Motorman Run: Bei diesem Lauf wird's in Neuenstadt wieder dreckig
Am Samstag ist in Neuenstadt wieder Parcours angesagt. Der Motorman Run startet in seine zwölfte Auflage. Einen Wermutstropfen gibt es in diesem Jahr allerdings.

"Wir haben Anmeldungen für rund 2000 Läufer erhalten", sagt Stefan Rüdele. Rüdele leitet die Geschäftsstelle des TSV Neuenstadt. Zusammen mit seinem 17-köpfigen Organisationsteam vom TSV Neuenstadt zeichnet er für den diesjährigen Motorman Run verantwortlich.
Bereits seit dem Jahr 2010 gehört der Höllenlauf durch Schlammgruben und über meterhohe Hindernisse, der sich laut Beschreibung an "echte Kerle" und "Powerfrauen" richtet, zu einer der größten Veranstaltungen in und um Neuenstadt am Kocher. Vor der Corona-Pandemie nahmen regelmäßig 2500 Menschen daran teil.
Kurzfristige Anmeldungen für den Motorman-Run noch möglich
Bis zu 300 Helfer des TSV Neuenstadt sind in den kommenden Tagen mit dem Aufbau beschäftigt. Die Startzeit ist auf Samstag 14 Uhr gesetzt. "Der Anmeldeschluss war bereits am vergangenen Donnerstag. Kurzfristige Anmeldungen für alle Streckenlängen sind jedoch auch am Veranstaltungstag selbst noch möglich. Wir rechnen mit rund 100 Nachmeldungen", erklärt Rüdele. "Der Run ist etwas für alle, die diesen tollen Wahnsinn lieben."
20 Kilometer lang wird der Rundkurs in diesem Jahr sein, 51 Hindernisse verteilen sich über die Strecke. Die Hindernisse, auch Challenges genannt, haben Namen wie "Power-Tower", "Scheren-Spektakel" oder "Beauty Palace". Hinter diesen Namen verbergen sich unter anderem hohe Holzwände und eigens von Baggern ausgehobene Schlammgruben, aber auch schweres Gerät, wie zum Beispiel ein Baulift. Das alles gilt es von den Läufern möglichst schnell zu überwinden.
"Voba-Run" geht beim Motorman Run nicht über die volle Distanz
Für jene, die nicht die vollen 20 Kilometer zurücklegen wollen, gibt es mit dem "Voba-Run" den zehn Kilometer langen Parcours. Bei der "Junior Challenge" entfallen 22 Hindernisse. "Die Ausgabe der Startunterlagen erfolgt in der Helmbundhalle. Startpunkt des Runs ist jedoch an der Dreschhalle im Neuenstädter Mühlweg", so Rüdele weiter. Der Kurs führt durch die Kernstadt von Neuenstadt, aber auch hinaus auf die Felder bis vor den Teilort Bürg. "Teile der Nordumgehung werden für den Autoverkehr gesperrt sein. Die Anwohner sind informiert. Wichtig für alle Besucher ist der Hinweis, dass das Parken auf den Flächen der ansässigen Lebensmittelgeschäfte nicht gewünscht ist. Die Parkplätze für Teilnehmer und Besucher werden entsprechend ausgeschildert", erklärt Rüdele.
Schon vor dem Start am Samstag wird um die Mittagszeit ein Rahmenprogramm beginnen. "Es gibt einen DJ, ein Kinderprogramm und natürlich ist auch für die Verpflegung gesorgt", sagt Jutta Kutschera aus dem Organisationsteam des TSV. "Die Läufer werden an der Strecke mit Obst, Wasser und isotonischen Getränken versorgt." Gestartet wird in verschiedenen Gruppen, wie dem Guide des TSV Neuenstadt, für alle Läufer bereits online einsehbar, zu entnehmen ist. Zuerst gehen die ambitionierten Läufer an den Start, mit bis zu einer Stunde Verzögerung folgen dann die Spaßläufer.
Streckenposten sorgen beim Motorman Run dafür, dass niemand schummelt
Damit am Ende niemand schummelt, werden überall Streckenposten aufgestellt. Diese notieren sich die Startnummer, sobald ein Läufer ein Hindernis auslässt. Die Folge dieses Verhaltens ist dann die Disqualifikation. "Es wird auch Kameras und weitere Kontrollpunkte geben, da überlassen wir nichts dem Zufall", sagt Kutschera.
Gegen Abend werden die besten Läufer geehrt, die mittels Transponder, die am Hand- oder Fußgelenk befestigt sind, ermittelt werden. "Die Ergebnisse des Laufs können von den Teilnehmern direkt am Ziel per QR-Code abgerufen werden", so Kutschera weiter. Nach der Siegerehrung ist der Motorman Run jedoch noch nicht zu Ende: In der Dreschhalle findet die traditionelle After-Run-Party mit Live-Musik und Cocktails statt. "Wir können uns laut Vorhersagen auf bestes Sommerwetter freuen."
Lauf führt dieses Mal nicht durch die Brettach
Einziger Wermutstropfen in diesem Jahr sei, dass der Motorman Run nicht wie üblich einen Abschnitt im Fluss Brettach enthalte. "Wegen Wasserknappheit im Sommer ist das vom Landratsamt untersagt", erklärt Stefan Rüdele. Deshalb gebe es derzeit Überlegungen, den nächsten Motorman Run im Frühling oder Herbst zu veranstalten. So könnte man einer Wasserknappheit in den Sommermonaten entgehen. Dass es einen Motorman Run 2024 geben wird, sei aber bereits gesichert.
Entstanden ist der Motorman Run einst nach der Vorlage des schottischen "Tough Guy" (deutsch: Harter Kerl). Einer der ältesten und härtesten Läufe seiner Art. Der erste "Tough Guy" soll im Jahre 1987 stattgefunden haben. Meist enthalten Extremhindernisläufe wie der Motorman Run Hürden wie Klettergerüste und Kriechstrecken. Aber auch Wasserelemente bis hin zu Tauchstrecken gehören oft zum Grundrepertoire dieser Läufe. Die Ursprünge des Sportes, bei dem es um Schnelligkeit und Geschicklichkeit geht, sind in den Hindernisbahnen von militärischen Ausbildungen zu finden.