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Schüler aus Bad Friedrichshall setzen sich international fürs Klima ein

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Jugendliche des Friedrich-von-Alberti-Gymnasiums erarbeiten Ziele und reisen nach Österreich und Tschechien. Die Changemaker sind auch bei anderen Umweltprojekten gefragt.

Schüler des FvAG engagieren sich in verschiedenen Projekten für das Klima. Oben von links: Koray Demirhan, Thalia Konstrakiewicz und Ilayda Tezer. Unten von links: Amira Mühlbach, Joy Weber, Maja Hafner und Lia-Sophie Mayer.
Schüler des FvAG engagieren sich in verschiedenen Projekten für das Klima. Oben von links: Koray Demirhan, Thalia Konstrakiewicz und Ilayda Tezer. Unten von links: Amira Mühlbach, Joy Weber, Maja Hafner und Lia-Sophie Mayer.

Die Changemaker vom Friedrich-von-Alberti-Gymnasium (FvAG) in Bad Friedrichshall machen einen echten Unterschied. Sie engagieren sich nicht nur in ihrer kleinen Schulblase für das Klima und überlegen sich Projekte, sie diskutieren auch mit Experten und bringen ihre Ziele zusammen mit anderen Jugendlichen aus Österreich, Ungarn und Tschechien EU-Politikern nahe. Koray Demirhan, Thalia Konstrakiewicz, Ilayda Tezer, Amira Mühlbach, Joy Weber und Sophia Kaienburg waren im Rahmen des Projekts „Deal with it“ in der tschechischen Stadt Brünn auf Klimaretter-Mission.


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„Das Bewerbungsvideo hat großen Eindruck gemacht“, sagt Lehrer Axel Schütz, der die Schülerfirma Changemaker gegründet hat. So durften gleich mehrere Schüler vom FvAG zuerst nach Wien und dann nach Brünn reisen. In Wien fand das erste Treffen der Jugendlichen aus vier Nationen statt. In Gruppen erarbeiteten sie Nachhaltigkeitsziele zum Beispiel zu den Themen Konsum und Bildung, die in Brünn konkretisiert und EU-Politikern vorgestellt wurden. Eine große Herausforderung war für die Elft- und Zwölftklässler dabei, dass alles auf Englisch erarbeitet werden musste. „Am Ende lief es aber gut. Wir haben uns mit Händen und Füßen verständigt“, erzählt Joy Weber. „Es war total toll, so viele engagierte, offene Kinder zu treffen. Keiner saß nur da, alle beteiligten sich an den Gesprächen. Das war sehr lehrreich“, findet die Schülerin. Die Teilnehmer sind sich einig: Bei „ Deal with it“ haben sie mehr gelernt als im Unterricht.

Austausch mit Jugendlichen aus anderen Ländern, hat den Schülern besonders gefallen

Besonders hilfreich war die Rückmeldung der Fachleute auf ihre Vorschläge, sagt Ilayda Tezer. „Wir hatten uns darauf konzentriert, was Bürger fürs Klima tun können.“ Um etwas zu erreichen, müssten sie sich aber auch in die Position von Politikern begeben. „Mit diesem Feedback kommen wir weiter und es wird wahrscheinlicher, dass wir uns durchsetzen“, ergänzt Joy Weber. „Wir machen das nicht zum Spaß, das ist seriös“, betont Thalia Konstrakiewicz. Besonders interessant war der Austausch mit den Jugendlichen aus anderen Ländern, die teilweise ganz andere Erfahrungen hatten als die deutschen. Ungarische Schüler erzählten zum Beispiel von Flüssen in ihrem Land, die bereits voller Plastikmüll seien. „So extrem kennen wir das hier nicht“, verdeutlicht Ilayda Tezer.

Zu den Zielen, die die Schüler erarbeitet haben, gehören Vorschläge zur Abfallvermeidung, berichtet Koray Demirhan. Die Menschen müssten sensibilisiert werden, weniger einzukaufen und sich auf regionale Produkte zu konzentrieren, um den CO2-Ausstoß zu verringern, erläutert der Schüler. Thalia Konstrakiewicz betont, dass es den Jugendlichen wichtig sei, in der Schule besser über den Klimawandel aufgeklärt zu werden. Amira Mühlbach ist zuversichtlich, dass die Politiker sich die Ziele der Jugendlichen zu Herzen nehmen. „Die Menschen wollen etwas ändern.“

Mitten drin in diesem Prozess sind die Changemaker des FvAG auch mit anderen Projekten. Maja Hafner und Lia-Sophie Mayer engagieren sich aktuell zum Beispiel bei der europäischen Abfallvermeidungswoche, die von 19. bis 27. November geht. Das FvAG wurde vom Verband kommunaler Unternehmen kontaktiert, ob die Schule sich beteiligen wolle.

Das Gymnasium ist auch bei der Abfallvermeidungswoche aktiv

Maja Hafner und Lia-Sophie Mayer waren sofort dabei und werden in einem Video zu sehen sein, in dem sie von den Changemakern erzählen und ein Interview führen. Zu dem Projekt gehört auch ein Online-Seminar. „Wir haben viel gelernt. Es ist zum Beispiel krass, wie viele Tonnen Kleidung im Jahr im Müll landen“, sagt Maja Hafner. Die diesjährige Abfallvermeidungswoche dreht sich thematisch um nachhaltige Kleidung. Auch das FvAG plant während der Woche Aktionen, berichtet Axel Schütz. Dazu gehöre eine Kleidertauschbörse und ein Reparaturangebot, bei dem beschädigte Kleidung genäht werden könne.

Projekt "Deal with it" stärkt Jugendliche, ihre Stimme einzubringen

„Deal with it“ ist ein EU-Jugendprojekt, das junge Menschen darin stärken soll, ihre Stimme aktiv in die Klimapolitik einzubringen und sich zu engagieren. Ziel ist, dass Jugendliche durch den Austausch mit Experten aus Politik, Wissenschaft und zivilgesellschaftlichem Engagement ihr Wissen zu Themen der Nachhaltigkeit, Klimawandel und Klimapolitik wie den EU Green Deal stärken. Sie sollen lernen, politische Prozesse kritisch zu reflektieren und Forderungen an die Politik zu formulieren.

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