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Freibad in Untergruppenbach bekommt ersehntes Update

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Die Fliesen ein Flickwerk, die Technik altersschwach - damit soll es im Untergruppenbacher Freibad bald vorbei sein. Die Gemeinde investiert rund 6,5 Millionen Euro in neue Becken und deren Ausstattung sowie in den Neubau des Technikgebäudes.

In beiden Becken weichen die Fliesen einer Auskleidung mit Edelstahl. An der Stirnseite des Schwimmerbeckens wird das neue Technikgebäude gebaut.
In beiden Becken weichen die Fliesen einer Auskleidung mit Edelstahl. An der Stirnseite des Schwimmerbeckens wird das neue Technikgebäude gebaut.  Foto: Zwingmann, Andreas

"Es sind ganz dicke Bretter, die wir hier bohren." Andreas Vierling brachte es in knappen Worten auf den Punkt. Bezogen hat der Untergruppenbacher Bürgermeister diese Aussage auf die gut 6,56 Millionen Euro, die die Gemeinde in die weitere Sanierung ihres Freibads investiert. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat grünes Licht für den zweiten Bauabschnitt gegeben, der den Abriss und Neubau des Technikgebäudes ebenso beinhaltet wie die Sanierung der beiden Becken.


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Kostensteigerung um 42 Prozent erwartet

"Es ist seit langem der größte Beschluss, den wir damit gefasst haben", betont Vierling. Das wäre er auch gewesen, wenn sich die Investition nur im zunächst geschätzten Kostenrahmen von 4,82 Millionen Euro bewegt hätte. Für die Zeit von November 2020 bis Mai 2024 hat das beauftragte Planungsbüro aufgrund der Marktentwicklung indes Preissteigerungen von satten 42 Prozent ermittelt. "Das ist der weniger angenehme Teil der bisherigen Planung", räumte Bernd Mayer vom Büro Fritz Planung aus Bad Urach ein, der das Vorhaben in der Sitzung vorstellte.

Rund fünf Jahrzehnte auf dem Buckel und anfällig für Störungen: Weite Teile der Technik stammen noch aus der Bauzeit des Freibads.
Fotos: Andreas Zwingmann
Rund fünf Jahrzehnte auf dem Buckel und anfällig für Störungen: Weite Teile der Technik stammen noch aus der Bauzeit des Freibads. Fotos: Andreas Zwingmann  Foto: Zwingmann, Andreas

Dass die Gemeinde viel Geld in die Hand nehmen muss, wenn ihr Bad auch in Zukunft für Besucher attraktiv bleiben soll, darüber waren sich die Gemeinderäte aber einig. Denn Teile der verbauten Technik sowie das Schwimmerbecken datieren noch auf die Bauzeit in den 1970er Jahren zurück. "Wir müssen regelmäßig zwischen 30.000 und 35.000 Euro an die Fliesenleger überweisen", rief Vierling die hohen Instandhaltungskosten in Erinnerung. Diese will sich die Gemeinde künftig sparen, indem beide Becken mit Edelstahl ausgekleidet werden. Die etwas günstigere Variante einer Folienauskleidung fand aufgrund der von Experten auf rund 15 Jahre beschränkten Lebensdauer der Folie keine Befürworter im Gremium. "Wenn, dann sollten wir es richtig machen", gab etwa Hermann Steiner (UWG) zu Bedenken.

Attraktionen für das Nichtschwimmerbecken

Noch Klärungsbedarf herrschte indes bei der möglichen Neugestaltung des Nichtschwimmerbeckens. Es soll wie auch das große Becken in seiner Grundform erhalten bleiben, dafür aber mit zusätzlichen Attraktionen ausgestattet werden. Vorstellen können sich die Planer hier laut Bernd Mayer etwa Nackenduschen, eine Unterwasserliege und Bodensprudler - Zusatzangebote, die in der Umsetzung mit Kosten in Höhe von rund 40.000 Euro zu Buche schlagen.

Da das Nichtschwimmerbecken gerade an sehr heißen Tagen stark frequentiert sei, fürchtete Ellen Mangatter (SPD) angesichts der geplanten Extras eine zusätzliche Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Über die Details der Sanierung wie etwa die genaue Ausstattung und Anordnung der Attraktionen wird nun ein beratender Ausschuss diskutieren, in den jede der drei Gemeinderatsfraktionen je einen Vertreter entsenden wird.


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Saison muss zweimal verkürzt werden

Dass für die Sanierung die Öffnungszeiten 2024 und 2025 verkürzt werden müssen, bezeichnete Mangatter als "Wermutstropfen, den wir schlucken müssen". Der Zeitplan, den sich die Gemeinde für die Maßnahme gesteckt hat, sei ohnehin "unfassbar sportlich", so Andreas Vierling: Der Startschuss soll Anfang September 2024 fallen, die Wiedereröffnung des Freibads ist am 28. Juni 2025 vorgesehen.

Dann wird auch das Technikgebäude an seinem neuen Platz stehen. Das alte wird abgerissen, die Aufenthaltsfläche am oberen Rand des Schwimmerbeckens so vergrößert. An der Stirnseite des Beckens entsteht ein Neubau, der im Untergeschoss in Beton- und im Erdgeschoss in Holzbauweise errichtet wird. Hier soll künftig auch das Bademeisterhäuschen integriert werden, das seinen bisherigen Standort beibehält. Die größere Fläche des zweiteiligen Pultdachs böte auch Platz für eine Photovoltaikanlage, so Planer Bernd Mayer.

Kaum Aussicht auf Fördermittel

Einschließlich der Baunebenkosten beläuft sich die Kostenschätzung des Bad Uracher Planungsbüros Fritz auf knapp 6,56 Millionen Euro. Um diese Summe zu stemmen, hat die Gemeinde laut Bürgermeister Andreas Vierling mehrfach beim Land nachgefragt und diverse Förderanträge gestellt. Einer davon sei derzeit noch offen. Viel Hoffnung machte der Bürgermeister den Gemeinderäten jedoch nicht. Die Sanierung von Freibädern wird nicht über die Sportstättenförderrichtlinie des Landes unterstützt. Die Programme, für die man Förderung beantragt hat, waren laut Vierling "teils zehnfach überzeichnet".

 
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