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Abstatt
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Supermarkt als erster Herzschlag des Großprojekts

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Abstatt hat viel vor, um seinem Ortskern wieder mehr Leben einzuhauchen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist jetzt mit der Eröffnung des CAP-Markts im Neubau-Komplex an der Beilsteiner Straße getan. Darüber hinaus stehen noch zahlreiche weitere Projekte an.

Mit einer Operation am offenen Herzen verglich Bürgermeister Klaus Zenth das Großprojekt „Neue Ortsmitte“, zu dem auch der CAP-Markt gehört.
Mit einer Operation am offenen Herzen verglich Bürgermeister Klaus Zenth das Großprojekt „Neue Ortsmitte“, zu dem auch der CAP-Markt gehört.  Foto: Andreas Zwingmann

Probleme mit dem Grundwasser, Lieferengpässe, Handwerkermangel und Kostensteigerungen – es war ein langer Weg für Abstatt bei der Realisierung des Großprojekts „Abstatter Straße/Rathausstraße“. Ein wichtiges Etappenziel ist nun aber erreicht: Im Neubau hat mit einem CAP-Markt der lange ersehnte Nahversorger für die Ortsmitte eröffnet – mit einigen Monaten Verspätung, denn eigentlich war der Start bereits für Mai geplant.

Flagship-Store soll Möglichkeiten zeigen

Auf insgesamt 670 Quadratmeter Verkaufsfläche erwartet die Kunden dort ein Sortiment von 8000 bis 10 000 Artikel, so Thomas Heckmann, Geschäftsführer des Franchisegebers gfa süd gGmbH. Rund 750 000 Euro hat das Stuttgarter Sozial-Unternehmen in den neuen Standort gesteckt. Das Geld floss unter anderem in eine neue CO2-Anlage für die Kältetechnik, eine komplette Ausstattung mit LED-Lampen sowie in vollelektronische, über WLAN gesteuerte Preisanzeigen an den einzelnen Artikeln. Denn laut Heckmann ist das neue Haus zugleich als „Flagship-Store“ gedacht, der möglichen Interessenten wie etwa anderen Gemeinden und Franchisenehmern zeigen soll, was in diesem Bereich möglich ist.

Auch wenn die reine Verkaufsfläche im Vergleich zum vorherigen Standort nordöstlich des Abstatter Zentrums etwas zurückgefahren wurde, so erwartet Heckmann hier künftig doppelt so viele Einkäufer: „Die Zielsetzung sind 600 Kunden am Tag.“ Marktleiterin Melanie Ott führt künftig ein 16-köpfiges Mitarbeiterteam, das wie bei den CAP-Märkten üblich zu 50 Prozent aus Menschen mit Behinderung besteht. In der Tiefgarage des Neubaukomplexes an der Beilsteiner Straße stehen 23 Kundenparkplätze zur Verfügung. Mit dem neuen Supermarkt ging laut Zenth „auch ein in der Gemeinde lange gehegter Wunsch in Erfüllung“: Mit dem Einzug der Landmetzgerei Setzer gibt es nach rund zwei Jahrzehnten wieder einen Metzger im Ortskern

Noch reichlich Pläne für die neue Ortsmitte

Das Ziel, einen Vollsortimenter in die Ortsmitte zu bringen, ist indes nur ein Teil der „Vision“ einer neuen Ortsmitte für Abstatt, wie Bürgermeister Klaus Zenth bei der inoffiziellen Eröffnung vor gut 100 geladenen Gästen betonte. Diese Vision habe bereits vor einem Jahrzehnt mit dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats zu einem städtebaulichen Wettbewerb begonnen. „Bereits damals wurde der Wunsch nach einem Lebensmittelmarkt in der Ortsmitte laut“, so Zenth.

In vielen Kommunen siedelten sich Nahversorger und öffentliche Einrichtungen bevorzugt auf der grünen Wiese an, so Zenth. „Die Innenstädte und Ortskerne verlieren an Attraktivität. Wir gehen den umgekehrten Weg“, bekräftigte er. Entstehen sollte „nicht weniger als ein neues Herz unseres Kernortes“. Um dieses Herz zum Schlagen zu bringen, entstehen über den CAP-Markt hinaus im Neubau noch 18 neue Senioren- und sechs Familienwohnungen, die der Investor HP Wohnresidenz aus Ludwigsburg realisiert. Darüber hinaus wird eine viergruppige Kinderkrippe gebaut, die bestehende Kindertagesstätte „Hinter der Kirche“ wird erweitert und ebenso saniert wie der Schulhof. 2023 soll zudem mit der Neugestaltung des benachbarten „Place de Léhon“ begonnen werden. Neben der Sanierung der gesamten Ortsdurchfahrt wird auch der Platz um die Kirche neu gestaltet.

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