Ilsfeld will mehr Platz für Wohnraum schaffen
Der Gemeinderat Ilsfeld hat sich mehreren Bebauungsplänen befasst. Im Kernort soll es möglich sein, kleinere Häuser auf einer Grünfläche zu errichten.

Wohnungsbau in Schozach, klare Regeln in einem Ilsfelder Areal: Der Gemeinderat hat sich am Dienstagabend mit mehreren Bebauungsplänen befasst. Ausgiebig diskutiert haben die Kommunalpolitiker über das Quartier Marktstraße/Charlottenstraße. Die Verwaltung und das zuständige Ingenieurbüro werden den Entwurf noch einmal überarbeiten, damit die zentrale Grünfläche bebaut werden kann.
Ein erstes Mehrfamilienhaus war den Verantwortlichen zu groß
Vor mehreren Monaten erreichte die Gemeinde ein Bauantrag, der in dem Bereich eine Mehrfamilienhaus vorsah. Aus Sicht der Verwaltung und des Gemeinderats war das Projekt aber zu groß. Allerdings gab es für diesen sogenannten unbeplanten Innenbereich keine Festsetzungen. "Wir hätten das Bauvorhaben zulassen müssen", erinnerte Thomas Stutz, der im Rathaus den Fachbereich Bauen und Planen leitet. Stattdessen will der Gemeinderat die Zügel in die Hand nehmen, um die Bebauung zu steuern.
Im Entwurf sind bis zu sechs Häuser möglich
Dem Gremium präsentierten das Rathaus und das Ingenieurbüro Käser einen ersten Entwurf. Vorgesehen war demnach, dass in den Häusern bis zu sechs Wohnungen möglich sind. Der Innenbereich sollte als sogenannte private Grünfläche außen vor bleiben. Kleine Hütten, mehr wäre nicht zugelassen.
Gemeinderäte wollen kleine Häuser zulassen

Das ging einzelnen Gemeinderäten aber zu weit. CDU-Ratsmitglied Reinhard Golter sprach sich als erster dafür aus, Häuser zuzulassen. Er habe mit kleineren Gebäuden kein Problem, sagte der Kommunalpolitiker. Ähnlich äußerte sich Ralf Weimar (Bürgerliche Wählervereinigung): "Wir brauchen doch eine Bebauung." Das Grün in der Mitte sei zwar schön, aber Einfamilienhäuser sind für ihn denkbar.
Kritik an der Idee, die Grünfläche zu überbauen
Kritisch sah es allerdings Marcus Föll (Bürgerforum Ilsfeld): Es sei eine wertvolle Fläche für Insekten. Und sein Fraktionskollege Kilian Graf von Bentzel-Sturmfeder-Horneck sprach sich mit Blick auf die Geschichte gegen die Bebauung aus: "Ich sehe es als historischen Teil von Ilsfeld."
Bürgermeister Thomas Knödler war ebenfalls dagegen, im Zentrum noch weitere Häuser zuzulassen: Er kann nicht erkennen, wie der Bereich erschlossen werden soll. Am Ende forderte das Gremium aber mehrheitlich, den Entwurf zu überarbeiten. Der nächste Plan, der vorgelegt wird, soll kleinere Häuser zulassen.
Kritisch hinterfragt wurde von Reinhard Golter, dass sechs Wohnungen pro Haus am Rand des Gebiets erlaubt sein sollen. Das Gremium lehnte es aber mehrheitlich ab, diese Zahl auf vier zu reduzieren.
Auch in Schozach entstehen Wohnungen
Um Wohnraum in Schozach ging es ebenfalls in der Sitzung, als sich der Gemeinderat mit dem Mischgebiet "Geißgrund" befasste. Bereichsleiter Thomas Stutz führte den Kommunalpolitikern aus, dass die Familie Wirth, die dort einen Betrieb führt, ein weiteres Wohnhaus errichten will. Das lassen die derzeitigen Regeln nicht zu. Ausführlich mit dem Vorhaben befasste sich die Beratungsunterlage an die Kommunalpolitiker. Darin führt die Verwaltung aus, dass eine solche Entwicklung aus ihrer Sicht städtebaulich sinnvoll sei, weil auch die umgebende Bebauung "fast vollständig von Wohnnutzungen geprägt ist".
Die bestehende bauplanungsrechtliche Grundlage muss nun von einem Gewerbegebiet hin zu einem Mischgebiet geändert werden. Wie im Ilsfelder Gremium ausgeführt wurde, seien die bisherigen Nutzungen durch Firmen mischgebietsverträglich. Das Gebiet liegt am Ortsrand von Schozach.