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Ermittlungen gegen Bürgermeister Schifferer sind in Löwenstein Gesprächsthema Nummer eins

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Die Meinungen der Bürger zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Löwensteins Bürgermeister Schifferer liegen zwischen "abwarten" und "abdanken". In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 9. März, äußerte sich Schifferer nicht zu den Ermittlungen.

Diskussionen um Rathauschef Klaus Schifferer in Löwenstein.
Diskussionen um Rathauschef Klaus Schifferer in Löwenstein.  Foto: Archiv/Dennis Mugler

Die Ermittlungen gegen Bürgermeister Klaus Schifferer wegen Vorteilsnahme sind Thema Nummer eins in Löwenstein. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn geht davon aus, dass er sich die Leasingraten für ein Auto von einem Erdbauunternehmen hat bezahlen lassen. Räume des Unternehmens und Schifferers wurden im Mai 2021 von der Kriminalpolizei durchsucht.

"Das ist verwunderlich, dass er sich in seiner Position auf so etwas einlässt", sagt eine Frau aus Wüstenrot, die gerade einkauft. Sie möchte ihren Namen nicht nennen. "Das hat schon ein Geschmäckle." Sie verstehe nicht, weshalb der 61-Jährige damit nicht früher an die Öffentlichkeit gegangen ist, wo doch seit 2021 gegen ihn ermittelt werde. "Finde ich schade, dass man so sein Gesicht verliert."


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Es gilt die Unschuldsvermutung

Thomas Sammet vom Konditorei-Café Sammet ist überrascht von den Vorwürfen gegen den Bürgermeister. So hätten auch viele seiner Kunden reagiert. "Alles, was man dazu sagen kann, wäre rein spekulativ." Für ihn gelte die Unschuldsvermutung.

Diese stellt auch Ute Plappert heraus. "Es ist nichts erwiesen." Die Ermittlungen gegen Schifferer seien traurig für die Stadt. "Sie bringen Löwenstein nicht weiter." Stelle sich heraus, dass die Vorwürfe zuträfen, wäre das eine Riesenenttäuschung. Plappert ist Mitglied der Bürgerinitiative (BI) "Löw leise". Diese setzt sich für eine bessere Überwachung der Verkehrsregeln ein. "Aus Sicht der BI haben wir nicht die beste Erfahrung mit ihm und dem Gemeinderat gemacht." Ein Blitzer sei vom Gremium abgelehnt worden.


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Korruptionsvorwürfe gegen Löwensteins Bürgermeister Schifferer gehören aufgeklärt


Niemand meldet sich zu Wort

Die Geschäfte im Löwensteiner Rathaus gehen ihren gewohnten Gang. Das zeigte die Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend, 9. März. Wer von den 20 Zuhörern erwartet hatte, dass sich der Stadtchef zu den Vorwürfen und Ermittlungen gegen ihn äußern würde, der wurde enttäuscht. Schifferer gab sich wie immer. Zumindest die mehrköpfige Gruppe der "Kirschawusela" aus Reisach war aus einem ganz anderen Grund gekommen, nämlich in eigener Sache: "stillen Protest" gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft in "ihrer" Alten Kelter zu demonstrieren. In der Bürgerfragestunde meldete sich niemand zu Wort, der von Schifferer Antworten in dieser Sache verlangte.

Für Wolfgang Betz aus dem Stadtteil Hößlinsülz ist die Anzeige gegen Schifferer ein Akt des Neids. "Da war einer, der meinte, er müsse ihm eins reindrücken." Über die Vorwürfe, die ihm Raum stehen, hätte man vorab mit Schifferer sprechen sollen, "anstatt ihn anzuzeigen". Zudem sei der Gemeinderat doch im Bilde gewesen, ist er sich sicher.

Die Durchsuchungen seien ein offenes Geheimnis in Löwenstein, sagt eine Frau, die anonym bleiben möchte. Träfen die erhobenen Vorwürfe zu, müsse Schifferer seinen Hut nehmen, sagt sie.

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