Stimme+
Haßmersheim
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Haßmersheim: Deutsche Greifenwarte startet am 1. April wieder

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Die Deutsche Greifenwarte auf Burg Guttenberg startet am 1. April wieder mit den regulären Flugvorführungen. Es werden riesige Vögel mit über zwei Metern Spannweite zu sehen sein.

Von Anton Zuber
Burgherr Bernolph von Gemmingen-Guttenberg hat das Zutrauen des Europäischen Seeadlers "Lorbas" gewonnen. Die majestätischen Tiere der Greifenwarte werden bald wieder über dem Neckartal kreisen.
Burgherr Bernolph von Gemmingen-Guttenberg hat das Zutrauen des Europäischen Seeadlers "Lorbas" gewonnen. Die majestätischen Tiere der Greifenwarte werden bald wieder über dem Neckartal kreisen.  Foto: Zuber, Anton

Der Frühlingsbeginn auf der 1180 erbauten Burg Guttenberg lässt die Familie des Freiherren von Gemmingen-Guttenberg und ihre Mitarbeiter alljährlich aufatmen. Mit dem Frühling fängt die Flugsaison in der Greifenwarte wieder an, und nach der langen Winterpause kommt erneut pulsierendes Leben in die Burg. Seit 17 Generationen ist die Burg im Besitz der Familie von Gemmingen-Guttenberg und wird von ihr bewohnt. "Wir sind seit mehr als 560 Jahren nicht mehr umgezogen. Sie können sich ausmalen, wie unser Speicher aussieht", scherzt Freiherr Bernolph von Gemmingen-Guttenberg, der mit seiner Frau Silke und drei Kindern die Burg bewohnt.

Riesige Vögel zeigen spektakuläre Flüge

Nach dem sehenswerten Burgmuseum mit seiner einzigartigen Holzbibliothek hat sich vor mehr als 50 Jahren die Deutsche Greifenwarte auf Burg Guttenberg angesiedelt. Sie ist zu einer bedeutenden Touristenattraktion der Region geworden und für ihre spektakulären Flüge der Adler und Geier bekannt.


Mehr zum Thema


Riesige Vögel mit über zwei Metern Spannweite wie die Mönchs-, Gänse- und Bartgeier, aber auch ihre mächtigen Kollegen, wie verschiedene Seeadlerarten, Stein- und Kaiseradler können in ein und derselben Vorführung im freien Flug bestaunt werden. Dabei kreisen sie über dem Neckartal oder hoch über den Zinnen der Stauferburg und fliegen direkt über die Köpfe der Gäste hinweg.

Stillstand gibt es auch im Winter nicht

Die Deutsche Greifenwarte beschließt alljährlich am Ende der Baden-Württembergischen Herbstferien die Flugsaison. In den kalten Monaten ist zwar Winterpause auf der Burg, was aber nicht bedeutet, dass Stillstand herrscht. Die etwa 80 Greifvögel müssen auch in dieser Zeit gepflegt, versorgt, gefüttert und durch Flugaktivitäten fit gehalten werden. Von November bis Februar fliegen die Riesenvögel täglich um die Mittagszeit. Neben vielen anderen Arbeiten bereitet die Mannschaft der Deutschen Greifenwarte einzelne Pfleglinge und nachgezüchtete Vögel durch gezieltes Flugtraining auf den kontrollierten Wildflug vor. Jungvögel setzen die Falkner in Nistkästen ein und betreuen sie intensiv, damit sie selbständig und heimisch werden können.

Wenn dann am 1. April auf der Burg die Hauptsaison beginnt, wird die Deutsche Greifenwarte zum Magneten für Besucher. Die um 11 und 15 Uhr startenden Flugvorführungen der Großgreifvögel ist die eigentliche Attraktion. Wer noch die Zwingeranlagen in der staufischen Burg besucht, bekommt einen naturnahen Einblick in die Welt der Greifen.

Seeadler "Lorbas" ist ein Publikumsliebling

Unter vielen anderen Greifvögeln ist auch der Europäische Seeadler namens "Lorbas" zu sehen, der zweifellos zu den Publikumslieblingen zählt. "Der Seeadler fühlt sich wie alle 80 Großvögel bei uns sehr wohl. Er fliegt auf meine Faust und holt sich seine Leckerbissen von meinem Handschuh", erklärt Falkner Stephan. Seeadler gehören zu den größten Greifvögeln Mitteleuropas. Sie sind selbst aus großer Entfernung durch ihre Größe, den etwas eckig wirkenden, sehr kräftigen und fast bulligen Körper, den sehr kräftigen langen Hals und die starken Beine erkennbar. Ihr Gefieder ist überwiegend braun. Kopf, Hals, Brust und Rücken sind gelblich-ockerfarben aufgehellt.

Neben den Flugvorführungen kann auch eine Falknerstunde gebucht werden, bei der etwa ein Wüstenbussard aus der Nähe betrachtet werden kann. Mutige lassen ihn auf der eigenen Faust landen. Ökologie, Falknerei und Naturschutz sind Themen bei der Kurzpräsentation "Der kleine Falkner".

Gründung und Geschichte der Greifenwarte

Die Deutsche Greifenwarte wurde von Claus Fentzloff 1961 als private Falknerei auf Burg Guttenberg gegründet und ausgebaut. Im Jahr 2008 gab er die Greifenwarte altershalber ab. Sein Nachfolger wurde der Burgbesitzer und bisherige Verpächter Bernolph von Gemmingen-Guttenberg. Er kaufte die Vögel und die Falknerei-Anlagen. Das ursprüngliche Konzept von Claus Fentzloff wurde weitgehend beibehalten und intensiviert.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben