Wenn ein Stadtbus am Breitenauer See zum mobilen Corona-Schnelltestzentrum wird
Von Ende Mai bis Ende August können sich Campingpark-Gäste und Besucher des Breitenauer Sees an einem ungewöhnlichen Ort testen lassen.

"Corona Schnelltest-Mobil" und "www.Schnelltest-OnTour.de" prangt in großen Lettern am Heck und an der Seite eines alten Stadtbusses. Der Bus steht am Mittwochvormittag auf dem Anmelde-Parkplatz des Campingparks Breitenauer See.
Im Bus-Inneren räumen Mitarbeiter der Ellhofener Dienstleistungsfirma Little Pinguin Corona-Testsets und Ampullen mit Testflüssigkeit in Regale und Ablagen über und unter einem mehrere Meter langen neu eingebauten Arbeitstisch ein. Mit Plastikvorhängen an Schienen unter der Decke hat die Obersulmer Messebaufirma EMF drei Testkabinen auf der Einstiegsseite abgeteilt.
Öffnung des Campingparks lässt Nachfrage nach Schnelltests ansteigen
Ein niederer Plastikzaun trennt den Bus zudem von der Zufahrt zum Campingpark. Die Anmeldung ist vor dem Bus in einer Holzhütte untergebracht, die der Campingpark zur Verfügung stellt. "Ab Mittwoch nächster Woche wird es heiß, dann sind wir ausgebucht", berichtet Campingpark-Manager Klaus Schmitt. Seit vergangenen Sonntag ist der Campingpark wieder für die 300 Dauercamper geöffnet. Rund 150 davon sind bereits zurückgekehrt.
Ab dem morgigen Donnerstag sind auch wieder Touristen zugelassen, die in den nächsten Tagen die übrigen 300 Stell- und Zeltplätze füllen werden. "Alle Sanitärgebäude sind unter strengen Hygieneauflagen wieder vollumfänglich nutzbar", berichtet Schmitt.
Obwohl kein Wasser im See sei, würden die Anmeldungen für die Sommerferien sehr gut laufen. Alle drei Tage müssen die Camper und die elf Mitarbeiter der Parkverwaltung einen neuen negativen Corona-Test vorweisen, um im Campingpark bleiben zu dürfen. "Das ist für uns ein enormer Mehraufwand", erklärt Schmitt.
Die Busse wurden erst kürzlich gekauft und umgebaut
Auf seine Initiative hin haben sich Little-Pinguin-Geschäftsführer Michael Wieland und sein Team überlegt, wie man ein saisonales Corona-Schnelltest-Zentrum möglichst kostengünstig und mobil einrichten kann. "Da sind wir auf die Idee gekommen, für größere Campingplätze alte Stadtbusse umzubauen", berichtet Wieland. Seine Firma betreibt als Dienstleister inzwischen in der Region Heilbronn Franken in sechs Kommunen stationäre Testzentren.
Vor 14 Tagen habe seine Firma drei Busse gekauft und von der Obersulmer Messebaufirma EMF zu mobilen Testeinrichtungen umbauen lassen. Wieland rechnet mit 300 bis 400 Leuten, die sich täglich im Bus testen lassen. Wenn der Campingpark voll belegt ist, tummeln sich bis zu 1600 Personen auf dem Gelände. "Wir werden im Vier-Minuten-Rhythmus immer drei Personen testen", erläutert Wieland. Vier Mitarbeiter, einer für die Aufnahme und drei für das Testen, seien dazu im Einsatz.
Personal, Camper, Restaurantbesucher: Im Bus kann sich jeder testen lassen
Von der mobilen Testmöglichkeit profitieren auch Personal und Besucher des Seerestaurants "Der Grieche". "Unser Test-Bus steht insgesamt der Öffentlichkeit zur Verfügung, jeder kann online unter www.sz-bs.de einen Termin reservieren", erklärt Wieland. "Es ist natürlich eine Vereinfachung, man braucht nicht wegzufahren", begrüßt Dauercamper Werner Rinklin aus Welzheim die Testmöglichkeit direkt vor Ort.