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Bausparkasse erweitert das Museum in Wüstenrot

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Neben dem beengten Bestand wird ein Neubau errichtet. Wüstenrots Bürgermeister Timo Wolf spricht von einem Glücksfall. Projekt soll zum 100. Geburtstag der Bausparkasse 2024 fertig sein.

Der Gebäudeteil mit den grünen Fensterläden ist das Bauspar-Museum. Das Wohnhaus Haller Straße 5 rechts daneben wird abgerissen. Die Wüstenrot Bausparkasse errichtet auf dem Grundstück einen Neubau.
Der Gebäudeteil mit den grünen Fensterläden ist das Bauspar-Museum. Das Wohnhaus Haller Straße 5 rechts daneben wird abgerissen. Die Wüstenrot Bausparkasse errichtet auf dem Grundstück einen Neubau.  Foto: Kunz, Christiana

Bürgermeister Timo Wolf spricht von einem Glücksfall. Die Wüstenrot Bausparkasse AG in Ludwigsburg erweitert das Bauspar-Museum - einzigartig in seiner Art. "Die Gemeinde kann sich freuen, dass attraktive Räumlichkeiten in der Haller Straße entstehen", ergänzt Wolf. Wüstenrot ist dank Georg Kropp die Wiege des Bausparens. Das Büro Kraft und Kraft Architekten aus Schwäbisch Hall hat die Entwurfsplanung erstellt und jetzt dem Gemeinderat, der das Projekt begrüßt, präsentiert.


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Erbaupachtvertrag unterzeichnet

Die Überlegungen, das Museum zu erweitern, reichten ins Jahr 2019 zurück, gibt Dr. Immo Dehnert, Pressesprecher der Wüstenrot & Württembergische AG, auf Nachfrage der Heilbronner Stimme zur Auskunft. Der Erbpachtvertrag mit der Gemeinde für das Grundstück Haller Straße 5 wurde am 13. April notariell unterzeichnet. Das Bauvorhaben passe zeitlich gut, so Dehnert, denn 2024 wird die Wüstenrot Bausparkasse AG 100 Jahre alt.

Die Gründung im Jahr 1921

Das Wohn- und Esszimmer der Familie Kropp, einer der Räume im Museum, diente Georg Kropp und seinen Mitarbeitern auch als Büro.
Foto: Archiv/Dirks
Das Wohn- und Esszimmer der Familie Kropp, einer der Räume im Museum, diente Georg Kropp und seinen Mitarbeitern auch als Büro. Foto: Archiv/Dirks  Foto: Dirks

"Das Museum ist platzmäßig an seine Grenzen gestoßen", begründet Dehnert die Erweiterung. Es gibt keine Möglichkeit, Veranstaltungen abzuhalten.

Denn bei dem Gebäude, dessen Ursprünge Mitte des 18. Jahrhunderts vermutet werden, handelte es sich um ein Wohnhaus mit einem engen, steilen Treppenhaus und kleinen Räumen. Im Obergeschoss befand sich die Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung von Georg Kropp und seiner Familie, die 1922 nach Wüstenrot zogen. Das Familienoberhaupt ist der Gründer des Bausparwesen, rief 1921 den Verein "Gemeinschaft der Freunde" ins Leben, der 1924 die Tätigkeit als Bausparkasse aufnahm.

Neubau wird barrierefrei

"Jetzt haben wir auch Gelegenheit, das Gebäude barrierefrei auszustatten", sagt Dehnert zu den Plänen. Der Neubau wird giebelständig zur Haller Straße ausgerichtet und orientiert sich an der Architektur des Vorgängerbaus. Das neue Gebäude bekommt einen Aufzug, im Erdgeschoss einen verglasten Empfang mit der Möglichkeit zur Bewirtung sowie Toiletten. Im Obergeschoss wird ein Tagungsraum für 60 Personen eingerichtet, den die Bausparkasse für Veranstaltungen nutzen und auch der Gemeinde zur Verfügung stellen will.

Im Zuge des Neubaus, so gibt der Pressesprecher an, würden auch Modernisierungs- und Renovierungsmöglichkeiten der Haller Straße 3, die an die neue Heizung angebunden werde, ins Auge gefasst. Dabei sei der Denkmalschutz zu beachten. Der erlaube keine direkte Verbindung von Neu- und Altbau.

Kein Platz für Parkplätze

Die Bausparkasse investiert in das Projekt eine Summe im höheren sechsstelligen Bereich. Spätestens im August werde die Gemeinde das Gebäude an den Bauherrn übergeben, der dann den Abriss vornimmt. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, will die Bausparkasse mit dem Erweiterungsbau beginnen, schließlich soll er im Jubiläumsjahr fertig sein. Die sechs erforderlichen Parkplätze müssen laut Bürgermeister Timo Wolf abgelöst werden. In der schmalen Haller Straße gibt es keinen Platz, welche zu bauen.

Städtebaulich ein Gewinn

Wolf gewinnt den Plänen weitere positive Aspekte ab. Ein städtebaulicher Schandfleck werde beseitigt, vom Neubau profitiere das Ortsbild, die heimische Gastronomie nicht nur von den Besuchern, sondern auch von Tagungsteilnehmern. Kleine Gruppen könnten im Museum künftig besser betreut werden, so Wolf. "Die Erweiterung soll natürlich die Anziehungskraft des Museums steigern", sagt Dehnert und erhofft sich eine Belebung der Besucherzahlen. Diese gibt Wolf mit jährlich rund 300 Menschen an, die zu den Öffnungstagen oder Sonderführungen kommen.

Ursprung und Öffnungszeiten

Im Mai 1996 eröffneten die Bausparkasse und die Gemeinde als gemeinsamer Träger das Bauspar-Museum. Das Unternehmen steckte rund 250 000 Euro in die Renovierung des Kropp"schen Wohnhauses. Das Vorhaben war ins Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum aufgenommen worden. Die Gemeinde ist für die Gebäudeunterhaltung und die touristische Vermarktung zuständig. Sie stellt auch die Aufsicht beziehungsweise ehrenamtliche Führer. Vom 1. Mai bis 3. Oktober ist das Museum sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

 
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