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Obersulm
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Das Seebächle in Willsbach wird renaturiert

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Der Gemeinderat Obersulm fasst den Baubeschluss für die Renaturierung entlang des Alten Sportplatzes in Willsbach. Ein Großteil der Kosten übernimmt die Stiftung Naturschutzfonds.

Das Seebächle entlang des Alten Sportplatzes in Willsbach bekommt ein neues Bett, in dem es nicht mehr eingeengt ist, sondern sich schlängeln darf.
Das Seebächle entlang des Alten Sportplatzes in Willsbach bekommt ein neues Bett, in dem es nicht mehr eingeengt ist, sondern sich schlängeln darf.  Foto: Veigel, Andreas

Das Seebächle in Obersulm-Willsbach bekommt mehr Platz und wird künftig mäandrieren. Es wird renaturiert und damit zu einem interessanten Lebensraum für allerlei Kleingetier. Der Gemeinderat fasste einstimmig den Baubeschluss. Rund 186.000 Euro kostet diese Maßnahme, 130.400 Euro trägt die Stiftung Naturschutzfonds.

Das ist die Summe, die der Bürgerwindpark Bretzfeld/Obersulm an die Stiftung bezahlte, weil er nicht alle Ausgleichsmaßnahmen leisten konnte im Zuge des Baus der drei Windräder. Sobald die Gemeinde die wasserrechtliche Genehmigung vom Landratsamt Heilbronn erhält, kann mit der Renaturierung begonnen werden.

Totholz, Blöcke, Kies und Sand

Das Seebächle wird sich künftig entlang des Alten Sportplatzes in Willsbach schlängeln, am Kreisverkehr weiter in die Verdolung münden, um dann wieder bei der Hofwiesenhalle aufzutauchen und dort in die Sulm zu fließen. Die Planung von Landschaftsarchitekt Roland Steinbach sieht Rasen und Wiese vor, Uferbepflanzung und Sträucher. Die vorhandenen Gehölze bleiben erhalten, ebenso das alte Bachbett für die Abführung von Hochwasser. Es gibt Retensionsmulden. Totholz, Wurzelballen, Blöcke, Kies und Sand dienen der Fauna.

Monika Steg war voll des Lobes über das Projekt. Es sei zukunftsweisend, Städtebau mit Landschaftsarchitekt und -gärtner zusammenzuführen. Die Maßnahme ist mit dem Investor für die Bebauung des Alten Sportplatzes eng abgestimmt, wie Bürgermeister Björn Steinbach vortrug. Die Bachrenaturierung sorge für Wohnqualität im Quartier, blickte Steg schon mal voraus. Dies sei Gewässer-, Klima-, Natur-, Hochwasser- und Starkregenschutz: "Mehr kann man nicht bringen", betonte die SPD-Gemeinderätin. "Ich freue mich richtig, dass das umgesetzt wird", sagte ihr Fraktionssprecher Michael Schepperle. Früher oder später ergebe sich die Möglichkeit, dass man im öffentlichen Raum komplett auf die Verdolung verzichte, war seine Hoffnung. Von positiven Aspekten sprach Nico Knapp für die CDU.

Vielleicht später am Weg ein Bänkle

Grünen-Sprecher Armin Waldbüßer begrüßte die Renaturierung im Sinne der Innengestaltung. Sein Fraktionskollege Helmut Hornung würde den mäandrierten Bach gerne erlebbar machen mit einer Platzgestaltung, so dass Kinder am Wasser spielen, Erwachsene kneippen könnten. Da hakte Thomas Schwarz vom Bauamt ein: Würde man einen Zugang zum Bach machen, sei das nicht im ökologischen Sinne. Die Förderung gebe es für eine ökologische Maßnahme. Aber wenn der Weg, der nach Abschluss der Neubebauung des Alten Sportplatzes fertig sei, könnte man eine Sitzbank aufstellen.

Aus Reihen der FWV gab es Kritik. Ulrich Hohl bedauerte, dass die Gemeinde einen fünf Meter breiten Streifen vom potenziellen Baugrundstück abgeben müsse, weil für die Förderung die privaten Anteile nicht angerechnet werden. "Das ist ein Riesenstück, das wir hergeben müssen." Mindestens 500 Quadratmeter, schätzte Alexander Heinrich, und das von einer wertvollen Fläche. Damit gingen der Gemeinde 175.000 Euro am Grundstückserlös für das Willsbacher Filetstück verloren. Diese Fläche wäre ohnehin als Grünbereich übrig geblieben, klärte Schwarz auf.

 

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