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Ein moderneres Schmidhausen

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Der Gemeinderat hat das Sanierungsgebiet im Beilsteiner Ortsteil Schmidhausen festgelegt. Die Verwaltung hofft nun auf die Eigeninitiative der Eigentümer.

Von Patricia Okrafka
Schmidhausen erhält eine Verjüngungskur: Der Beilsteiner Teilort soll in den nächsten 15 Jahren umfassend modernisiert werden. Dabei ist auch die Eigeninitiative der Eigentümer gefragt.
Foto: Christiana Kunz
Schmidhausen erhält eine Verjüngungskur: Der Beilsteiner Teilort soll in den nächsten 15 Jahren umfassend modernisiert werden. Dabei ist auch die Eigeninitiative der Eigentümer gefragt. Foto: Christiana Kunz  Foto: Kunz, Christiana

Der Sanierung des Beilsteiner Teilorts Schmidhausen steht nichts mehr im Wege: Das zu erneuernde Gebiet im Osten steht fest, die Voruntersuchungen sind gemacht und Zuschüsse gibt es auch. Der Kostenrahmen beträgt 1,2 Millionen Euro, davon übernimmt das Land 700.000 Euro, die Stadt Beilstein den Rest. Jetzt hofft die Verwaltung auf die Eigeninitiative der Eigentümer. Denn auch private Maßnahmen werden gefördert.

Die bisherigen Schritte zusammengefasst

Isabell Arnold von Wüstenrot Haus- und Städtebau hat in der Gemeinderatssitzung die Rahmenbedingungen für das Projekt vorgestellt. Sie fasst die bisherigen Schritte zusammen: "Wir hatten vergangenes Jahr die vorbereitenden Untersuchungen durchgeführt, aus denen sich erste Maßnahmen ergeben haben. Außerdem gab es einen Gebietsrundgang."

Schmidhausen wurde rückwirkend zum 1. Januar 2019 ins Landessanierungsprogramm aufgenommen. Der nächste Schritt: Anfang Juni wird es eine Veranstaltung für Bürger geben, um über Fördergrundsätze und das weitere Vorgehen zu informieren.

Die Schwerpunkte der geplanten Sanierung: Gebäude sollen energetisch modernisiert und Baulücken aktiviert werden - vor allem leerstehende Immobilien entlang der Löwensteiner Straße. Die Stadt hat im Gebiet ein Vorkaufsrecht. "Sie muss den Kauf anhand der Sanierungsziele aber begründen", sagt Arnold. Um Schmidhausen als Wohnort attraktiver zu machen, sollen neben privatem auch öffentlicher Raum neu gestaltet werden.

Welche Bereiche nicht ins Sanierungsgebiet übernommen wurden

Einige Bereiche wurden nicht ins Projekt aufgenommen: Zum Beispiel solche, in denen bereits Neubaumaßnahmen geplant sind. Dazu zählen auch eine Wiese an der Trollinger Straße und ein Grundstück in der Mühlenstraße.

Privatmaßnahmen können mit bis zu 35 Prozent bezuschusst werden: "Eigentümer müssen die entsprechenden Kosten vorlegen, um 5000 Euro zu erhalten - das ist die Minimalbagatellgrenze. Maximal werden pro Objekt und Eigentümer 75.000 Euro vergeben", erklärt Arnold. Das bedeutet: Jeder, der sein Gebäude modernisieren will, muss mindestens 14 000 Euro investieren. "Wenn jemand eine Restmodernisierung hat, und es wurde zum Beispiel bis auf das Dach alles gemacht, kann man eine abweichende Summe beschließen", so Arnold. Das letzte Wort dabei hat jedoch immer das Gremium.

"Ist es egal, wie alt das Gebäude ist?", fragt Barbara Tolnai (CDU) während der Sitzung. "Sie sollten einen Nutzungswert von 30 Jahren haben", sagt Arnold und fügt hinzu: "Bei städtebaulich bedeutenden Bauten kann man zu den 35 Prozent noch zusätzliche 15 Prozent beantragen." Peter Gruner (Initiative) hackt nach: "Was ist, wenn ich etwas abreiße und dort ein Carport baue? Muss es die gleiche Nutzung sein wie zuvor?" Isabell Arnold meint, sie werde fürs Gremium jeden einzelnen Fall aufbereiten, der dann diskutiert werden kann. "Wir wollen mehr als nur ein Carport, das sollte nicht der Standardfall sein", ist Holl überzeugt.

Welche Chancen bietet das Projekt Schmidhausen? "Wir erhoffen uns, dass Flächen, die nicht als Wohnung zur Verfügung stehen, zu Wohnraum umgebaut werden", sagt Holl. "Der Charakter des Gebiets soll dabei nicht verloren gehen, die Identität erhalten bleiben."

Auch das Backhaus wird gefördert

Auch die Sanierung des Backhauses wird zu 60 Prozent gefördert. Mit einem kleinen Unterschied: 90 Prozent der förderfähigen Summe übernimmt der Bund. Grund hierfür ist die Aufnahme in das Programm "Soziale Integration im Quartier", kurz SIQ. "Das ergibt Gesamtbaukosten von 50.000 Euro, die bewilligt wurden", sagt Isabell Arnold. Bevor es losgeht, muss jedoch klar sein, welche Maßnahmen notwendig sind.

 
 
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