Kindergärten fordern Vertretungskräfte
Zaberfeld investiert in die Kindergärten. Größere Maßnahmen zeichen sich im evangelischen Kindergarten Regenbogen sowie in der kommunalen Einrichtung in Leonbronn ab. Aus Reihen der evangelischen Kitas kommt der Wunsch nach einer besseren Personalausstattung.

Das Personal in den Kitas reicht, betonte Regine Henne, die den Regenbogen leitet. Allerdings orientiert sich die Gemeinde am Mindestpersonalschlüssel. "Wir sind gut ausgestattet, wenn alle da sind." Im Krankheitsfall oder bei einer Fortbildung der Mitarbeiterinnen sieht das ganz anders aus.
Deshalb warb sie für den Güglinger Weg: Die Stadt hat zwei Erzieherinnen angestellt, die in solchen Fällen als Vertretung zur Verfügung stehen. "So ein Modell wäre auch für uns denkbar."
Unterstützt wurde Henne im Gemeinderat von Melanie Bauer, die den Kindergarten in Ochsenburg führt. "Die Kinder werden immer jünger", sagte sie.
Bald kümmere sich ihr Haus um Ein- bis Sechsjährige. Das eine Kind wickeln, das andere auf die Toilette begleiten: Wenn ihre Kollegin krank sei, springen meist Mütter ein. Nur: Dann müsse immer die Verschwiegenheit geklärt werden. "Uns macht der Beruf Spaß", betonte sie nach ihrer sehr emotionalen Rede. "Aber die Aufgaben sind so wahnsinnig."
Zusätzliche Person einstellen
Gemeinderat Thomas Weiß sah eine andere Möglichkeit, wie Erzieherinnen entlastet werden könnten. Er schlug vor, eine zusätzliche Person einzustellen, die die Kindergartenleitungen unterstützt. Zumal hier die Personalsuche deutlich einfacher sei, sagte er. Erzieherinnen seien gefragt. "Eine Verwaltungskraft bekomme ich leichter." Unterstützt wurde er von Axel Dickmann: "In der Verwaltung gibt es Einsparpotenzial."
Der evangelische Pfarrer Hartmut Kraft betonte, dass keine Schreibkraft die Leitungsaufgaben machen könne. Auch Bürgermeister Thomas Csaszar bezweifelt das. Im Rathaus kümmere er sich mit zwei Kollegen um die kommunalen Kindergärten. Er deutete an, dass es nicht einfach wäre, sich noch um weitere zu kümmern. Der Bürgermeister sieht außerdem Probleme, würde der Ort feste Vertreterinnen einstellen. Wie reagiere man, wenn plötzlich in zwei Einrichtungen die Kolleginnen krank seien? Das Gremium stimmte dem Kompromiss zu, die Kosten zu ermitteln, wie viel der Ort bislang in diesen Fällen ausgegeben hat. Diese Zahlen forderte unter anderem Bernd Hutzenlaub: "Auf der Grundlage können wir entscheiden."
Längere Öffnungszeiten
Dem Gremium präsentierte Bürgermeister Csaszar den Kindergartenbedarfsplan. Anforderungen an die Kitas seien gestiegen. "Die Angebote haben sich maßgeblich verändert." Größere Investitionen zeichnen sich in den nächsten Jahren ab. Der Pavillon am Kindergarten Regenbogen ist in die Jahre gekommen. Geprüft wird nun, wie man das Gebäude ersetzen kann.
In Leonbronn wünschen sich zahlreiche Eltern längere Öffnungszeiten bis 15.30 Uhr, so dass es im Teilort auf einen Ganztagskindergarten hinauslaufen dürfte. Dafür muss die Gemeinde aber zuerst die Voraussetzungen schaffen: Im Obergeschoss soll es einen Schlafraum geben, der benötigt einen zweiten Fluchtweg.