nicht mehr angetreten war. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,1 Prozent. "Ich bin überwältigt von diesem Ergebnis", sagte die Siegerin am Abend bei der Ergebnisverkündung vor mehreren hundert Besuchern in der Stadthalle.
Chancenlose Konkurrenz
IT-Experte Michael Bauer (40), Sicherheitsdienstmitarbeiter Björn Jahnel (30), der 58-jährige Pädagoge Hans Krauss sowie der Dauerkandidat Ulrich Raisch aus Stuttgart waren chancenlos. Insgesamt waren 8731 Wähler zu diesem Urnengang aufgerufen. "Diese 88,7 Prozent sehe ich als Verpflichtung an. Ich freue mich auf Lauffen", sagte Sarina Pfründer. Und sie zeigte sich erleichtert, dass ihr ein zweiter Wahlgang erspart geblieben ist: "An dem Termin bin ich mit Schülern aus Sulzfeld in unserer polnischen Partnergemeinde. Das wäre dann sportlich geworden."
Signal für die Stadt
"Das ist ein starkes Signal für die Stadt", zeigte sich Bürgermeister Waldenberger sehr zufrieden mit dem Wahlausgang. "Es ist vor allem erfreulich, dass ein Verwaltungsmensch diese Wahl für sich entschieden hat." Für die 43-Jährige sei es eine tolle Chance, Verantwortung zu übernehmen. Waldenberger: "Junge Frau statt alter Mann." Sarina Pfründer bedankte sich bei ihren männlichen Konkurrenten "für einen fairen Wahlkampf".
Zufrieden zeigte sich Hans Krauss mit den 5,4 Prozent, die ihm den zweiten Platz einbrachten. Ein ähnliches Ergebnis erreichte der IT-Experte Michael Bauer mit 5,2 Prozent. "Das Ergebnis von Sarina Pfründer hat mich nicht überrascht. Sie hat von Beginn an Gas gegeben. Ich gönne ihr den Erfolg", sagte der 40-jährige Bauer. Ungeachtet seines überschaubaren Ergebnisses zog er ein positives Fazit: "Ich bin als Quereinsteiger angetreten und nehme diesen Wahlkampf als Erfahrung mit." Als Vertreter des Sprengels überbrachte Leingartens Bürgermeister Ralf Steinbrenner die Glückwünsche an die Wahlsiegerin: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit."

Vielen Bürgern fiel es bei der Stimmabgabe nicht schwer, sich innerhalb dieses Kandidatenfeldes zu entscheiden. "Für mich stand es schon einige Wochen vor der Wahl fest, wen ich wählen werde", sagte Arnold Sczygiol. "Ich habe mich im Vorfeld zwar nicht intensiv mit den Kandidaten auseinandergesetzt, habe mich aber bei vielen Bürgern umgehört und schließlich eine eindeutige Entscheidung getroffen", sagte Ralf Ingelfinger bei seinem Gang ins Wahllokal des Hölderlin-Gymnasiums am Nachmittag. Für ihn gilt ohnehin, dass die Stimmabgabe selbstverständlich ist: "Das ist eine Verpflichtung, das Wahlrecht sollte man ausüben."
Für Ulrich Henn stand die Entscheidung schnell fest: "Für meine Entscheidungsfindung hat die erste Vorstellungsrunde in Lauffen völlig ausgereicht." Seine Frau Brigitte Henn fand es allerdings "schade, dass sich in einer Stadt wie Lauffen kein ernst zu nehmenden Gegenkandidat beworben hat". Auch für Waldemar Wosnitza war schnell klar, wem er seine Stimme geben würde. "Ich denke, es wird nun frischen Wind in Lauffen geben."






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