Der Treff der Lampenläufer ist ein Selbstläufer
Die Leingartener Lampenläufer sind seit 20 Jahren jede Woche unterwegs. Die Sportler trainieren ganzjährig - und hauptsächlich dann, wenn es dunkel ist.

Wir sind eine gut harmonierende, unternehmungslustige Läufergruppe, bei der auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt", sagt Wolfgang Steck. "Und das seit über 20 Jahren." Zusammen mit Hans-Jürgen Meier ist der Arzt Initiator der Leingartener Lampen-Läufer (LLL).
Diesen Namen haben sie sich zugelegt, weil sie zu einem großen Teil des Jahres bei Dunkelheit laufen und daher mit Stirnlampen ausgerüstet sind, die ihnen den Weg weisen. "Der Lauftreff hat sich zu einem Selbstläufer entwickelt", freut sich Steck. Längst sei der Name mit den drei großen "L" zu einem Markenzeichen in der Region geworden.
Hitze, frostige Temperaturen, Regen und Schnee sind für sie keine Argumente, um nicht die Laufschuhe zu schnüren. "Nur Glatteis kann uns bremsen", meint Stefan Katz, der gerne auf die vergangenen 20 Jahre zurückblickt.
Triathleten schwören: Das ist das beste Trainng für den Ironman
Der 55-Jährige schloss sich 1999 mit dem gleichaltrigen Internisten Roland Wilhelmy als einer der Ersten der Gruppe an. "Wir können nicht nur gut laufen, sondern auch feiern", so Stefan Katz. Das kann Senka Dumancic nur bestätigen. Die sportliche 53-Jährige ist vor zwölf Jahren bei den Läufern eingestiegen. Ihr Mann Damir (50) ist drei Jahre länger dabei.
Die Geburtsstunde des Lampenlaufs schlug im Juli 1998: Intensiv bereiteten sich die beiden Hobby-Triathleten damals auf den Ironman im fränkischen Roth vor, an dem über 2500 Athleten an den Start gingen. Um die kräftezehrenden Distanzen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen bewältigen zu können, nahm das ehrgeizige Duo in sein umfangreiches Trainingsprogramm eine zusätzliche Laufeinheit auf: den Dienstagabend. Die Strapazen hatten sich gelohnt: Den Wettkampftag schlossen die Leingartener "Eisenmänner" mit Platzierungen im vorderen Drittel des Teilnehmerfeldes ab. "Der zusätzliche Laufabend", erklärt Steck, "hat uns so viel Spaß bereitet, dass wir ihn beibehalten wollten."
Hier trift man die Lampfenläufer
Ihren Entschluss, interessierte Läuferinnen und Läufer für den Dienstag-Lauftreff zu animieren, setzte das Duo rasch in die Tat um. Der Beginn sei bewusst auf 20 Uhr festgelegt, so Steck. Dadurch hätten alle, die tagsüber keine Zeit zum Trainieren haben, die Option, in der Gruppe zu laufen und sich ungezwungen einer kommunikativen Interessengemeinschaft anzuschließen. Kontinuierlich stieg die Teilnehmerzahl an. Vier bis fünf Läufer waren es am Anfang, derzeit sind es 30.
Ein Drittel davon sind Frauen. In der Regel nehmen 15 bis 20 Läufer aller Leistungsstärken am einstündigen Lauftreff teil. Die Strecken sind abwechslungsreich und führen ab dem Freibad-Parkplatz beispielsweise ins Heuchelberg-Gebiet, zum Hipfelhof oder nach Nordheim und Klingenberg. Beliebt ist aber auch die Affenzoo-Runde über den Leintal-Tierpark in Schwaigern.
Sogar ein echter Ultra-Läufer ist dabei
Um den Fortbestand des Laufes künftig zu sichern, seien weitere Teilnehmer gerne willkommen, informiert Wolfgang Steck und lacht: "Auch junge Wilde". Roland Wilhelmy weist darauf hin, dass die Läuferinnen und Läufer Kondition für eine Stunde haben sollten: "Für Anfänger ist der Lampenlauf nicht geeignet." Um das Tempo laufen zu können, informiert Wilhelmy, würden die meisten Trainingseinheiten einlegen. Die Lampenläufer, die aus Leingarten, Stetten und Lauffen kommen, teilen sich in drei Tempogruppen ein: Über eine Geschwindigkeit von acht bis zehn Kilometern in der Stunde bis zu den ambitionierten Läufern (zwölf bis 14 Kilometer) wie Petru Muntenasu aus Stetten, der zu den besten deutschen Ultraläufern gehört.
Am Sonntag startet der Dreikönigslauf
Zum vierten Mal in Folge wird der Dreikönigslauf, am Sonntag, 6. Januar, vom Leingartener Lampenlauf organisiert. Der Startschuss fällt um 10.30 Uhr bei der Eichbott-Sporthalle. Der wertungsfreie Lauf führt über eine Strecke von 11,7 Kilometer. Die Teilnehmer können daher ohne Wettkampfstress mitlaufen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Nach dem Lauf findet im Foyer eine gemütliche Hocketse statt. sta
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